Sperberauge
NZZ: Nationalbank soll Gold kaufen
Mit einem Nein-Anteil von 77 Prozent haben die Abstimmenden am 30. November 2014 die Volksinitiative abgelehnt, die verlangte, die Nationalbank solle mindestens zwanzig Prozent ihrer Reserven in Gold halten (derzeit sind es rund acht Prozent).
Vor kurzem veröffentlichte die NZZ als Aufmacher des Wirtschaftsteils einen Artikel von Peter Bernholz, dem früheren Professor für Nationalökonomie an der Universität Basel. Bernholz verlangt darin nichts weniger, als dass die Nationalbank ihre «Anlagepolitik überprüft» und den Anteil «realer Werte wie Gold deutlich erhöht».
Die Nationalbank soll vom gegenwärtig niedrigen Goldpreis profitieren. Den Einwand, Gold bringe im Gegensatz zu Geldanlagen keinen Zinsertrag, kontert Bernholz mit dem Argument, dass Goldanlagen langfristig und real rentierten: «Denn seit dem Kollaps des Fixkurssystems von Bretton Woods ist der Dollarkurs in Franken zwischen 1971 und 2014 von 4.11 CHF auf 0.97 CHF und somit im Jahresdurchschnitt um 3,2 Prozent gefallen. Der Goldpreis ist demgegenüber im Jahresdurchschnitt um 4,3 Prozent gestiegen.» Die Dollar-Obligationen oder Dollar-Geldanlagen hätten jährliche Zinsen von 7,5 Prozent einbringen müssen, um gleich zu rentieren wie Gold.
Von einer Forderung der Goldinitiative will Professor Bernholz in der NZZ allerdings nichts wissen: Nämlich dass die Goldreserven der Nationalbank unverkäuflich sein sollen.
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Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors
Keine
Warum kauft die SNB nicht unbeschränkt Realwerte?
Warum die SNB mit den angehäuften Devisen zur Stützung des EURO nicht einfach internationale Realwerte (Aktien und Immobilien) kaufen kann, ist mir nicht klar. Mit einer solchen Strategie könnten weiterhin unbeschränkt Devisen gekauft werden. Auf Negativzinsen könnte man dann verzichten. Mit den Erträgen der Realwertanlagen könnten die Kassen von Bund und Kantonen alimentiert werden.