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Mit aller Kraft das Wachstum potenzieren © zvg

Die Augenwischerei mit den Wachstumszahlen

Urs P. Gasche /  Regierungen und Wirtschaftsvertreter gaukeln ihren Bevölkerungen vor, dass es wirtschaftlich viel besser geht, als es der Fall ist.

Wachstumskritiker und Konsumentenorganisationen beanstanden schon seit Jahrzehnten, dass das Wachstum des Bruttoinlandprodukts BIP das oberste Ziel des Wirtschaftens sein soll, dem alles andere untergeordnet wird: Lebensqualität, Schutz der Natur, eine möglichst gerechte Sozial- und Steuerpolitik, das Verursacherprinzip oder ausgeglichene Staatsfinanzen.

Alle diese Nachteile müssen sich aus Sicht von Wachstumspredigern lohnen: Die Wirtschaft soll wenigstens tatsächlich stark wachsen. Dann schlucken es vielleicht die Bevölkerungen ohne Aufmucken, wenn die Natur weiter ausgebeutet und verschandelt wird, Steuern die Reichen und Konzerne begünstigen («sie sorgen für Wachstum») oder die Defizite von Staaten immer grösser werden – all dies zu Lasten künftiger Generationen.

Um ihren Erfolg schönzureden greifen Wachstumsprediger – dazu zählen auch internationale Organisationen wie die OECD oder nationale Behörden – zu zwei einfachen Schlaumeiereien. Das Wachstum des BIP erscheint damit in einem viel positiveren Licht, als es in Wirklichkeit ist. Bei dieser Augenwischerei machen die meisten Medien – vierte Gewalt hin oder her – mit:

  1. Häufig wird das erfolgte Wachstum des BIP nominal und nicht real (nach Abzug der Inflation) angegeben. Was soll eine Bevölkerung davon haben, wenn das BIP um drei Prozent gewachsen ist, wenn sich gleichzeitig auch die Preise um drei Prozent erhöhten? Besonders elektronische Medien unterlassen es meistens, bei ihren Wachstumsmeldungen anzugeben, ob von einem nominellen oder von einem realen Wachstum die Rede ist.
  2. Fast immer wird das Wachstum des BIP pro Land angegeben und nicht pro Kopf der im Land lebenden Bevölkerung. Was soll eine Bevölkerung davon haben, wenn das BIP um fünf Prozent gewachsen ist, wenn gleichzeitig auch fünf Prozent mehr Menschen im Land leben? Pro Kopf ist das Geldeinkommen um keinen Cent gestiegen. Die Bevölkerung leidet lediglich an einem etwas grösseren Dichtestress, an gestiegenen Mieten, Land- und Bodenpreisen.

Am 10. Dezember 2022 tat die NZZ so, wie wenn sie überrascht wäre, und titelte als Neuigkeit: «Betrachtet man die Zunahme der Wirtschaftskraft pro Kopf, vermag die heimische Leistung nicht zu überzeugen». Es war Chefökonom David Marmet der Zürcher Kantonalbank, der die Wachstumszahlen unter Berücksichtigung der Inflation und der Bevölkerungszunahme in der Schweiz ausgerechnet hat.

Sein Fazit: Das reale BIP der Schweiz stieg in den letzten dreissig Jahren über 60 Prozent – pro Kopf allerdings nur um 29 Prozent. Das waren deutlich weniger als das reale Pro-Kopf-Wachstum etwa in Deutschland mit 39 Prozent.

Keine neue Erkenntnis

Besonders in der Schweiz mit ihrer überdurchschnittlichen Netto-Zuwanderung zeigten die nationalen BIP-Zahlen schon immer ein stark verzerrtes Bild. Das Buch «Schluss mit dem Wachstumswahn – Plädoyer für eine Umkehr»* führte im Jahr 2010 folgende Zahlen an:

Von 1990 bis 2009 wuchs die Schweizer Wirtschaft, gemessen am teuerungsbereinigten Bruttoinlandprodukt, total um 26 Prozent. Dieses Wachstum kam zustande, weil die Einwohnerzahl seit 1990 um 15 Prozent zunahm, während das BIP pro Kopf im gleichen Zeitraum um weniger als zehn Prozent anstieg.

