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Auch Grande Dixence gehört zu den unrentablen Kraftwerken, die Alpiq verkaufen will © Roland Zumbühl/Wikimedia Commons/cc

Wie die Alpiq den Strommarkt kreativ austrickst

Hanspeter Guggenbühl /  Not macht erfinderisch: Um ihre Verluste im Strommarkt zu reduzieren, will die Alpiq Wasserkraft-Beteiligungen verkaufen.

Der einst kräftige Stromkonzern Alpiq schrumpft stetig: Im Geschäftsjahr 2015 sank sein Umsatz auf 6,7 Milliarden Franken, zeigt die neuste Jahresrechnung. Das sind 17 Prozent weniger als im Vorjahr und sogar 52 Prozent weniger als noch 2010.

Die Gründe dafür: Die Preise auf dem Strommarkt, auf dem die Alpiq ihre Produktion verkauft, brachen ein. Darum musste der Konzern Investitionen in Milliardenhöhe abschreiben. Die Verluste in der Konzernrechnung summierten sich seit 2010 auf mehr als vier Milliarden Franken; im Jahr 2015 allein resultierte ein Verlust von 0,83 Milliarden Franken.

Der Tiefpunkt steht noch bevor

Um eine Überschuldung abzuwenden, verkaufte die Alpiq, was sie konnte: Zuerst die Beteiligungen an Gaskraftwerken in Italien, dann ihren Anteil an der Bündner Repower, einen Teil des Pumpspeicher-Projekts Nant de Drance und vieles mehr. Im letzten Geschäftsjahr trennte sich die Alpiq auch noch von ihrem Gaskraftwerk Bayet in Frankreich, ihren Beteiligungen an der Swissgrid sowie von Beteiligungen an kleineren Wasserkraftwerken im Wallis und Tessin.

Der Tiefpunkt aber steht erst bevor: Im Jahr 2015 konnte die Alpiq ihre Stromproduktion noch zu einem durchschnittlichen Preis von (umgerechnet) sechs Rappen pro Kilowattstunde (kWh) absetzen; dies deshalb, weil sie einen Grossteil dieses Stroms schon 2013 auf Termin verkauft hatte, als die Marktpreise noch höher waren. Inzwischen sind die Marktpreise nochmals deutlich gesunken (siehe Anhang zum Preiswirrwarr) Damit liegen sie heute deutlich unter den Produktionskosten aller Atomkraftwerke sowie der meisten Schweizer Wasserkraftwerke.

Wasserkraftwerke zu verkaufen

Darum will die Alpiq weiter devestieren: Weil heute kaum jemand ihre Beteiligungen an den unrentablen Atomkraftwerken Gösgen und Leibstadt kaufen will, bietet die Alpiq jetzt 49 Prozent ihrer verbliebenen Wasserkraft-Beteiligungen zum Verkauf an. Dazu gehören unter anderen die Speicherkraftwerke Grand Dixence und Chandoline im Wallis, die Blenio- und Maggia-Kraftwerke im Tessin, drei Flusskraftwerke an der Aare sowie Anteile an den Kraftwerken Hinterrhein und Engadin.

