Tanker in the sea - top view

Immer mehr Gas kommt mit LNG-Tankern nach Europa. Der Ukrainekrieg hat die Versorgung über Pipelines eingeschränkt. © imarksm/Depositphotos

US-LNG-Gas hat Europa gerettet, aber der Preis ist hoch

Christof Leisinger /  Seit dem Ukrainekrieg muss Europa den Gasbedarf mit teuren Importen decken, auch aus den USA. Trump droht sonst mit Zöllen.

Billiges Gas aus russischen Pipelines und eine Friedensdividende – damit ist es in Europa vorbei, seit Wladimir Putin im Februar 2022 die Ukraine überfallen hat. Der Despot hatte die Gaslieferungen in den Westen schon im Vorfeld drosseln und die deutschen Reservoirs ungewöhnlich leer laufen lassen. Und nach Kriegsbeginn wollten die europäischen Staaten den Energie-Import aus dem Osten möglichst stark reduzieren, um Putins Krieg nicht auch noch weiter zu finanzieren.

Tatsächlich sind die europäischen Gasimporte aus Russland schon vor zwei Jahren deutlich zurückgegangen, wenn auch noch nicht vollständig versiegt. Davon haben unter anderem Norwegen, Katar und vor allem auch die USA profitiert. Die von der Geopolitik brutal aus den energiepolitischen Träumen geholten Europäer wollten unbedingt vermeiden, im Winter im Kalten zu sitzen, und waren bereit, alternative Anbieter mit entsprechend hohen Preisen zu locken.

Europa muss um Energielieferungen buhlen

So mussten sich die europäischen Regierungsvertreter unterwürfig-hoffnungsvoll an die vorher wegen Menschenrechtsverletzungen kritisierten Länder am Persischen Golf wenden, und beinahe schon flehentlich an die Amerikaner. Plötzlich sollten es die nordamerikanischen Energieriesen und die spezialisierten Flüssiggasunternehmen richten, nachdem man sie kurz zuvor noch wegen der Förderung von Fracking-Gas als «tiefste Umweltsünder» verachtet hatte.

LNG Exporte der USA nach Europa
Die LNG-Exporte der Amerikaner nach Europa florieren. Hier gibt es eine grössere Auflösung der Grafik.

Sie konnten froh sein, dass diese Firmen schon in vorhergehenden Jahren trotz aller Widerstände enorme Investitionen getätigt hatten. Faktisch hatten sie grosse Anlagen zur Verflüssigung von Erdgas gebaut, riesige Tankschiffe für den Transport dieses tiefgekühlten Energieträgers entwickelt und Kunden in aller Welt gefunden, welche ihrerseits die Infrastruktur aufbauten, um das LNG abnehmen zu können.

Auf dieser Basis blühte das Geschäft mit LNG oder eben mit dem verflüssigten, tiefgekühlten Erdgas weltweit richtiggehend auf. Heute zählen die amerikanischen Anbieter neben den Kataris und den Australiern zu den grössten Exporteuren – und der Trend zeigt weiter nach oben. Schätzungen von Fachleuten besagen, dass die LNG-Nachfrage in den nächsten 15 Jahren um die Hälfte zunehmen wird. Im Moment werde das Wachstum von Kapazitätsengpässen gebremst, heisst es.

Gute Geschäfte für amerikanische LNG-Firmen

Hektisch versuchen Firmen wie Cheniere Energy, EQT, Southwestern Energy, Golar LNG, Flex LNG, Freeport LNG oder auch Tellurian neben den Energieriesen Exxon Mobile, Shell und BP, ihre Anlagen auszubauen, um mehr zu liefern – und natürlich, um höhere Gewinne zu machen. Sie wollen vor allem auch von der Zahlungsbereitschaft in Europa profitieren. Hier sind die Gaspreise zwar nicht mehr ganz so astronomisch wie unmittelbar nach Kriegsbeginn in der Ukraine, aber immer noch sehr hoch.