Ende 2009 zum Beispiel gab das Staatsekretariat für Wirtschaft (Seco) bekannt, das reale BIP in der Schweiz sei im vorangehenden Quartal um 0,3 Prozent gewachsen. Einige Wirtschaftsjournalisten jubelten: «Die Schweiz sagt der Rezession ade», lautete eine Schlagzeile. Eine andere: «Rezession in der Schweiz beendet». Das stand ähnlich auch in der Pressemitteilung des Seco. Die Behörde wollte gute Stimmung verbreiten. Doch dieses Wachstum um 0,3 Prozent entsprach ziemlich genau der Zunahme der Bevölkerung im gleichen Quartal. Pro Kopf der Bevölkerung hatte sich also am BIP nichts geändert. Die Zunahme an Produkten und Dienstleistungen, gemessen in Geldwert, musste einfach auf mehr Köpfe verteilt werden.  

Auf die Frage, warum eine Behörde wie das Seco die Wachstumszahlen nicht pro Kopf publiziere, hatte ein Sprecher eingeräumt: «Das ist eine sehr gute Frage, aber es wird international nicht so gemacht.»

Dass die Schweiz ihre Wirtschaft primär mit Bevölkerungszuwachs ankurbelt, scheint die Wachstumsfreunde nicht zu grämen. «Volkswirtschaften mit Zugriff auf eine wachsende Bevölkerung erhalten die Chance auf zusätzliche Nachfrage», formulierte ein Leitartikler der NZZ und freute sich: «Die Schweiz ist das beste Beispiel.»

Die Zürcher SP-Politikerin Jacqueline Badran stimmte zu: «Solange wir eine auf Wachstum ausgerichtete Wirtschaftsordnung haben, brauchen wir die Zuwanderung.» Das ist neu. Denn bisher setzten wachstumsorientierte Ökonominnen in der dicht besiedelten Schweiz mehr auf Produktivitätssteigerung als auf Bevölkerungswachstum. 

Unterstützung erhielt Jacqueline Badran von Serge Gaillard, dem früheren Gewerkschafter und Arbeitsmarkt-Experten im Seco und von 2012 bis 2021 Direktor der Eidgenössischen Finanzverwaltung: «Ohne Einwanderung wäre das starke Wachstum nicht möglich gewesen», konstatierte Gaillard in einem Interview. Die Einwanderung habe namentlich die Bautätigkeit unterstützt. Wie lange noch mehr Überbauungen für noch mehr Zuwanderer wünschenswert sind, um ein starkes Wachstum zu ermöglichen, sagte Gaillard nicht.

Die Autoren des Buches «Schluss mit dem Wachstumswahn» meinten damals:

«Ein Wirtschaftswachstum oder ein ‹Konjunkturaufschwung›, der auf dem Bevölkerungswachstum beruht, bringt dem einzelnen Bürger keine materiellen Vorteile. Der Kuchen wird einfach auf mehr Köpfe verteilt. Wir bekommen nur die Nachteile zu spüren, vor allem in dicht besiedelten Ländern wie der Schweiz: Man tritt sich überall noch mehr auf die Füsse. Die Landschaft wird stärker verschandelt, auf Strassen und Schienen stockt der Verkehr. Vor sechzig Jahren teilten sich noch 4,7 Millionen Menschen das begrenzte Land. Heute leben 7,8 Millionen Menschen in der Schweiz. Wenn wir den Trend nicht wenden, so prognostiziert das Bundesamt für Statistik, werden im Jahr 2050 neun Millionen Menschen in der Schweiz leben.»

Das war eine Fehlprognose des BFS: Die Zahl der Einwohner ist bereits heute auf 8,7 Millionen gestiegen. Entsprechend mehr wird in der ganzen Schweiz konsumiert und investiert, so dass stets mit Freude verkündet werden kann, wie stark die Wirtschaft wieder gewachsen sei.