Mit diesem Verkauf könne die Alpiq ihre Abhängigkeit von den Marktpreisen im Grosshandel begrenzen und ihre Verschuldung weiter reduzieren, begründet Konzernchefin Jasmin Staiblin gestern Montag vor den Medien ihr Verkaufsangebot. Als Käufer kämen langfristig orientierte Anleger, aber auch Strom-Verteilwerke in Frage, die Endkunden direkt beliefern. Dazu gehören auch die Baselbieter EBM (Elektra Birseck) und EBL (Elektra-Baselland), die zusammen mit 21 Prozent am Alpiq-Aktienkapital beteiligt sind, oder Westschweizer Stromversorger im Reich der Alpiq-Aktionärin EOS. «Schweizer Hauptaktionäre», so sagte Staiblin gestern vor den Medien, «haben bereits ihr Interesse angekündigt».
Tiefe Marktpreise, höhere Gestehungskosten, höhere Monopoltarife
Der Hintergrund dieses Deals: Als Grosshändlerin muss die Alpiq – wie auch die Axpo – ihren Strom zu (heute sehr tiefen) Marktpreisen verkaufen, sei es an der europäischen Strombörse, an marktzutrittsberechtigte Grossverbraucher im In- und Ausland oder an Stromverteiler, die Kleinverbraucher direkt beliefern. Diese Kleinverbraucher haben in der Schweiz keinen Zutritt zum Markt. Ihre Monopoltarife orientieren sich deshalb an den Gestehungskosten ihres Verteilwerks.
Die Gestehungskosten von marktzutrittsberechtigten Verteilwerken, die keine oder wenig Eigenproduktion haben (wie etwa die Nordostschweizer Kantonswerke im Axpo- oder die Verteilwerke im Alpiq-Gebiet) nähern sich nach einer Verzögerung, bedingt durch frühere Verträge, den tiefen Marktpreisen an.
Verteilwerke hingegen, die über eigene Kraftwerke verfügen (darunter heute die Berner BKW, die Innerschweizer CKW oder die Stadtwerke von Zürich, Basel und Bern), können ihren selbst produzierten Strom den im Monopol gefangenen Kleinverbrauchern weiterhin zu den Produktions- respektive Gestehungskosten verkaufen, die viel höher sind als die Marktpreise. Darum sind die reinen Stromtarife (exklusive Netztarife und Abgaben) im BKW- oder CKW-Monopol heute viel höher als etwa im Monopolgebiet der Nordostschweizer Kantonswerke oder der EBL in Liestal.
So wird der Markt ausgetrickst
Weil im Monopol die Gestehungskosten massgebend sind, können heute alle Stromverteiler, die über ein Gebietsmonopol für nicht marktzutrittsberechtigten Kleinverbraucher verfügen, unrentable Wasserkraftwerke ohne Risiko kaufen; dies solange der Schweizer Strommarkt nicht vollständig geöffnet wird (was noch lange dauern kann). Und umgekehrt: Mit dem Verkauf von Wasserkraft-Anteilen an Verteilwerke kann die Alpiq einen Teil des Strommarktes elegant ausschalten.
Damit fragt sich nur noch, wie lange es dauert, bis auch Alpiq-Konkurrent Axpo diesen kreativen Trick anwendet. Die Axpo könnte unrentable Kraftwerke an ihre kantonale Verteilwerke verkaufen. Womit die heute speziell tiefen Monopoltarife in den Nordostschweizer Kantonen ebenfalls steigen würden.
Preiswirrwarr in der Stromversorgung: Eine Entwirrung
Nachtrag: NZZ-Redaktor Giorgio Müller schreibt heute Dienstag in einem – sonst lesenswerten – Kommentar in der NZZ: «Den Privathaushalten können die Stromversorger weiterhin die Gestehungskosten in Rechnung stellen. Erstere bezahlen in der Schweiz gut 20 Rappen pro Kilowattstunde (kWh). Die Grossverbraucher dagegen können schon jetzt zu Marktkonditionen – derzeit 2,8 Rp./kWh – einkaufen.» Damit vergleicht Müller in der NZZ billige rohe Äpfel mit einem superteuren Aprikosenkuchen. Nachstehend eine grobe Übersicht über die wahren Preisverhältnisse:
● Bei den 2,8 Rappen/kWh handelt es sich um aktuell besonders tiefe Marktpreise, wie sie an der europäischen Strombörse für in Deutschland gehandelten Bandstrom rund um die Uhr bezahlt werden. Bei diesen Preisen werden sogar Kohlekraftwerke rot.
● Der Marktpreis für in der Schweiz gehandelten Bandstrom ist in der Regel rund einen Rappen höher; er liegt im aktuellen Mittel bei 3 bis 4 Rappen/kWh. Er liegt damit aber unter den Produktionskosten der Schweizer Atomkraftwerken (4,5 bis 6,5 Rappen/kWh), die Strom rund um die Uhr produzieren. Darum sind AKW, die dem Markt ausgesetzt sind, heute unrentabel.
● Der Marktpreise für Schweizer Spitzenstrom (Lieferung werktags von 06 bis 20 Uhr), wie ihn Wasserkraftwerke mit Stauseen erzeugen, ist nochmals einen halben bis einen Rappen höher. Er liegt gegenwärtig bei 4,5 Rappen und damit unter den Produktionskosten der meisten (nicht aller) Wasser-Speicherkraftwerke. Darum sind heute auch die meisten Speicherkraftwerke unrentabel. Einige machen trotzdem gute Geschäfte, indem sie sich auf Lieferungen zu Spitzenstunden oder Systemdienstleistungen zum kurzfristigen Netzausgleich spezialisieren.
● Der reine Strompreis, den Verteilwerke mit Marktzutritt, aber ohne eigene Produktion bezahlen, liegt heute im Durchschnitt von Band- und Spitzenstrom bei 4 bis 6 Rappen/kWh. Wer den Strom mit einem neuen marktkonformen Vertrag bezieht, zahlt eher 4 Rappen, wer noch an einen früheren zweijährigen Vertrag zu damaligen Terminpreisen gebunden ist, zahlt eher 6 Rappen/kWh. Diese Marktpreise sind identisch mit den Gestehungskosten der betreffenden Verteilwerke. Darum bezahlen Haushalte im Monopolgebiet dieser Verteilwerke einen reinen Stromtarif von rund 4 bis 6 Rappen, konkret: Im Verteilgebiet des Zürcher Kantonswerks EKZ 6,5 Rappen/kWh.
● Verteilwerke mit eigener Produktion hingegen können ihren im Monopol gefangenen Kunden als Gestehungskosten die Produktionskosten ihrer Kraftwerke verkaufen. Dabei wählen sie gerne ihre besonders teuren Kraftwerke. Darum verrechnet zum Beispiel die Berner BKW ihren Monopolkunden Stromtarife von heute rund 9,5 Rappen/kWh.
● Bei den «gut 20 Rappen pro Kilowattstunde», mit denen Giorgio Müller die im Monopol gefangenen Haushalte verunsichert, handelt es sich um den vollen Stromtarif. Davon entfallen im Durchschnitt weniger als 40 Prozent auf die reinen Gestehungskosten des Produktes Stroms ab Klemme Kraftwerk (also den rohen Apfel). Mehr als 60 Prozent entfallen auf die Netzkosten (Stromverteilung vom Kraftwerk bis zur Steckdose) sowie Abgaben aller Art.


Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors

Keine.

Zum Infosperber-Dossier:

Stromleitungd

Die Politik der Stromkonzerne

Elektrizitätsgesellschaften verdienen am Verkaufen von möglichst viel Strom. Es braucht endlich andere Anreize.

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12 Meinungen

  • am 8.03.2016 um 09:11 Uhr
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    Ich verstehe nicht im geringsten was ich mit noch billigerem Strom verbunden mit dem ganzen Marktliberalisierungstheater soll? Bis heute beziehe ich Strom der bezahlbar ist und in der Haushaltrechung das tut was er soll, eine technische Errungenschaft zu erträglichen Selbstkosten (nicht zu Investorgerechten Marktkosten) anzubieten. Bis heute bezahlbar und das noch verbunden mit wertschätzenden Arbeitsplätzen und Sozialleistungen auf Seite der Anbieter.

    Die Bezüger haben es gut, die Angestellten ebenfalls. Profite kann man allen weitergeben, reinvestieren oder die Preise senken. Es muss in einer Gesellschaft Bereiche geben die explizit nicht Marktkräften untergeordnet ! werden und das ist gut so.

    Weder braucht man dazu dutzende Anbieter mit kreativen AGBs die nicht mal Anwälte richtig einschätzen können, noch den von neoliberalen Irrläufern so heilig gesprochene liberaliserte Märkte und künstlichen Dauerwettbwerb der am Ende alles runterreisst, Angestellte, natürliche Ressourcen, Regionen, Dörfer, Städte ja ganze Nationen.

    Marktliberalismus ist die totalitäre völlig unkoordinierte Plünderung des Planeten. Den Tanz um das goldene Kalb… eine alte Geschichte. Eine Geschichte mit der weder Nationen, Konzerne, Standorte geschweige den Arbeiter umgehen können. Freiheit ohne soziale solidarische Leitplanken wird zum Irrenhaus für alle.

  • am 8.03.2016 um 13:40 Uhr
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    Vielleicht will Hanspeter Guggenbühl diesen eingenen Artikel zum Anlass nehmen, darüber nachzudenken, ob es Sinn macht, gegen die Strommarktliberalisierung anzuschreiben. Giorgio Müllers Bemerkung ist sowohl sachlich, wie auch im Kern korrekt — auch wenn der Vergleich nicht 100% korrekt ist, das stimmt und das weiss Giorgio Müller auch — andernfalls die Alpiq und die Verteiler mit gefangener Kundschaft nicht so leicht in Versuchung geraten würden, zu tricksen. Markt liberalisieren, für alle selbstverständlich, alles andere ist eigentlich ein Bruch des Gleichbehandlungsgebots, und durchgängig mit Abgaben die Produktion lenken ist der richtige Weg.

