Sperberauge

Migros Aare kürzt heimlich den Senioren-Rabatt

Esther Diener-Morscher © zvg

Esther Diener-Morscher /  Kein Migros-Senioren-Rabatt mehr auf Tiefpreise. Zehn Prozent erhalten nur noch jene, die sich teure Produkte leisten können.

Die Migros muss sparen. Die Migros Aare – die grösste der zehn Migros-Genossenschaften – macht das ausgerechnet auf Kosten von ärmeren Senioren. Und dies erst noch, ohne es vorher anzukünden.

Konkret: In den Kantonen Bern, Aargau und Solothurn bietet die Migros einmal pro Monat einen Einkaufs-Rabatt von zehn Prozent für Senioren an. Bisher gab es Rabatt aufs ganze Sortiment. Neu gibt es ihn für eine begehrte Produktegruppe nicht mehr: Alle M-Budget-Produkte sind nun vom Rabatt ausgenommen.

Viele ältere Leute, die letzte Woche vom Senioren-Rabatt profitieren wollten, fühlten sich hintergangen. Denn erst an der Kasse merkten sie, dass die Migros die zehn Prozent Rabatt nicht mehr auf dem ganzen Einkauf gewährt, sondern nur noch auf einem Teil.

Senioren-Rabatt Migros Aare
Wer sich durch viel Kleingedrucktes liest, erfährt das Wichtige: Kein Rabatt mehr auf M-Budget-Artikel.

Offen mitgeteilt hat das die Migros nicht. Nur wer auf der zugesandten Terminkarte für die Rabatt-Tage viele Zeilen Kleingeschriebenes aufmerksam durchlas, erfuhr, dass die Migros im neuen Jahr diese wesentliche Änderung des Senioren-Rabatts vorgenommen hat.

Kassenpersonal musste enttäuschte Kunden trösten

Wesentlich deshalb, weil viele ältere Menschen, die nicht viel Geld haben, ihre Vorratskäufe extra auf diese Rabatt-Tage verlegen und bei diesem Einkauf oft auch günstige M-Budget-Artikel in den Wagen legen.

Das Kassenpersonal musste letzte Woche viele enttäuschte Kunden trösten. Besonders jene, die ihren Einkaufswagen mit sehr vielen Produkten der M-Budget-Linie gefüllt hatten. Sie erhielten praktisch keinen Rabatt für ihren Grosseinkauf.

Rabatte für die Migros «nicht mehr tragbar»

Infosperber wollte von der Migros Aare wissen, warum sie ausgerechnet den Rabatt auf die billigen Artikel gestrichen habe. Pressesprecher Sébastian Lavoyer schrieb: Die M-Budget-Artikel seien sehr knapp kalkuliert. «Zusätzliche Rabatte sind für die Migros Aare nicht mehr tragbar.»

Auf die Frage, warum die Migros nicht offen mitgeteilt habe, dass sie den Rabatt kürze, räumte der Pressesprecher ein: «Rückblickend würden wir die Neuerungen ausdrücklich erwähnen.»

Schliesslich findet es die Migros nicht unsozial, ausgerechnet jenen Senioren den Rabatt zu streichen, die aufs Geld schauen müssen und deshalb M-Budget-Artikel kaufen. Ihre Begründung dazu: «Kein anderer Detailhändler kennt ähnliche Rabatte für Seniorinnen und Senioren.»


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Keine
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5 Meinungen

  • am 17.01.2024 um 00:55 Uhr
    Permalink

    Wie hiess es doch einst zu Duttis Zeiten ? MIGROS – «Das Soziale Kapital» …

    • am 17.01.2024 um 19:55 Uhr
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      Dutti war gestern. Und die Migros ist die einzige mit Seniorenrabatt was wollt Ihr noch mehr. Und Budget Produkte sind eh etwas für Famillien den es sind meistens grosse Einheiten. Ich als Senior kann nichts anfangen mit so grossen Packungen.

    • am 18.01.2024 um 22:19 Uhr
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      DUTTI Ade!
      Vom Verkaufswagen bis heute….. es geht nur noch um Umsatz und Gewinn! Da kommt doch der Bumerang irgendwann zurück!!!! Aktionsprozente gehen gehen auch langsam zurück von 50 auf 40 und bald alles auf 30 Prozent. Vereinzelt manchmal mit einem Zückerchen von 50 Prozent……. nur weiter so……

  • am 17.01.2024 um 15:02 Uhr
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    Ich glaube kaum, dass viele Rentner von diesen Aenderungen betroffen sind. Die Packungen von M-Budget sind für 2-Personen-Haushalte meistens zu gross. Nach meinen Wahrnehmungen sind es vor allem Familien mit Kindern mit einem knappen Budget, die von M-Budget profitieren.

    • am 20.01.2024 um 11:18 Uhr
      Permalink

      Das stimmt doch so nicht. Erstens geht es vorallem um Vorratseinkäufe, da spielen auch Familienpackungen keine Rollen, und zweitens gibt es unzählige Produkte M-Budget welche einzeln verkauft werden.

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