Behörden und Medien werden höchstwahrscheinlich versuchen, auch in Zukunft mit schweizweiten Wachstumszahlen für gute Stimmung zu sorgen – wenn möglich mit nominalen Zahlen (ohne Berücksichtigung der Inflation) und unter Verschweigen des realen Pro-Kopf-Wachstums.

Den Wachstumspredigern ist es egal, was denn überhaupt wächst

Wenn Wachstumszahlen vergangener Jahre veröffentlicht werden, wird geflissentlich verschwiegen, was zum so ersehnten Wachstum beigetragen hat. Nur zwei Beispiele:

  • Haben etwa noch kurzlebigere oder doch langlebige Produkte zum Wachstum beigetragen? Kleider, Möbel, elektronische Geräte? Haben die Kosten der Müll-Entfernung zugenommen? Je grösser die unerwünschte Wegwerfwirtschaft, desto stärker wächst die Wirtschaft.
  • Wurden mehr tonnenschwere Autos gekauft oder viel mehr von den kleinen? Je schwerere und teurere Autos, desto stärker wächst die Wirtschaft.

Wenn Wachstumszahlen vergangener Jahre veröffentlicht werden, wird ebenso verschwiegen, wer vom Wachstum am meisten profitiert hat:

  • Waren es die sozial und wirtschaftlich Schwächsten? Oder vor allem Reiche und Superreiche?

Wachstumsprediger reden sich heraus: Jedes beliebige, möglichst hohe Wirtschaftswachstum sei auch in reichen Ländern weiter nötig, um Armut und Hunger zu beseitigen, Renten zu sichern, genügend Erwerbsarbeit zu schaffen sowie die nötigen Mittel für den Umweltschutz und die Gesundheitsversorgung bereitzustellen.

Wäre dies wirklich der Fall, würden wir längst im Paradies leben. Dies gilt ganz besonders für die USA mit dem fünfthöchsten Pro-Kopf-BIP. Der dortigen Bevölkerung müsste es ausgezeichnet gehen. Doch die Realität zeigt, dass in den entwickelten Industriestaaten das weitere Wachstum des Bruttoinlandprodukts BIP untauglich ist, um den allgemeinen Wohlstand zu messen, geschweige denn Glück und Lebensqualität.

___________________

  • *Hanspeter Guggenbühl und Urs P. Gasche: 
    «Schluss mit dem Wachstumswahn – Plädoyer für eine Umkehr», Rüegger Verlag, 2010, 16.80 CHFca. 10 Euro (gebraucht), 15 Euro (neu).

Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors

Keine
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Meinungen in Beiträgen auf Infosperber entsprechen jeweils den persönlichen Einschätzungen der Autorin oder des Autors.

 

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Führt Wachstum zu Glück oder Crash?

Geht uns die Arbeit aus, wenn wir nicht ständig mehr konsumieren? Oder sind die Renten in Gefahr?

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10 Meinungen

  • am 11.12.2022 um 13:03 Uhr
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    Lustig ist, dass die gleichen Ökonomen, Wirtschaftsleute und Politiker über steigende Verschuldung klagen. Dabei ist Wachstum aller Art und sei es nur Bevölkerungswachstum auch mit ein Treiber für das Wachsen der Geldmenge und im Schuldgeldsystem damit auch der Schulden. Wachstum hat auch monetär seinen Preis. Gesund wäre wenn wir vom Wirtschaftswachstum weg kämen. Viele behaupten das ginge wegen dem Geld nicht. Das Geld wurde aber schon vorher «gedruckt». Es verschwindet nicht einfach nur weil die Wirtschaft schrumpft. Die Wirtschaft sorgt im System dafür, dass die Bedürfnisse der Bevölkerung erfüllt werden können und als «Begleiterscheinung» dass Geld die Konten wechselt.
    In Bhutan kennt man das Bruttonationalglück (BNG) wo nicht Wirtschaftswachstum, sondern Glück und Zufriedenheit im Vordergrund steht auf welches es ja eigentlich im Leben ankommt. Daraus könnte die westliche Zivilisation etwas lernen.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Bruttonationalglück

  • am 11.12.2022 um 15:03 Uhr
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    Es ist schon eine Weile her, seit «Das Geschwätz vom Wachstum» von den HH Gasche und Guggenbühl. Aber seither ist doch die Menschheit auf 8 Milliarden gewachsen. Arroganz und Dummheit der Spezies Mensch scheinen unkorrigierbar mitzuwachsen. Nur der Planet wächst nicht. Er wird den Raubbau korrigieren.