Schweizer Konsumenten zahlen in diesen Tagen rund 50 Prozent mehr für Strom und Gas als noch vor fünf Jahren, wie die Zahlen des Bundesamts für Statistik zeigen. Daran dürfte sich in nächster Zeit kaum etwas ändern, denn das Angebot in Europa bleibt eher knapp. Sollte der verbliebene russische Gasexport durch die Ukraine endgültig zum Erliegen kommen, müssten die Europäer deutlich mehr LNG importieren und möglicherweise entsprechend gut dafür bezahlen.

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Das würde sich auch in der Schweiz bemerkbar machen. Schliesslich kommt das hierzulande verbrauchte Gas aus den umliegenden Ländern. Zum grössten Teil über eine Pipeline, welche aus Deutschland kommend östlich von Basel den Rhein überquert. Diese führt mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit LNG-Gas, weil sich die Europäer schon im vergangenen Jahr zu 40 Prozent damit versorgt hatten.

Strom und Gas teurer
Strom und Gas sind in der Schweiz richtig teuer geworden. Hier gibt es eine grössere Auflösung der Grafik.

Wer allerdings auf eine Entspannung der Preise am europäischen Gasmarkt spekuliert, muss ausgerechnet auf den starken Einfluss der amerikanischen Energielobby bei Donald Trump hoffen. Immerhin hatte der designierte US-Präsident im Wahlkampf versprochen, die Öl- und Gasunternehmen des Landes von der «demokratischen Überregulierung» zu befreien. In seinen Augen sollten sie so viel wie nur möglich fördern.

Sein Vorgänger Joe Biden dagegen hatte im Januar dieses Jahres die Genehmigung neuer Exportterminals gestoppt, da er Kosten und Nutzen des LNG-Booms untersuchen lassen und gegeneinander abwägen wollte. Und eine von ihm in Auftrage gegebene, mit Spannung erwartete, kürzlich veröffentlichte Studie des Energieministeriums kam zum Schluss, dass das rasche Wachstum des Flüssiggassektors des Landes möglicherweise nicht im nationalen Interesse liege.

Scheinheiligkeit der Energiepolitik unter Biden und in Deutschland?

«Eine uneingeschränkte Steigerung der Exporte würde der LNG-Industrie sicherlich zu mehr Wohlstand verhelfen. Aber die amerikanischen Konsumenten und Gemeinden sowie unser Klima würden den Preis dafür zahlen», erklärte die nur noch ein paar Tage amtierende Energieministerin Jennifer Granholm. Der Bericht warnte vor einem Anstieg der amerikanischen Grosshandelspreise für Erdgas um bis zu 30 Prozent, so dass ein durchschnittlicher Privathaushalt jährlich über 100 Dollar mehr für sein Gas zahlen müsste.

Er geht also tendenziell in eine ähnliche Richtung, wie fundamentale Kritiker der Technologie, etwa die von Reclaim Finance. Sie warnen vor Methanlecks an den LNG- Anlagen, die bis Ende des Jahrzehnts angeblich zehn Gigatonnen Treibhausgasemissionen verursachen könnten – fast so viel wie alle derzeit weltweit betriebenen Kohlekraftwerke zusammen. «Jedes geplante Projekt gefährdet das Pariser Abkommen. Die uneingeschränkte Finanzierung von LNG durch Banken und Investoren ist der Treibstoff für eine zukünftige Klimabombe!», behauptet Sprecherin Justine Duclos-Gonda.

Andere warnen, dass die Politik zumindest in Deutschland einen «Grünen Kapitalismus» vorantreibt, der sowohl soziale Ungerechtigkeiten verschärft als auch den Kampf gegen den Klimawandel in sein Gegenteil verkehrt und in ein profitgenerierendes und imperialistisches Projekt verwandelt. Beispielhaft hierfür sei der Aufbau und die rigorose Durchsetzung einer neuen fossilen LNG Infrastruktur. Dabei werde neben der Verstetigung von Klimakillern auch die massive Zerstörung wertvoller Küsten und Urlaubsgebiete wie Rügen in Kauf genommen. LNG sei eine Klimabombe und grüne Politiker hantierten mit Greenwashing und faustdicken Täuschungen, so das Fazit.

