Sperberauge

«Veganuary»: Coop treibt ein Doppelspiel

Marco Diener © zvg

Marco Diener /  Auf 84 Seiten propagiert Coop die vegane Ernährung im Januar. Doch das Engagement ist nicht glaubwürdig.

Der neusten Coop-Zeitung liegt «Veganuary» bei, «das Magazin für den veganen Genuss». In der Einleitung schreibt Coop: «Wir hätten da noch eine Idee: Machen Sie gemeinsam mit hunderttausenden Menschen aus der ganzen Welt am Veganuary mit.» Konkret: «Wer am Veganuary (eine Mischung aus dem Wort ‹vegan› und dem englischen ‹January›) mitmacht, nimmt sich vor, tierische Lebensmittel wie Fleisch, Fisch, Käse oder Milch für 31 Tage vom Speiseplan zu streichen und sich stattdessen rein pflanzlich zu ernähren.»

Die Propaganda

Über 84 Seiten macht Coop eifrig Propaganda für die vegane Ernährung:

  • «Wir stellen uns der Challenge, frei von tierischen Lebensmitteln zu leben.»
  • «Sorgen Sie für einen Vorrat an pflanzenbasierten Alternativen.»
  • «Die App ‹Happy Cow› bietet Ihnen eine praktische Übersicht veganer und vegetarischer Restaurants und Take-Aways.»
  • «Mittlerweile gibt es kaum ein Produkt, von dem es keine pflanzenbasierte Alternative gibt.»
  • «Wer sich bewusst mit seiner Ernährung auseinandersetzt, gewinnt auch eine neue Sicht auf sein Leben.»
  • «Wer auf tierische Produkte verzichtet, verabschiedet sich nicht nur vom Tierleid durch Haltung, Transport und Schlachtung, sondern verkleinert auch seinen ökologischen Fussabdruck.»

Doch ist es Coop wirklich ernst mit dem Engagement für vegane Ernährung? Verabschiedet sich Coop tatsächlich «vom Tierleid durch Haltung, Transport und Schlachtung»? Natürlich nicht. Es geht vor allem darum, vegane Fertigprodukte zu bewerben.

Die Aktionen

Und es geht auch darum, gleichzeitig möglichst grosse Mengen an nicht-veganen Lebensmitteln zu verkaufen. In der Coop-Zeitung, dem das «Veganuary»-Heft beiliegt, wirbt der Konzern für Aktionen auf 16 Milchprodukten, 22 Fleischprodukten und 5 Fischprodukten.

Kommentar? Überflüssig.

Ausser vielleicht noch: Die Coop-Tochter Bell baut gegenwärtig ihren Rinderschlachthof in Oensingen SO aus. Statt 750 sollen künftig 1100 Rinder pro Tag geschlachtet werden.

Bell Rinder Schlachthof Oensingen
In Oensingen baut Bell seinen Rinderschlachthof massiv aus.

Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors

Keine
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2 Meinungen

  • am 5.01.2023 um 11:50 Uhr
    Permalink

    Lieber ein «nicht glaubhaftes veganes Engagement» als gar kein Engagement in einer tierproduktverseuchten Welt.

  • am 6.01.2023 um 11:11 Uhr
    Permalink

    Beitrag ist überflüssig, da keine relevanten Aspekte enthalten. Es sei denn…. eine prima Werbung für das vegane Angebot von Coop (grins…).

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