  • am 8.03.2016 um 13:58 Uhr
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    Wie man aus diesem interessanten Artikel (http://bazonline.ch/schweiz/standard/alpiq-will-too-big-to-fail-werden/story/13803131) über das Lobbykonzept zur Rettung der Alpiq entnehmen kann, sind die Gegner der Strommarktliberalisierung vor allem … die Alpiq und die Axpo Manager und wahrscheinlich Verwaltungsräte, die um ihre Karriere und den Verlust ihrer exorbitanten Löhne, Boni und Entschädigungen fürchten. Die Befürworter dürften fehlgeleitete Sozialisten und übermässig kompromissbereite Grüne sein, unter anderen.

  • am 8.03.2016 um 19:39 Uhr
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    @Peter Vogelsanger. «fehlgeleitete Sozialisten» wo doch neoliberale einen auf totalitären Wettbewerb und liberalisierte Märkte bauende Ideologie umsetzen und eigentlich nichts so recht funktioniert und viele leiden.

  • am 9.03.2016 um 10:55 Uhr
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    "unrentable Kraftwerke verkaufen» – das verstehe ich nicht. Sind die Kraftwerke unrentabel, wird sie niemand kaufen. Wären sie rentabel zu betreiben aber Alpiq schafft es nicht, dann müsste das Management ausgewechselt werden.

    Ich habe das Gefühl, das ganze Brimborium in Moment wird einfach veranstaltet, damit die Konzerne mehr Subventionen vom Staat kriegen. Eine gesicherte Stromversorgung ist elementar für die Wirtschaft und die Gesellschaft und da wird der Staat (unter anderem all die superliberalen Politiker schon Geld springen lassen, damit die Versorgungssicherheit mit einheimischen Strom gewährleistet ist.

  • am 9.03.2016 um 12:56 Uhr
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    @Uwe Brock: Die Schweizer Energiewirtschaft ist überwiegend staatlich. Die allermeisten der grossen Unternehmen sind zwar privatrechtlich organisiert, aber im Besitz von Kantonen, meist im Besitz verschiedener Kantone. Es ist organisierte Verantwortungslosigkeit. Und die Unternehmen dienen als versteckte Steuerbeschaffungsmaschinen. Das ist nicht zuletzt so, weil die meisten Sozialisten meinen, es sei gut, wenn die Stromproduktion im Besitz des Staates ist und auch die versteckte Mittelbeschafftung wird gerne gesehen. Das Resultat der staatlichen Privatunternehmen ist aber verheerend, für die Umwelt, für die Unternehmen und nun auch für den Staat, also für die Bürger und für die Stromverbraucher.
    Etwas besser schneiden die Energieunternehmen ab, die zwar den Kantonen bzw. Gemeinden gehören, aber nicht privatrechtlich organisiert sind (IWB, EWZ), wodurch Verantwortlichkeiten eher festgelegt sind, und das Management nicht einfach über alle Stränge schlagen kann — wobei auch dort längst nicht alles so ist, wie es sein sollte.
    Der Markt würde schon funktionieren und das beste Resultat liefern, auch beim Strom, wenn man den Markt nur zulassen würde, bei der Produktion wie beim Verbrauch, aber bei beidem sind wir von einem Markt weit entfernt.
    Das Netz sollte staatlich sein, und zwar bis zur Stelle, wo der Konsument den Strom übernimmt. Alles andere sollte der Konkurrenz unterstellt werden. Aber natürlich braucht es konequente Abgaben auf Unweltbelastung und Umweltrisiken.

  • am 9.03.2016 um 14:09 Uhr
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    Vielen Dank für die Zusammenstellung der Strompreise. Meiner Meinung nach sollten die Stromkonsumenten inklusive Grossbezüger Abgaben zahlen müssen, welche den externen Kosten ihres Stromkonsums entsprechen. Beim Atomstrom müsste also so viel dazukommen, dass es für den Rückbau der AKWs und die Endlagerung der Abfälle reicht. Beim Kohlestrom wäre es eine CO2-Abgabe. Dann hätten wir relativ rasch Bewegung in die richtige Richtung. Beim heutigen System zahlen vor allem künftige Steuerzahler und bei Unfällen sogar die ganze Bevölkerung. Das Verursacherprinzip wird aber nicht angewendet, weil die Politik inklusive die Linke nicht die Interessen der ganzen Bevölkerung vertritt, nicht einmal der abstimmenden Bevölkerung oder der Steuerzahler, sondern Wirtschaftsinteressen und -ideologieen.