Trump wird den Export wohl trotz gegenteiliger Argumente ankurbeln

Donald Trump hingegen wird solche Studien sehr wahrscheinlich in der Luft zerreissen, den Schutz besonderer Landflächen in den USA einschränken und verstärkt neue Förderlizenzen ausgeben. Er lässt sich stark von der Lobby der Öl- und Gasindustrie beeinflussen, die schon seit langem plakativ argumentiert, LNG-Exporte in grossem Stil kämen dem Klima zugute. Denn sie brächten die Welt von der Kohle ab, dem schmutzigsten fossilen Brennstoff überhaupt.

Und Trump verknüpft die Interessen seiner Klientel, die im Wahlkampf kräftig für ihn gespendet hat, mit seiner Vorstellung von Handelspolitik. Gerade erst erklärte er auf seiner eigenen Social-Media-Plattform, die Europäer müssten sich verpflichten, künftig in grossem Umfang Öl und Gas aus den USA zu kaufen, um ihre Handelsbilanzüberschüsse auszugleichen. Sonst drohten Zölle. Damit scheinen die Europäer vom «russischen Regen» in die «amerikanische Traufe» geraten zu sein.

LNG Exportpreise der USA nach Europa
Die LNG-Exportpreise per Schiff sind zwar nicht mehr auf Krisenniveau, aber teilweise immer noch hoch. Hier gibt es eine grössere Auflösung der Grafik.

Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors

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Die Menschen beschleunigen die Erwärmung der Erde. Doch kurzfristige Interessen verhindern griffige Massnahmen.

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23 Meinungen

  • am 21.12.2024 um 11:14 Uhr
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    Einige Infosperber-Autoren müssen aufpassen, nicht in die Propaganda abzudriften. Nach welchen Massstäben werden manche Staatschefs hier als «Despoten» bezeichnet, andere jedoch nicht? Zudem hat Russland die Gaslieferungen nach Europa nicht «drosseln lassen» (erst recht nicht vor dem Krieg, aber auch seither nicht).

    • am 23.12.2024 um 12:24 Uhr
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      Hm, Despot trifft es nicht so schlecht, meine ich. Oder vielleicht «der in einem demokratischen Prozess mit fast 90% Stimmenanteil gewählte Präsident der russischen Föderation»? Etwas umständlich, nicht wahr?

      • am 24.12.2024 um 08:52 Uhr
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        Im Artikel wird von «Kataris» gesprochen. Wie sollte man den demokratisch gewählten Emir von Katar, der im Nahen Osten sehr einflussreich ist, bezeichnen? Auch als «Despot»?
        Man sollte nicht glauben, dass Putin Alleinherrscher ist. Wenn er abtreten sollte (müsste) stünden etliche andere bereit, die eine wesentlich radikalere Haltung zeigen könnten (z.B. Medwedjew).

  • am 21.12.2024 um 12:11 Uhr
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    Wer sich über hohe Gaspreise und das besonders «klimafreundliche» LNG beklagt, sollte an den Auslöser dieser Entwicklung denken. Mit dem Heranrücken der NATO an die russischen Grenzen, dem damit provozierten Krieg und den damit verbundenen Sanktionen gegen Russland, zuletzt der Sprengung der Ostsee-Pipelines haben die USA endlich ihr Ziel erreicht. Europa (besonders Deutschland) beziehen jetzt ihr Gas von dort und aus lupenreinen Demokratien anstatt von einem Despoten (der allerdings weiterhin großen Rückhalt im eigenen Land hat) zu so hohen Preisen, dass Schlüsselindustrien das Land verlassen. Oft in Richtung USA. Um politische Entwicklungen zu verstehen, muss man die GANZE Geschichte betrachten. Und das ist für den Konsumenten nur der «Qualitäts-«Medien (und der Oligarchen-Presse) nicht möglich. Deshalb großen Dank an Infosperber, der als wirkliches Qualitätsmedium allseitig und weitgehend objektiv informiert.

