Sperberauge

«NZZ-Logo auf E-Bike kostet fast 400 Franken»

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Red. /  Ob E-Bike oder Pralinen: Wer im «NZZ Shop» einkauft, zahlt happig drauf. Darüber mokiert sich die Konsumenten-Zeitschrift «Saldo».

Um sinkende Einnahmen mit Abonnementen und Inseraten wettzumachen, suche die NZZ etwa mit dem «NZZ Shop» neue Einnahmequellen, schreibt Beni Frenkel im «Saldo». Und dies offensichtlich mit dem Motto «NZZ-Leser gucken nicht so auf den Preis».

Jedenfalls koste ein E-Bike mit NZZ-Logo auf dem Velorahmen für Nicht-Abonnenten 3685 und speziell für Abonnentinnen und Abonnenten immer noch 3485 Franken. Das seien fast 400 Franken mehr als beim Hersteller «Ego Movement», bei dem das gleichwertige E-Bike 3098 Franken koste.

Manon Fritschi, «Spezialistin Unternehmenskommunikation der NZZ Management AG» erklärt zum Preisunterschied von 400 Franken, das E-Bike im «NZZ Shop» habe mit einem matten Dunkelblau eine eigene Farbe. Im Preis inbegriffen sei auch eine kostenlose Probefahrt, für welche «Ego Movement» «in der Regel» 88 Franken verrechne.

Selektionierte Weinpralinen

Im «NZZ Shop» aufgefallen sind «Saldo» auch «Pralinenkompositionen» für 2.89 Franken pro Praline (Vorzugspreis für Abonnentinnen und Abonnenten 2.50 Franken pro Praline). Sie stammen vom Schokoladenhersteller «Max Chocolatier». Dieser verkauft gleichwertige Pralinen im Laden für 1.99 Franken pro Stück. Im «NZZ Shop» sind sie also 45 Prozent teurer (für Abonnenten 26 Prozent). (Eine Schachtel mit je vier «Grand Cru Elvesia 74%» und «Pinot Noir One Twenty» kostet im «NZZ Shop» 23 Franken, für Abonnenten 20 Franken.)
Die «Spezialistin Medienkommunikation» meint dazu, «Max Chocolatier» habe für die NZZ eine «exklusive und limitierte Edition» hergestellt. Auf eine Rückfrage räumte Fritschi ein, dass die «Grand Cru Elvesia» identisch mit denen im Laden sind. Dagegen seien die «Pinot Noir One Twenty» eine aufwändige Spezialanfertigung für den «NZZ Shop» und im Laden nur als «Restbestände» erhältlich.

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3 Meinungen

  • am 4.07.2019 um 16:45 Uhr
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    Kann ich jetzt nur schwer nachvollziehen, warum sich eine Konsumentenzeitschrift über lebensunwichtige und vor allem ersetzbare Produkte eines privaten Internetshops aufregt. Es geht immerhin NICHT um den Missbrauch einer Monopolstellung oder um Täuschung. Das Sommerloch scheint heuer früh angekommen zu sein bei manchen Medien. Mehr würde mich interessieren, wie der grosse Supermarkt M widerstandsfrei zum Abzocker wurde: Eine Glastasse: EP 50 Rappen, VP 4,90. Oder eine medizinische Schuheinlage kauft der Fussarzt für 20.- ein, verkauft sie für 240.-.

  • am 5.07.2019 um 00:17 Uhr
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    Wenn ein NZZ-Logo drauf ist, sollte es billiger sein, nicht teurer. Werbung ist nicht gratis.

  • am 5.07.2019 um 14:22 Uhr
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    Der Markenname -NZZ- ist wertvoll, kann und wird für vielfältige Anwendungen erfolgreich instrumentalisiert und bewirtschaftet.
    Die Zeitung wurde zum Propagandablatt des Alt-Right-Lagers aus extrem Libertären und extremen Neocons. Ist man Abonnent der NZZ bekommt man noch Rabatte dafür, die eigene Gesinnung, Meinung und Vertretung der eigenen Interessen dort beglückend zu finden.

    @Leonhard Fritze
    Die inzwischen immer weniger genossenschaftlichen Manager des grossen Supermarkts M muss die immer höheren Kosten für Immobilien und das Spitzenmangement einkalkulieren. Wenn ich allerdings die freilaufenden Kunden dort beobachte, recht geschieht ihnen.

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