Dieser Käfer blamiert den Monsanto-Konzern
«Was Gegner der Gentechnik in ihrem unermüdlichen Kampf nicht geschafft haben, nämlich Monsanto und andere Gentech-Konzerne zu blamieren, ist jetzt einem kleinen, schwarz-gelben Käfer gelungen», berichtet die Frankfurter Rundschau.
Ins Erbgut des Maises hatte Monsanto das Bakterium Bacillus thuringiensis eingeschleust, kurz Bt genannt. Sobald die Käfer solche genveränderte Maisblätter assen, starben sie. Doch erstmals hatten amerikanische Wissenschaftler 2011 berichtet, sie hätten im Mittleren Westen Maiswurzelbohrer gefunden, denen das Gift des Bt-Maises nichts anhaben kann. Unterdessen haben sich Käfer, die gegen Bt-Mais resistent geworden sind, bereits in vier US-Staaten verbreitet. Der Käfer vermehrt sich in Monokulturen besonders rasch.
Gentechnisch veränderte Maissorten der Saatgut-Konzerne machen heute bereits 30 Prozent des weltweit angepflanzten Maises aus.
Die erste Sorte Bt-Mais hatte Monsanto vor neuen Jahren auf den Markt gebracht. Seither hat Monsanto den Bt-Mais vor allem in den USA, Südamerika, Südafrika und in Asien vermarkten können.
Vor anderthalb Jahren hatten brasilianische Medien berichtet, Monsanto habe viele lokale Saatgutfirmen aufgekauft und die Bäuerinnen unter Druck gesetzt, des grössten Teil des Saatguts in genveränderten Sorten zu kaufen. Monsanto kontrolliere heute fast drei Viertel des Saatgutmarktes in Brasilien.
In weiten Teilen Europas ist der Anbau bescheiden geblieben, obwohl der Maiswurzelbohrer in den Neunziger Jahren aus den USA auch nach Europa eingeschleppt wurde. In Regionen wie Norditalien, wo der Mais als Monokultur angebaut wird, richtet der Wurzelfresser zuweilen grössere Schäden an. In der Schweiz sind die Schäden vernachlässigbar, weil bei uns abwechslungsreiche Fruchtfolgen die Regel sind. Trotzdem werden seit einigen Jahren immer wieder Käfer gefangen. In der Schweiz ist der Befall des Maises mit diesem Käfer meldepflichtig.
Der Kampf zwischen Käfer und Konzernen geht weiter
Der Basler Agrochemiekonzern Syngenta hat in Argentinien die Zulassung für neues gentechnisch verändertes Maissaatgut erhalten. «Agrisure Viptera 4» soll ober- und unterirdischen Maisschädlingen wirksam bekämpfen, teilte der Konzern mit. Die neue Maissorte soll wirksam sein, falls sich der Maiswurzelbohrer verstärkt ausbreitet.
Der Kampf zwischen dem Käfer David und dem Goliath der Konzerne kann in eine nächste Runde gehen – Die Kosten zahlen die Bauern.
Uno: «Gen-Saatgut hat Armut in Indien verschlimmert»
Ein Uno-Ausschuss hat 2011 festgestellt, dass das Einführen von gentechnisch verändertem Saatgut, das die Bauern jedes Jahr wieder neu kaufen müssen, die Armut in Indien verschlimmert habe. Der Ausschuss forderte die indische Regierung auf, die Bauern zu unterstützen, damit diese vermehrungsfähiges Saatgut kaufen und damit weniger abhängig von den Konzernen werden.
In Kolumbien forderte ein Uno-Ausschuss, dass die Regierung zuerst den Eigenbedarf des Landes fördern soll und nicht den Export. Darunter fiel auch der Anbau von Bt-Mais, der alte Maissorten, die der Selbstversorgung dienten, stark verdrängt. Viel Bt-Mais wird als Futtermittel oder Agrar-Diesel exportiert.
Die USA haben unterdessen eine sechzehnjährige Erfahrung mit genverändertem Saatgut, weil die ersten GVO-Pflanzen bereits seit 1996 kommerziell angebaut werden. In einer Bilanz («Impacts of Genetically Engineered Crops on Pesticide Use: The First Thirteen Years») hat der US-Agronom Charles Benbrook 2009 festgestellt, dass der Einsatz von GVO-Pflanzen den Verbrauch von Pestiziden nicht verringert hat, und dass immer mehr Unkräuter Resistenzen entwickeln.
Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors
keine
Ich denke dass es gut ist dass wir keine gentechnische Lebensmittel essen müssen, wie man ja sieht muss jetzt wieder vermehrt Gift gespritzt werden. Die Natur wehrt sich gegen die Menschen die meine sie können sie überlisten, das finde ich gut.