  • am 21.12.2024 um 13:36 Uhr
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    Los Angele Times s By Kevin Phillips Feb. 8, 2004: «Bush Family Values: War, Wealth, Oil» und Wikipedia «House of Bush, House of Saud»
    Wie man hört, soll es in den USA einflussreiche Persönlichkeiten geben, die meinen, dass der Bush-Clan die Türöffner und Ideengeber für die saudischen Prinzen sein könnten, wie man Europa von Russland isoliert, damit die Oelgeschäfte, die von den Saudis kontrolliert werden noch mehr Gewinne bringen und das könnte der Grund sein, warum der Ukraine-Konflikt inszeniert werden konnte. Die Frage ist wohl, ob tatsächlich das «US-LNG-Gas Europa gerettet» hat? Möglich, das Donald Trump die Geschäfte des Bush-Clans unter die Lupe nehmen wird, um geschäftliche und wirtschaftliche Vorteile zu haben.
    Gunther Kropp, Basel

  • am 21.12.2024 um 13:42 Uhr
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    Zum Glück wird dieser Klimakiller teurer. Hat nichts mit «grünem Kapitalismus» zu tun. Der viel gehypte Wasserstoff-Ersatz oder neuartige Bioheizstoffe (Gas aus Algen?) eher. Eine wirklich preiswerte Heiz-Lösung gibt es wohl nicht ausser Sparen. Ich trage im Haus zur Zeit eine Wolljacke und Daunenveste und fühle mich bei 17-18° wohl. Zum kuscheligen Einschlafen in noch kälteren Zimmern helfen Grossmutter’s Kirsisäcke, Bettflaschen oder elektrische Bettvorwärmer.

  • am 21.12.2024 um 13:45 Uhr
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    Nun, das stimmt nicht:»Der Despot hatte die Gaslieferungen in den Westen schon im Vorfeld drosseln lassen.». Zur Drosselung kam es, weil eine reparierte Gasturbine im Rahmen der Sanktionen nicht aus Kanada an Russland zurückgeschickt wurde. So wie im Kalten Krieg hätte Russland stetig weiter geliefert, nur wurde das nicht gewollt. Auch jetzt könnte man im Interesse Tscheschiens, Ungarns und Österreich die Weiterbelieferung über die ukrainische Pipeline von der Gazprom bekommen (sie hat das angeboten). Aber damit ist 2025 Ende, Vertragauslauf. Die EU, insbesondere Deutschland, hat sich ins eigene Knie geschossen mit dem Wunsch, Russland zu strafen.

  • am 21.12.2024 um 15:41 Uhr
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    zit.(«…Damit scheinen die Europäer vom «russischen Regen» in die «amerikanische Traufe» geraten zu sein….»)
    – das scheint nicht nur so, es IST so. Hinzu kommt, daß das russische Gas genau so wie das Öl am Ende doch seinen Weg in den Markt findet. Wahrscheinlich ist ein Teil der deutschen Importe sogar nach wie vor aus russichen Quellen, eben nur auf (teuren) Umwegen. Na gut – den Schein haben wir aber gewahrt. Diese Schizophrenie kann man kaum vermeiden – es sei denn, man hätte sich nicht in dieses Kriegsszenario hineinziehen lassen. Dazu hätte man allerdings schon sehr viel früher die Weichen anders stellen müssen. Auch das nicht einfach – aber möglich. Bleibt die Frage, an welchem Haken wir lieber hängen – am russischen oder am amerikanischen. Nun ja ….. !

  • am 21.12.2024 um 16:07 Uhr
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    Interessant, dass die (von Biden angekündigte aber bis dato nicht geklärte) Sprengung von Nordstream als Ursache der heutigen Situation mit keinem Wort erwähnt wird.
    Kommt dazu, dass Russland die vertraglich festgelegten und bezahlten Liefermengen bis zuletzt geliefert hat und heute auf Umwegen immer noch Gas und Oel liefert.
    Eine Leitung der Nordstream ist zudem noch intakt, man könnte somit jederzeit auf Russland als Lieferanten zurückkommen.
    Was resp. wer hindert Europa daran? Natürlich der grosse Bruder, der wie im Artikel dargestellt und wie mit dem ganzen Ukraine-Krieg big business macht.
    Und wer das nicht glauben will: lest die zahlreiche Strategiepapiere und Aussagen von US-«Sicherheitsberatern».