  • am 9.03.2016 um 14:56 Uhr
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    "Franz Abächerli; Der Beweis das so etwas wie Märkte überhaupt «funktionieren» ist bis heute in der realen Welt nicht erbracht worden weil nie in breiten verbindlichen Debatten definiert wurde wer die Parameter für eben diese funktionierende Märkte festlegt. Bis heute basieren die Annahmen über funktioniernde Märkte rein auf Profit oder Verlust irgendwelcher Akteure. In der Regel Investoren, Finanzmärkte aber nie das Indiviuum, Familen, Regionen, Dörfer, Städte, Kollektive Werte. Dies werden schlicht nicht berücksichtigt…

    Was bitte soll ich als einzelner mit noch soviel Wissen korrekt einschätzen können ob nun Wettbewerb (der stets künstlich angefeuert werden muss und somit kein natürlicher Zustand ist) und Auswahl rein logischer Vielfalt etwas davon habe, nebst angeblichen Tiefstpreisen oder Vielfalt von Anbietern.

    Bei mir machen die Strom- Licht- Heiz-Warmwasserkosten um die 90-100.- Sfr. monatlich aus. Was bringt es nun am Ende wirklich wenn ich plötzlich 90.- bezahle? Auf ein Jahr gerechnet sind das 120.- und dafür muss ich mich als Anwalt, Marketingspezialist, Mathematiker, Verkäufer und Einkäufer schlau machen und durch fantasiereiche AGB’s durchlesen.

    Wobei gem. neoliberalen Markttheorien alles so gestaltet werden muss damit Märkte effizient funktionieren. Wie effizient ist also die tägliche Auseinandersetzung mit AGB’s, Angeboten, Preisen?

    Simple Pauschalen sind an Effizienz nicht zu übertreffen.

  • am 9.03.2016 um 20:14 Uhr
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    Interessanter Artikel. Wie dies Peter und Theo zumindest indirekt ansprechen, das bestehende Debakel ist eine Folge der verpassten Strommarktliberalisierun. Monopolrenten konnten lange abgeschöpft werden und wurden gigantisch fehlinvestiert. Energieabgaben aufgrund externer Kosten mit voller Rückerstattung hätten parallel realisiert werden müssen.

  • am 9.03.2016 um 21:36 Uhr
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    Danke für diesen Artikel und vor allem für die «Entwirrung». Ich bezahle lieber «meinem» EW etwas mehr als die aktuellen Marktpreise, nämlich die Gestehungskosten, wenn es dafür keinen Strom von AKWs und Kohlekraftwerken kauft (oder kaufen muss) und auch in Zeiten von hohen Strompreisen bei den Gestehungskosten bleibt. Deshalb ist es wichtig, dass die EWs in öffentlichem Besitz bleiben.

  • am 10.03.2016 um 10:02 Uhr
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    fehlgeleitete Sozialisten und fehlgeleitete Marktgläubige….
    Es ist selten ein «entweder-oder» sondern meist die Kombination beider Übel, gerade in den Chefetagen von privaten wie von «staatlichen» Konzernen.
    In einem freien Markt müsste die Vollkostenrechnung gelten!
    "Fehlgeleitete Sozialisten» müssten mehr versuchen soziale Lasten zu reduzieren, damit diese in die Vollkostenrechnung integriert werden müssen.
    Die Wirtschaft brauche billige Energie… die Wirtschaft brauche billige Arbeiter, am liebsten Sklaven. Arbeitsplätze erhalten und verteidigen mit allen Mitteln…. wirklich mit «allen"?
    Weder die billige Energie noch die Sklaverei wird die Wirtschaft retten.
    Gut so wir Menschen sind auch viel wertvoller als dieser undefinierte Mythos «Wirtschaft"!

    Berechnung der Haftpflichtkosten Leipzig:
    http://www.versicherungsforen.net/portal/media/forschung/studienundumfragen/versicherungsprmiefrkkw/KKW-Studie_Versicherungsforen_Leipzig.pdf

  • am 12.03.2016 um 07:55 Uhr
    Permalink

    Not macht erfinderisch. Wieso selbst Atomschrott entsorgen. Kostet ja nur: http://www.blick.ch/news/politik/wie-alpiq-mit-pr-tricks-politiker-instrumentalisiert-denken-sie-ueberhaupt-noch-selbst-herr-nationalrat-id4776961.html . Siehe auch den Medien Monitor dazu http://medienmonitor.ch/thema/schwerpunkt/ . Als engste Nachbarn von Mühleberg (Mit Jod seit Jahren im Apothekerschrank) haben wir zwei Aussichten. Würfelt ALPIQ falsch im Monopoli, zahlen wir mit dem Leben sonst uns nur dumm und dämlich.
    Werner T. Meyer

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