  • am 11.12.2022 um 15:05 Uhr
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    Man berichtet lieber vom BSP oder BIP als von der Entwicklung des Steueraufkommens.
    Interessant wäre die Entwicklung des frei verfügbaren Netto-Einkommens, also nach Abzug von Fixkosten wie Miete und Energie und anderen Gebühren, wobei dabei die Zunahme an Wohnfläche pro Kopf auch einzurechnen wäre. Und das müsste wohl wieder unterschieden werden in Unternehmer, Arbeitnehmer, Arbeitnehmer im Niedriglohnbereich, Transferempfänger, Rentner und Mieter, Eigenheimbesitzer.
    Nebenbei wäre es auch interessant, die Wirtschaftsleistung zu messen, die aus Naturkatastrophen folgt, oder die bleibende, nicht entschädigte Entwertung von mobilen oder immobilen Gütern.

  • am 11.12.2022 um 17:01 Uhr
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    Dass viele Medien, die Politik von Links bis Rechts sowie grosse Teile von Wirtschaft und Wissenschaft mit ihren willkürlichen an- und ausgelegten Statistiken uns betreffend Wachstum das Gelbe vom Ei auftischen wollen, ist nur die eine Seite der Medaille. Die andere ist die, dass (materielles) Wachstum jedweder Art, das auf Kosten von immer noch mehr Wachstum geht, keine Zukunft hat. Echter Wohlstand meint folgende fünf Dimensionen eines neuen, ganzheitlichen Wohlstandsbegriffs: Zeit, erfüllende Beziehungen, Kreativität, Verbundenheit mit den Mysterien des Lebens sowie mit der unbändigen Schönheit der Natur. Ein solcher Reichtum steht nicht im Widerspruch zu einem fundamental notwendigen Wandel, sondern er wird im Gegenteil dadurch erst ermöglicht.

  • am 12.12.2022 um 06:39 Uhr
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    Man braucht dazu eigentlich nur zwei Beobachtungen zu machen: Erstens ist permanentes Wachstum nicht möglich und zweitens sind Kredite vorgezogener Konsum.
    Daraus kann man ableiten, dass es sich bei den modernen westlichen Wirtschaften um eigentliche Ponzi Systeme handelt, welche zusammenbrechen müssen und werden, sobald das Wachstum ‹einbricht›, d.h. nicht mehr so hoch ist, wie es sein sollte um die Schulden und Zinsen zu tilgen, die dieser ‹vorgezogene Konsum› verursacht hat. Auf neuen Konsum kann man auch nur begrenzt hoffen, weil ja eben durch diese Kreditfinanzierung, der Konsum vorgezogen wurde, oder man hat bereits alles gekauft, was man braucht und ist die nächsten paar Jahre noch am abzahlen. Wie lange wird das System noch am Leben gehalten werden können? Wir wissen es nicht.

    • am 12.12.2022 um 16:58 Uhr
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      Bin mit Ihnen einverstanden, Herr Fehr. Und gehe noch einen Schritt weiter. Eigentlich ist das Finanzsystem de facto schon zusammengebrochen: denn eine Wirtschaft, die auf Fiatgeld basiert, hat keine reale Existenzgrundlage mehr. Etwa so wie beispielsweise ein See, in den kein Wasser mehr zufliesst, nur noch auf der Karte ein See sein kann.

