Sperberauge

Ringier Prag vor dem Verkauf

Christian Müller © zvg

Christian Müller /  Pressekonzentration auch in Tschechien. Auch Springer-Ringier wollen aussteigen. Die Oligarchen übernehmen.

Wenn es in Prag die Spatzen von den Dächern pfeifen, ist es (fast) immer wahr. Diskretion gehört nicht zur Kultur der tschechischen Hauptstadt. Und wenn Erik Best etwas auf seinem täglichen «Fleetsheet’s Final Word» vermeldet, darf man darauf wetten.

Die Mediengruppe von Ringier in Prag mit den beiden Boulevard-Titeln Blesk und Aha und dem Wochenmagazin Reflex gehört schon seit geraumer Zeit zur Hälfte dem Axel Springer Medienkonzern und wird auch von dort aus geführt. Nun soll das Unternehmen verkauft werden – an den tschechischen Oligarchen Babis. Erik Best, ein seit vielen Jahren in Prag lebender Amerikaner, der als politischer Kommentator mittlerweile auch oft am tschechischen Fernsehen erscheint und zur Situation in Tschechien interviewt wird, vermeldet es in seinem tagtäglichen Newsletter

Das Positive an der Geschichte: Ein weiterer tschechischer Medienkonzern geht zurück in tschechische Hände. Das Negative an der Geschichte: Diese «tschechischen Hände» gehören einem tschechischen Oligarchen. Und wie mittel- und osteuropäische Oligarchen, die sich der Medien annehmen, mit eben diesen umgehen, ist hinlänglich bekannt. Als wirklich gute Nachricht darf die Insider-Meldung auf alle Fälle nicht gefeiert werden.


Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors

Keine. Der Autor war in den späteren 1990er Jahren General Manager von Ringier Prag.

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