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Unten durch: Künftig soll ein Bahntunnel von Innertkirchen unter dem Grimselpass nach Oberwald führen. © myswitzerland.ch

SVP-Heisssporne wollen den Grimseltunnel

Marco Diener /  Für Berner SVP-Parlamentarier ist der Grimseltunnel ein «bewundernswertes Projekt». Die Regierung sieht es nüchterner.

Die Interpellation, welche die SVP-Grossräte Anne-Caroline Graber (Neuenstadt), Andreas Michel (Schattenhalb) und Peter Zumbrunn (Brienz) im Berner Kantonsparlament eingereicht haben, liest sich wie eine Parodie. Der Grimsel-Bahntunnel, der künftig Innertkirchen BE und Oberwald VS verbinden soll, sei – wahlweise – ein «grossartiges Projekt», ein «begeisterndes Projekt» und ein «bewundernswertes Projekt».

Dabei ist Skepsis durchaus angebracht, wie Infosperber aufgezeigt hat. Denn wenn nicht nur ein Kabelstollen, sondern ein Bahntunnel gebaut wird, dann führt das zu Mehrkosten von 450 Millionen Franken. Und einen Zeitgewinn gibt es auf Fahrten zwischen den wichtigen Tourismusorten trotzdem nicht.

Regierungsrat «unterstützt grundsätzlich»

Der Berner Regierungsrat begegnet dem SVP-Enthusiasmus in seiner Antwort ziemlich unterkühlt. Er «unterstützt das Grimselbahn-Projekt grundsätzlich». Aber «eine abschliessende Beurteilung des Vorhabens» sei «noch nicht möglich». Kein Wort also von Grossartigkeit, Begeisterung und Bewunderung…

Die Interpellanten wollten auch wissen, ob der Regierungsrat bereit sei, «alles zu unternehmen, um die Verwirklichung dieses bewundernswerten Projekts zu beschleunigen». Der Regierungsrat tut das nicht. Und er stellt auch klar, dass mit einer Eröffnung nicht vor 2035 bis 2037 zu rechnen ist – wenn alles optimal läuft. Die Initianten hatten einst von einer Eröffnung im nächsten Jahr geträumt.

«Langfristige Wirkungen überschaubar»

Der Regierungsrat zitiert auch aus einer Machbarkeitsstudie, wonach «die langfristigen Wirkungen der Grimselbahn auf die regionale Entwicklung überschaubar sein werden». Trotzdem haben National- und Ständerat kürzlich 30 Millionen Franken für die Projektierung des Tunnels beschlossen.

Der Berner Regierungsrat sorgt sich auch um die Kosten. Es spricht von «ungedeckten Betriebskosten» von «rund zwei Millionen Franken pro Jahr», die zu befürchten seien. 40 Prozent davon würden voraussichtlich am Kanton Bern hängen bleiben.


Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors

Keine
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Meinungen in Beiträgen auf Infosperber entsprechen jeweils den persönlichen Einschätzungen der Autorin oder des Autors.

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Eine Meinung zu

  • am 25.04.2024 um 17:57 Uhr
    Permalink

    Im Zusammenhang mit der $VP sollte man niemals von Klientelismus reden. Denn Steuergeld verschwenden können nur die links-grün-woken.

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