    • am 12.12.2022 um 21:09 Uhr
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      Kredite sind vor allem Kaufkraft vor die Leistung dafür erbracht wurde. Man muss da auch unterscheiden zwischen Privat und Staat. Ohne Geldschöpfung fast aus dem Nichts würde alles verlangsamt. Wenn Sie z.B 20 Jahre alt sind und ein Haus wollen müssten Sie das Geld ohne Kredit zuerst ansparen und bis Sie bauen lassen können sind Sie dann z.B 60 Jahre alt. Oder beispielsweise eine Stadt braucht eine neue Brücke. Wenn sie nun für den Bau einer neuen Brücke zuerst warten muss bis sie genügend Steuereinnahmen für den Bau einer neuen Brücke hat könnte bis dahin die alte Brücke längst eingestürzt sein. Umgekehrt fördert Kreditgeld Überkonsum und Verschwendung wie Sie richtig sagen. Das wichtigste beim Kreditgeld ist dass es sinnvoll eingesetzt wird.

  • am 12.12.2022 um 10:24 Uhr
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    Zum einen erinnert mich der Wachstumsfetisch an die tollen Tabellen, Plakate und Diagramme, die die Überlegenheit und die Erfolge der soz. Zentralverwaltungswirtschaft in der DDR illustrieren sollten. Wenn einzelne Zahlen in den Vordergrund gerückt werden, sollte das immer Mißtrauen wecken. Zum anderen haben fast alle westlichen Industriestaaten vom einfachen Bürger über Kommune, Bundesland bis hin zum Staat mit einer ausufernden und momentan galoppierenden Verschuldung zu kämpfen. In D und Ö wachsen die Staatsausgaben stark. Die Schulden werden aber nicht investiert, sondern zur Kompensation wirtschaftlicher Ausfälle durch Energiepreise oder Corona aufgenommen – das Geld wird also sofort verbrannt. Im Grunde kaufen die Regierungen sich gerade Zufriedenheit der Bürger durch Staatsverschuldung und verschleiern dadurch das Ausmaß der Wirtschaftskrise.

  • am 12.12.2022 um 11:18 Uhr
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    Schon das Wort «Wachstum», als natürlicher Prozess ohne Menschen, ist in Frage zu stellen.
    In den meisten Fällen in der Wirtschaft geht es um «Vermehrung»

    «Grenzen des Wachstums» ist auch sprachlich ungenau.
    Grenzen der Wachstums-Geschwindigkeit oder
    Grenzen der Vermehrungs-Beschleunigung , z.B. bei den Treibhausgasen aus «Fossilen Energieträgern,
    beschleunigte Vermehrung der Buchgeldmengen, die von der SNB zu wenig reguliert wird,
    immer mehr nötiges Wissen für gute Entscheidungen bei immer mehr Breite und Tiefe der Wissensgebiete in immer mehr nötiger Vernetzung.

    Andererseits ist das in den Büchern von PIKETTY hinreichend gut aufgezeigt und begründet.
    Die meisten Wirtschaftswissenschaftler haben kein Wissen sondern nur Meinungen,
    «unzureichendes fürwahrhalten», besonders die gläubigen Libertären (Neoliberalen).

  • am 12.12.2022 um 20:55 Uhr
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    Es macht Sinn, das Ganze noch weiter zu vertiefen, weil solche Statistiken/Aussagen renommierter Personen oder Organisationen ja Entscheidungen beeinflussen. Nehmen wir den Unterschied von realem und nominalen Wachstum. Die Zahlen basieren ja vor allem auf Informationen von Unternehmen, was schon allein wegen der unterschiedlichen Beschaffungsmentalität Fehler behaftet ist.
    Oder nehmen wir ein Land, wie Deutschland. Das Wachstum wird beeinflusst durch viele Flüchtlinge, die versorgt werden müssen, durch Subventionen auf der Basis von Krediten usw. Wer einmal in einem Parlament gesessen hat und wenn es nur eine Gemeindevertretung ist und erlebt, wie viele Nachträge im Jahr den Haushalt verändern, kann nur staunen, wenn dann Wirtschafts“weise“ Zahlen veröffentlichen, die so valide sind, wie die Pünktlichkeit der Deutschen Bahn. So, wie in diesen Zeiten die Zusammenstellung des Warenkorbes über die Höhe des „realen“ Wachstums entscheidet. Mittelalterliche Kaffeesatzleserei.

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