Vor «Lehman Brothers»-Pleite in China? Banker exekutiert
Huarong ist eine der grössten Banken Chinas, die viele Milliarden Vermögen verwaltet und jetzt zahlungsunfähig ist. Allein westlichen Investoren schuldet die Bank rund 20 Milliarden Dollar und weiteren Investoren zusätzliche 20 Milliarden, berichten die China-Korrespondenten der «New York Times». Im laufenden Jahr wird die Rückzahlung von Bankobligationen im Wert von fast 4 Milliarden Dollar fällig, die im Besitz ausländischer Investoren sind. Doch die Bank ist zahlungsunfähig. Die Anleihen werden gegenwärtig zum Preis von nur 60 Prozent des Nominalwertes gehandelt.
Chinas Aufsichtsbehörden und Regierung stehen vor dem gleichen Dilemma wie westliche Regierungen: Bankkonzerne, die man zu gross werden liess, können bei einer Pleite das ganze Finanzgebäude zerstören. Sie sind «too big to fail» und profitieren von einer in Bankgesetzen nicht vorgesehenen Staatsgarantie. Rettet der Staat die Grossbank Huarong nicht, könnten ausländische Investoren Milliarden aus China abziehen. Chinas Unternehmen profitieren gegenwärtig von 500 Milliarden Dollar ausländischer Investoren. «Chinas Regulierungsbehörden müssen jetzt zeigen, wie ernst es ihnen mit der Regulierung des Finanzsystem ist, ohne einen Meltdown zu riskieren», erklärte Logan Wright, Forschungsdirektor bei der US-Beraterfirma Rhodium Group.
Seit ein paar Jahren warnt Beijings Regierung davor, sie würde auch Staatsunternehmen nicht mehr aus der Patsche helfen. Noch ist unsicher, ob sie an der Bank Huarong ein Exempel statuieren will. «Die Zukunft der Bank Huarong wird zeigen, wie ernst es den Behörden mit Finanzreformen ist», schreibt die «New York Times». Investoren sollen nicht mehr darauf zählen können, mit höher verzinsten Anleihen maroder Firmen gute Geschäfte zu machen in der Gewissheit, dass im Pleitefall der Staat helfen wird. Diese frühere Politik des Staates habe in China zu einem ähnlichen Risikoverhalten geführt, wie es vor der Finanzkrise von 2008 in den USA verbreitet gewesen sei, sagte Zhangkai Huang von der Tsinghua University in Beijing. Falls China die Investoren der Huarong-Bank wirklich opfere, wäre dies der dramatischste Schritt im Rahmen der angekündigten Finanzreform.
Der frühere CEO von Huarong, Lai Xiaomin, wurde 2018 aus der Kommunistischen Partei ausgeschlossen, im August 2020 wegen Korruption zum Tod verurteilt und am 29. Januar 2021 exekutiert. Im Laufe des Prozesses hatte er eingestanden, 277 Millionen Dollar Schmiergelder kassiert zu haben. Laut seinen Aussagen im Fernsehen habe er 30 Millionen Dollar in bar in seiner Wohnung versteckt gehabt.
Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors
Keine
Ich lehne jede Form von Gewalt, welche sich jenseits von Notwehr befindet, ab. Das gilt auch für die Todesstrafe. Menschen welche andere Menschen gefährden, gehören in humane Verwahrung, wo sie sich den Fragen der Geschädigten öffentlich stellen müssen. Schützende Macht soll nicht kultivierte Rache sein, sondern auch ein Weg des Verstehens von Ursachen und Wirkungen, um präventiv kriminelle Energie verhindern zu können. Der «Schuldige» ist nur die Spitze eines systemimmanenten Eisberges, welcher hier wie dort viel lehrreiches zu erzählen hätte. Aber vielleicht möchte man dies ja nicht, ob China, Usa oder anderswo, ermorden und so weiter machen wie bisher. Was für ein Rückschritt in die Barbarenzeit. Solches Verhalten wird die Korruption vermehren und nicht reduzieren.
Wäre natürlich megapeinlich, wenn das libertäre China das angebliche «Too big too fail» entzaubern würde, ohne grösseren Schaden für das Finanzsystem..
Nach dem Zusammenbruch des US-Hypothekenmarktes hatten alleine Investoren in Lehman-wertlose Schuldtite, über ehemals ca. 200 Mrd.$ . Soweit ich mich erinnere, verloren damals hauptsächlich Süd- u. Ost-Asiaten, ca. 70%, am Zusammenbruch des US-Hypotheken-Marktes.
Wurde nach dem ganzen US-Finanz-Desaster etwa nicht mehr tausende von Milliarden in den USA investiert ? – Fast alle Regularien der Finanzmärkte wurden zur Makulatur, unter Trump in den USA.
Wenn ich engl.-sprachige Zeitungen lese, ist Huarong keineswegs die grösste chin. Bank, sondern die Grösste von 4 chin. ‹Bad-Banks› (die halten fragwürdige Schuldtitel).
Besonders treffend ist die Headline der «Financal Times» :
Huarong’s woes are a warning to lazy investors.
HuaWrong’s Leiden sind eine Warnung an (denk)faule Investoren.
Soweit ich es verstanden habe, ist Huarong eine reine Investmentbank gewesen.
Im Sinne des Trennbanken-Systems, ist grosses Geschäfts- und übergrosses Investment-Banking hochverschränkt, «Too big too fail».
Im Rahmen des Insolvenzverfahrens von Huarong, könnte man die fragwürdigen Schuldtitel aus dem Huarong Bestand den (denk)faulen Investoren anbieten, denn darin haben die schlussendlich investiert und Schuldtitel von Huarong erworben.
Aus einem aufgeblasen Zocker-Markt muss man nur rechtzeitig aussteigen.
Es sollte KEIN Unternehmen «too big to fail» werden können. – Oder -mindest- sein Risiko absichern MÜSSEN. Natürlich über «Partner», die -geprüft- voll leistungsfähig und seriös sind.
Ausserdem müssten -endlich- auch diejenigen, welche innerhalb der «Grossen» mit-verantwortlich für zu viel zu riskante Aktionen sind, VOLL mit in Verantwortung genomen werden. Indem deren sämtliche BakKonten gesperrt werden, deren Einkünfte auf ein SicherhheitsKonto gehen, alle «möglichen» GeldDepots gecheckt und unter Arrest gestellt werden –
und Ihnen «anstatt» –bis zur endgültigen gerichtlichen Entscheidung– vorab eine angemessen niedrige/hohe Monats-Zahlung zur Verfügung gestellt wird.
Wer das «Algemeinwohl» fahrlässig gefährdet -um sich selbst bereichern zu können- sollte –im negativen Ernstfall- mit angemessen harten Konsequenzen rechnen müssen !
DAS sicherzustellen, müsste «eigentlich» die Aufgabe JEDER Regierung – in JEDEM der Länder weltweit sein ! Als Grund-Baustein sinn-voller Wirtschafts-Politik. Oder ?!
Wenn ES zu spät ist, die Grösst-Unternehmen und Banken und deren «Verantwortliche» zu beschimpfen,
die der staatlich tolerierten Versuchung nicht wiederstehen konnten,
— und danach geht ES wieder ähnlich weiter —
ist nur Ablenkung vom «ewigen» Miss-Management der Regierungen !
Wolf Gerlach, Ingenieur
Wenn man bedenkt, dass das gesamte Geldsystem auf Betrug aufbaut, und alle darauf bedacht sind besser betrügen zu können, so ist es eine Heuchelei, wenn nur einer hingerichtet wird. Das System müsste hingerichtet werden.