  • am 21.12.2024 um 17:58 Uhr
    Permalink

    ‹Damit scheinen die Europäer vom «russischen Regen» in die «amerikanische Traufe» geraten zu sein.› An der Traufe wurde ja wohl schon in Form der Zerstörung der Nordstream-Leitungen gearbeitet. Bedenkt man, wie diskret die Materie von den europäischen Regierungen und Medien behandelt wurde, dann liegt Seymour Hersh ja wohl richtig mit seinen Recherche-Ergebnissen. Präsident Biden wird Olaf Scholz bei seinem Besuch dazumals deutlich den Tarif erklärt haben.

  • am 21.12.2024 um 18:38 Uhr
    Permalink

    Sorry, beim Einstieg in diesen Artikel hatte ich einen Im-falschen-Film-Moment: Lese ich hier den Blick? «Der Despot Wladimir Putin hatte die Gaslieferungen in den Westen schon im Vorfeld drosseln lassen.» Ich bestreite das. Und ich frage: Sind die wahren Despoten nicht die, die die Pipelines sprengten, und die das decken, und wie nennt man die seitherigen LNG-Verkäufer?
    Fracking-LNG ist «nachhaltig umweltvergiftend» gewonnen, energieverschleissend produziert und ebenso transportiert. Hingegen um Welten umweltfreundlicher und billiger das Pipelinegas aus Russland, das notabene seit jeher zuverlässig liefert und langfristige Verträge anbietet (ohne Börsenhypes nach oben). Bin bestürzt über Denkfähigkeit in Europa insgesamt. Meines Wissens würde Gorbis Friedensinitiative 1990 Bedingung «Ukraine neutral» (wie die Schweiz es ist oder war) genügen für Frieden. Was hinter USA, EU und NATO steckt, dafür sehe ich inzwischen mehr als genug erdrückendes Material veröffentlicht. Bitte wahrnehmen.

      • am 23.12.2024 um 09:06 Uhr
        Permalink

        Herr Leisinger, weiter oben meint ein Kommentarschreiber, einige Infosperber-Autoren müssen aufpassen, nicht in die Propaganda abzudriften. Ich teile diese Meinung. Bspw. schreiben Sie «Sollte der verbliebene russische Gasexport durch die Ukraine endgültig zum Erliegen kommen, müssten die Europäer deutlich mehr LNG importieren und möglicherweise entsprechend gut dafür bezahlen.» Dieser Satz ist nicht falsch, er verschweigt aber wer sich für geringere Gaslieferungen aus Russland gesorgt hat: Russland würde weiter liefern, wir im Westen wollen das russische Gas aber nicht mehr kaufen und wir wollen auch die noch nicht gesprengte Pipeline nicht in Betrieb nehmen, ja wir wollen ja nicht mal abklären, wer hinter dem Terroranschlag der Pipeline-Sprengung steckt. Für die höheren Preise ist somit nicht Russland verantwortlich sondern wir schiessen uns selber in den eigenen Fuss.

      • am 23.12.2024 um 13:26 Uhr
        Permalink

        Die Grafik sagt nichts über die Gründe, die viel mit Börsenspekulation aber nichts mit russischem Lieferwillen zu tun hatten. Die Speicher wurden ja auch offensichtlich im Sommer 2021 ungenügend aufgefüllt, ohne dass dies damals gross Thema gewesen wäre. Es ist eine Lüge, dass Russland Europa mit Öl- und Gaslieferungen erpresst hat oder noch erpresst. Russland ist in seinen Beziehungen im Vergleich zu unserem «grossen Bruder» um Welten verlässlicher, auch wenn das nicht ins westliche Narrativ passt.

