Sperberauge
Macht Kühne Nägel mit Köpfen?
Hanspeter Guggenbühl © bm
Der Logistik- und Speditions-Konzern «Kühne+Nagel» werde seinen Hauptsitz ins Ausland verlegen, wenn das Schweizer Volk der Initiative 1:12 zustimme. Diese Drohung machte Mehrheitsaktionär Klaus-Michael Kühne gegenüber der Zeitschrift «Bilanz», und viele Tageszeitungen druckten die Meldung nach.
Da nimmt es uns natürlich Wunder, ob der 76-jährige Klaus Michael seine kühne Drohung wahr machen wird. Um unseren Gwunder zu stillen, haben wir leider nur eine Möglichkeit: Wir müssen der Initiative, welche die Lohnschere zwischen obersten und unterstem Einkommen auf 1:12 begrenzen wird, am 24. November an der Urne zu einer Mehrheit verhelfen. Erst dann wissen wir, ob Kühne Nägel mit Köpfen macht.
Interessant ist übrigens, wer unter der angedrohten Abwanderung als erstes leiden würde. Es ist die Gemeinde Schindellegi im Steueroptimierungs-Kanton Schwyz. Schindellegi? Jawohl, Schindellegi, das Bergdorf am Fuss des Etzels. Hier liegt das Logistik-Zentrum von Europa. Man lernt nie aus.
Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors
Keine
Es gibt genügend Argumente für oder gegen die 1:12 Initiative! Tatsache ist allerdings, dass Nägel ohne Köpfe nichts wert sind. Der Beitrag von René Scheu in der heutigen NZZ am Sonntag trifft tatsächlich den Nagel auf den Kopf! Eine Verteidigungsstrategie hilft in dieser Angelegenheit nicht weiter, es braucht glaubhafte Exponenten, welche sich zu diesem Thema äussern. Ich habe gestern das Unternehmen eines solchen Exponenten besucht, ein Paradebeispiel einer vorbildlichen KMU und ich bin sicher, dass der Patron die Kritierien der 1:12 Initiative ohne Probleme einhält! Zur Nachahmung empfohlen!