UBS kürte Mehrfach-Fälscher zu Direktor
Red. Über diesen am 19. September von Inside Paradeplatz aufgegriffenen Fall haben andere Medien in der Schweiz bisher nicht berichtet.
Viel Bonus als Managing Director – Fall explodiert
UBS-Chef Sergio Ermotti predigt sei dem 2-Milliarden-Derivate-Desaster von 2011 «Zero Tolerance». Tatsächlich aber finden Topleute mit luscher Vergangenheit ein warmes Plätzchen in seinem Haus.
So wie ein Amerikaner namens John Bocchino und dessen Kollege. Die beiden sind in einen grossen Fall mit Venezuela-Obligationen und gefälschten Kundendeals involviert.
Vor zwei Wochen explodierte die Affäre. Die «Financial Industry Regulatory Authority» (Finra), die Selbstregulierungs-Aufsicht der lizenzierten US-Broker, bestrafte den Top-UBS-Mann.
Der Spitzenbanker hatte zu seiner Zeit bei der Vorgängerbank Morgan Stanley die Namen von Kunden versteckt gehalten, um so Venezuela-Restriktionen der USA zu umgehen, wie das Portal AdvisorHub berichtete.
Die UBS hatte bis dahin einfach zugeschaut. Und auch jetzt kam sie zu spät mit irgendeiner Reaktion. Der von der Finra bestrafte Bocchino kündigte von sich aus.
Ein UBS-Sprecher wollte keine Stellung nehmen. Eine Quelle aus der Bank meinte, dass der Schuldige der UBS mit seiner Eigenkündigung zuvorgekommen sei.
Wirklich? Die Grossbank, die von Subprime über Derivate-Debakel zu Libor-, Devisen- und Gold-Betrügereien praktisch keinen Skandal ausgelassen hat, sieht im Fall Bocchino schlecht aus.
Es fragt sich, wie die UBS, die doch nach eigenem Bekunden «no mercy» bei Vergehen kennt, derart wegschauen konnte. John Bocchino war kein unbeschriebenes Blatt. Er leuchtete in der Vergangenheit in offiziellen Registern zwei Mal auf, bevor ihn die UBS zum Managing Director in ihrem New Yorker Private Banking machte.
Und auch die jetzt zutage getretene schwere dritte Verfehlung kam mitnichten «out of the blue». Bereits im Frühling berichtete eine Webseite namens Stopbrokerfraud.com vom laufenden Verfahren der Behörde gegen den UBS-Direktor.
Dort gab es gar einen Aufruf an allfällig geschädigte Kunden. «If you or someone you know has suffered losses investing with John Bocchino, call the securities and investment fraud law firm (…).»
Spätestens ab diesem Artikel hätte die UBS-Führung hellhörig werden müssen. Doch sie tat nichts. Vielmehr liess sie ihren Manager, der bei der Ex-Bank Morgan Stanley in seiner Schlusszeit in 14 Monaten fast 5 Millionen Dollar verdient hatte, einfach weitermachen. Ein halbes Jahr lang schauten Bocchinos Chefs, die Heerscharen von Compliance, die Hunderten von Juristen und die Risikomanager einfach weg.
Das bei «gefälschte» Dokumente, «falsche» Informationen, «versteckte» Kundennamen, «fiktive» Konten, wie die Vorwürfe lauteten; alles in einem 190-Millionen-Dollar-Fall mit Bonds aus dem maroden sozialistischen Venezuela.
Wie ist so etwas möglich? Die UBS entlässt kleine Schweizer Berater beim geringsten Vergehen gegen interne Weisungen. Da aber war ein notorischer Falschmünzer am Werk – und man vergoldete ihn.
Zero tolerance bei der UBS? Dream on.
Der Trackrecord macht das deutlich. Bocchino hatte eine erste Anzeige eines Kunden bei der Finra, als er noch bei der Citigroup tätig war. Das war 2009. 2011 endete der Fall mit Bezahlung von 225’000 Dollar durch seine Bank. Bocchino durfte seine «persönliche» Unschuld in seinem Finra-Registereintrag festgehalten haben.
«I was not named respondent in this action and no damages are sought against me personally related to any actions taken by me (…)», steht in Bocchinos File.
Doch kaum fertig, startete die nächste Folge in diesem Serienfall. Anfang 2012 musste Bocchino bei Morgan Stanley Smith Barney gehen, wo er nach einem Joint venture dieser Wertpapierfirma gelandet war. «Engaging in securities transactions for clients within accounts other than their own», hielt die Selbstaufsicht fest.
Statt endgültig aus der Finanzindustrie zu verschwinden, streckte ihm die UBS die Hand entgegen. Topposition, Toplohn, Topbonus lautete deren Angebot. Für Bocchino war es ein äusserst angenehmes Resultat eines vermeintlich brutalen Abschieds bei seiner Ex-Bank.
Bocchino nutzte die Einladung der Schweizer Nummer 1 bis zum bitteren Ende. Als schliesslich seine Vergangenheit mit dem neuerlichen Schuldspruch nicht mehr schönzureden war, sprang Bocchino rasch von sich aus ab.
Die UBS muss sich derweil vorwerfen lassen, dass bei ihr erneut viele Alarmlampen versagten.
Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors
Keine. Der Wirtschaftsjournalist Lukas Hässig betreibt die Webseite «Inside Paradeplatz».
Wir/ich können diese Aussagen betr. den kriminellen Subjekte über den Kundenberatern der UBS/VISA vollumfänglich mit mehreren Beweismails bestätigen. Soeben wurden wir wieder von denen veräppelt und mit Falschangaben gefüttert, betr. einem hinterhältigen arglistigen Betrüger. Vorerst kommt nach dem Kundensupporttel. betr. Anzeige zum Betrug unmittelbar ein Phishingversuch, den ich per Mail sofort gemeldet habe, jedoch wie ausnahmslos üblich keine Antwort erhalten.
Weil der Betrüger auch nach 2 Wochen den Betrag nie abgebucht hatte, wurde ich nach erneuter Rückfrage von der Kundenberaterin darauf hingewiesen, dass ich gegen die Gebühr von SFR 20.- sofort eine neu Karte bestellen könne und damit die alte Karte ab sofort nicht mehr gültig sei und somit kein Betrag unter der alten Kartennummer mehr abgebucht werden könne. Alle Gespräche sind ja aufgezeichnet worden!
Ja, denkst Du, wieder mal Vertrauen gefasst. Neue Karte nächsten Tag erhalten mit Unterschrift der Direktoren.
Am 21. des Folgemonats kommt die Rechnung vordatiert mit 13.9.16 auf Samstag! seit über 20 Jahren erstmailig, ansonsten 15. oder 16. des Monats.
Und was sehen wir der kriminell ergaunerte Betrag wurde minuziös 2 Tage nach Ausstellung der neuen Karte trotzdem einfach abgebucht.
Sofort Mail mit allen Daten und dem gesamten Vorgang mit Versand von Elektronikschrott anstelle eines neuen TV’s an den Cardcenter mit Anforderung einer Eingangs-/Lesebestätigung abgesandt, weil wie üblich UBS nicht antwortet.
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