  • am 22.12.2024 um 07:41 Uhr
    Permalink

    Ich hatte in meinem Kommentar den Satz – «…hätte man die Weichen anders stellen müssen…» – benutzt, um auf die Hintergründe des Ukrainekonfliktes und seine Folgen für die Energiekrise hinzuweisen – wohl wissend, daß dies vom deutschen Mainstream geleugnet wird. Zu meinem größten Erstaunen hat in einer kürzlichen Gesprächsrunde (Phönixrunde) Wolfgang Ischinger, der langjährige Vorsitzende der Münchener Sicherheitskonferenz, genau diese Ansicht vertreten indem er daran erinnerte, daß Rußland ein Sicherheitsbedürfnis hatte – vor dem Angriff auf die Ukraine – dem die Eu,die Nato,die USA mit ablehnender Arroganz begegnet sind. Und DANN nahm das Verhängnis seinen Lauf.

  • am 23.12.2024 um 06:29 Uhr
    Permalink

    In der Einleitung hat es leider einen Fehler. Da steht „Seit dem Ukrainekrieg muss Europa“.
    Nein. Europa muss nicht. Das war eine freiwillige Entscheidung. Und es gäbe Alternativen zum Umweltschädlichen LNG. Eine andere Sicht der Dinge: Das LNG aus den USA konnte bisher nicht mit anderen Energieformen konkurrieren da es durch Fracking gewonnen wird, was sehr teuer ist. Nur eine Verknappung konnte dies erreichen. Was zu den immer noch offenen Fragen rund um die Nordstream Vorgänge führt. Cui bono?
    Der Artikel mag glühenden Transatlantikern einleuchten, ist in meinen Augen aber zu einseitig betrachtet.

  • am 23.12.2024 um 11:15 Uhr
    Permalink

    Trotz der Kriegsverbrechen der USA und auch Europa und anderen Ländern, und der grösseren Umweltschädlichkeit des US-Fracking-LNGs gegenüber «echten» in Pipelines transportierten Erdgases, ist es für mich schmerzhaft, dass in jedem Artikel des Infosperbers mit irgendeinem Russland-Bezug, grossmehrheitlich oder sogar ausschliesslich Russland-wohlwollend kommentiert wird. Aktuell verübt Russland jeden Tag Kriegsverbrechen mit der Bombardierung von zivilen Zielen in der Ukraine und führt eine hybriden Cyberkrieg gegen den Westen. Beides finanziert durch die Käufe seines Erdgases.

    • am 23.12.2024 um 21:43 Uhr
      Permalink

      Wurden die USA oder einer ihrer Präsidenten angeklagt oder gar verurteilt? Obama erhielt sogar den Friedens!nobelpreis! Keine Sanktionen, keine Blockierung der Gelder oder Sperre von Sportlern oder Künstlern. Soviel zur Doppelmoral.
      Und: der illegale Präsident Selensky weigert sich, den Vertrag 2025 für Gas von Russland zu erneuern zu Lasten der Slowakei, Ungarns und der EU.

    • am 23.12.2024 um 22:31 Uhr
      Permalink

      Ok an Theo Schmidt
      Sie schreiben, das nur Russland Kriegsverbrechen verueben. Wie ist es mit dem Nazi Asow Regiment, dass sogar von westlichen Politiker gelobt und mit Fotos posieren.
      Habe vor kurzem in Chile eie Schiffsinspektion im Auftrag von SGS durchefuehrt.
      BESATZUNG: Russen. Ukrainer, Belarussen, Kaliningrad und Georgien…
      Die reden eine andere Sprache als unsere Super Medien, sogar die aus Kiew leben ganz normal.
      einige haben Ihre Soehne ins Ausland geschickt, warum wohl.Eine sagte ganz klar zu mir, ich brauche keine Medaillie fuer einen toten Sohn, von unsrem Korrupten Regime…Wo sind die Herren Soehne von den Politiker.. an der Grenze clarooo.

