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Google erpresst alle belgischen Zeitungen

Red. /  Als Vergeltungsmassnahme hat Google Titel und Schlagzeilen belgischer Zeitungen aus dem Suchdienst verbannt.

Deutsch- und französischsprachige Zeitungen in Belgien hatten es mit Erfolg gewagt, den mächtigen Suchdienst-Konzern vor Gericht zu verklagen. Sie haben sich dagegen gewehrt, dass Google vollständige Artikel erfasst, indexiert und veröffentlicht.
Im Mai hat ein Gericht den Zeitungen recht gegeben: Google verletze Autoren- und Nutzungsrechte und betreibe unlauteren Wettbewerb. Das Gericht drohte Google mit Strafzahlungen, wenn die Suchmaschiene weiterhin vollständige Texte indexiere.
Aus Rache verbannt Google seit letzten Freitag alle franzöisch- und deutschsprachigen Zeitungen aus der Suchmaschine: User finden weder Schlagzeilen noch Lead-Sätze.
«Diese Vergeltungsmassnahmen sind riskant», schreibt die belgische Zeitung «Le Soir». Denn juristisch könne man dies als Missbrauch einer Marktmacht und als unlauteren Wettbewerb beurteilen. Jedenfalls sei jetzt allen klar, dass man «Googles Gunst nur erhält, wenn man der Firma widerstandslos sein Eigentum überlässt».


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