Sondereffekte beeinflussten Erdölabsatz
Insgesamt stieg der Absatz von Erdölprodukten in der Schweiz 2015 um drei Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das teilte die Erdölvereinigung am Montag mit. Diese Entwicklung ist auf zwei Sondereffekte zurück zu führen:
● Der Absatz aller Treibstoffe sank gegenüber dem Vorjahr um zwei Prozent auf 6,8 Millionen Tonnen. Einer Zunahme um 3,4 Prozent beim Flugpetrol stand ein Rückgang beim Diesel um 0,6 Prozent und beim Benzin um 6,7 Prozent gegenüber; dies trotz weiter wachsendem Autobestand. Der Hauptgrund: Die Aufwertung des Frankens ab Januar gegenüber dem Euro liess den Tanktourismus von Ausländern in der Schweiz einbrechen.
● Der Absatz von Heizöl hingegen stieg 2015 gegenüber dem tiefen Wert im Vorjahr um 15,9 Prozent auf 3,2 Millionen Tonnen. Das ist zum kleineren Teil auf die Witterung zurück zu führen; die Wintermonate waren 2015 zwar etwas kälter und die Heizgradtage damit etwas höher als im rekordwarmen Jahr 2014. Im langjährigen Vergleich blieb das Klima in den Heizmonaten aber immer noch überdurchschnittlich warm. Einen stärkeren Einfluss hatte die Erhöhung der CO2-Abgabe ab Januar 2016, die den Heizölpreis um rund zehn Prozent erhöht. Diese angekündigte Verteuerung bewog Hausbesitzer, ihre Heizöltanks 2015 überdurchschnittlich zu füllten, also Heizöl zu horten. Das bestätigen die Beobachtungen der Erdölvereinigung. So habe der Heizölabsatz gegen Jahresende deutlich zugenommen und der Tankfüllungsgrad sei bis Ende Jahr auf über 60 Prozent gestiegen.
Der Absatz ist also nicht identisch mit dem Verbrauch. Der Verbrauch von Heizöl ist in der Schweiz 2015 wohl weniger stark gewachsen als der Absatz; das wird die Gesamtenergiestatistik des Bundes zeigen, die im Juni veröffentlicht wird. Der Treibstoffverbrauch innerhalb der Schweizer Grenze hingegen dürfte 2015 eher zu- als abgenommen haben. Weil die Statistik beim Sprit nicht zwischen Absatz und Verbrauch unterscheidet, wird die Statistik ebenfalls (und zu Unrecht) einen Verbrauchsrückgang und eine Verminderung des CO2-Ausstosses gegenüber 2014 aufweisen.
Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors
Keine
100 Liter Heizöl kosten in der Schweiz momentan 60 CHF, 22 CHF davon sind Abgaben. Das ist ganz schön viel. Dieses Geld wird nicht einmal bedingungslos an die Bürger verteilt. Es werden teilweise Förderprogramme finanziert. Damit fällt die Behauptung, dass dies keine Steuer sein soll (Widmer Schlumpf). Was ist denn andersartig an einer Steuer? Ich kann den Unterschied nicht sehen. Auch mit einer Steuer werden dem Bürger gewisse Sachen finanziert und bereitgestellt. Nachdem ein gewisser Anteil natürlich in der Verwaltung und Vermittlung versickert ist. Da der Staat immer mit vielen Auflagen und Kriterien arbeiten muss, geht auch da wieder was weg. Es müssen Anträge gestellt werden, diese müssen professionell sein, professionell geprüft und professionell ausgeführt und nochmals professionell geprüft werden. Für den Hausbesitzer lohnt sich das kaum wenn er rechnet. Letztlich werden rein ökonomisch gesehen alle Förderungen in die Experten, Prüfer, Gutachter und in die Preiserhöhungen auf den jeweiligen Anbietermärkten verfrachtet. Immobilienfirmen haben eher noch eine Chance erfolgreich gefördert zu werden dank Grösse und Lernkurve.
Schade, Schweiz!