  • am 23.12.2024 um 12:44 Uhr
    Permalink

    Regen und Traufe sind keine schönen Alternativen. Die reiche und technisch versierte Schweiz könnte natürlich auch zum Schluss kommen, die Weichen Richtung mehr Unabhängigkeit zu stellen. Erdgas deckt rund 15 Prozent des Energiebedarfs der Schweiz. Neben der Industrie wird es v.a. zum Heizen und Kochen verwendet. Heizen und Warmwasser aufbereiten könnte man durchaus auch mit Sonne, Holz oder Erdsonde-Wärmepumpen. Kochen z.B. elektrisch. Ausserdem könnten wir politisch entscheiden, die (zugegeben relativ ineffizienten) Biogasanlagen so zu fördern, dass jeder Landwirt, der eine Güllegrube bauen muss, nicht anders kann, als gleich eine Biogasanlage zu errichten. Kleinvieh gibt auch Mist. Damit könnte man Gas oder Strom produzieren (beides braucht es) und Traufe und Regen ein wenig hinter sich lassen…

  • am 23.12.2024 um 16:38 Uhr
    Permalink

    Danke für die Leserkommentare! Bei der Berichterstattung zu Russland-Ukraine hab ich meist das Gefühl, im falschen Film zu sein. Man hätte die Sicherheitsbedürfnisse Russlands ernst nehmen müssen, und nicht ein feindliches Militärbündnis an dessen Grenzen aufstellen. Die USA hatten das 1962 auch nicht geduldet, würden sie auch heute nicht. Deutsche Arbeitskraft und russische Ressourcen zusammen sind bedrohlich für die USA.
    Seit 40 Jahren in einer städtischen Wohnung wohnend, habe ich eine Nebenkostenabrechnung erhalten, die das hundertfache früherer Abrechnungen beträgt (Belege aufbewahrt und verglichen). Das Argument war: russischer Krieg in der Ukraine!

  • am 23.12.2024 um 20:13 Uhr
    Permalink

    Vernunft? Frieden? Ich finde die Feindseligkeiten beängstigend irrational und geschürt (etwa gegen Fico).
    Keystone-SDA (23.12.2024) titelt: «Slowakischer Regierungschef Fico empört mit Besuch bei Putin»
    In den Tagen vor seinem Treffen mit Putin hatte Fico unter anderem beim EU-Gipfel in Brüssel vergeblich versucht, das von der Ukraine angekündigte Ende des Transits von russischem Gas in die Slowakei abzuwenden. Seinem Land drohe dadurch eine schwere Krise, weil es völlig von russischem Gas abhängig sei und kaum Alternativen habe, betonte er. Die Slowakei hatte deshalb von der EU die Erlaubnis bekommen, weiter russisches Gas zu beziehen. Diese EU-Genehmigung ist für das Land jedoch faktisch wertlos, da die Ukraine den Gas-Transit ab dem Jahreswechsel nicht mehr erlaubt.
    Slowakei, die seit 2004 sowohl der Nato als auch der Europäischen Union angehört.
    Meine Frage: Sollen alle USA-Fracking-LNG kaufen? Führen USA nicht Kriege?

  • am 24.12.2024 um 07:50 Uhr
    Permalink

    Russophob oder russophil – nicht DAS ist die Frage, sondern «wie können ESKALATIONEN eines BESTEHENDEN Aggressionsaktes – Rußlands Angriff auf die Ukraine – verhindert werden.
    Ursache-Wirkungs-Dispute, Schuldfragen-Dispute: Diskussionen wenn die Hütte brennt? Nein, den Brand löschen ! Mit Waffengewalt ? Brennende Ölquellen werden mit Dynamit zum Erlöschen gebracht – ist DAS das Modell? Wohl kaum. Also was ? Jedenfalls doch wohl nicht der Gedanke von
    Trump :zit. CNNN : [«…In the past week, he’s taunted Canadian officials by suggesting the US could absorb its northern neighbor and make it the 51st state. He threatened to take over the Panama Canal, the US-made waterway controlled for a quarter century by its Central American namesake. And on Sunday, he resurfaced his first-term desire to obtain Greenland, a Danish territory he has long eyed…..» ] – nur Wort-Schaum ? Worte bereiten den Boden der Tat, siehe Rußland.Aber Trump IST demokratisch gewählt.Demokratie die wahre Ursache?

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