Sperberauge
Heute im Coop: «Kirschen 24mm»
Auf der Kilo-Verpackung aus Plastik steht auf dem Etikett in grosser fetter Schrift «Kirschen 24mm+». Coop garantiert also, dass die Kirschen einen Mindestdurchmesser von 24 Millimeter haben. Wer den Zentimeter-Massstab nimmt und kleinere Kirschen findet, kann diese im Laden zurückgeben. Ich empfehle allen, dies zu tun.
Pech hat, wer geschmacklose, fade Kirschen erwischt hat. Denn Coop garantiert keine bestimmte Sorte. Anders als bei Äpfeln, wo nicht ein Mindestumfang, sondern die Sorten angeschrieben sind, sucht man auf den beiden Etiketten auf der Packung selbst im Kleingedruckten vergeblich nach Angabe der Kirschensorte. Wäre ja auch blöd, wenn der Markt spielen würde und die Konsumenten unter den verschiedenen Kirschensorten immer nach den Geschmackvollsten greifen würden. Die guten Sorten wären bevorteilt, die schlechten hätten bald das Nachsehen. Wettbewerb unter den Kirschen-Produzenten? Nein danke.
Das ist auf Märkten wie dem Berner Märit ganz anders: Die Bauern schreiben die Sorten an. Meistens kann man verschiedene Sorten degustieren und sich die besten merken.
Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors
Keine
Auch bei Erdbeeren, Brombeeren, Heidelbeeren u.a. gibt es keine Sortenangaben mehr. Schon gar nicht bei Tomaten und anderen Gemüsen.
Ich kauf praktisch nie Früchte im Grossverteiler. Eine Ausnahme bilden Trübeli und Chruusle. Die sind offenbar immun auf Modernisierung. Die schmecken noch wie in meiner Kindheit.
Bei den Erdbeeren habe ich das Gefühl, ich beisse in eine Kartoffel, so hart sind die.
Es zählt nur noch Grösse und gute Transportfähigkeit.
Allerdings verkauft jetzt Coop die verhagelten Aprikosen der Walliser Bauern. Die Walliser Bauern sollen an Coop herangetreten sein und Coop ist darauf eingegangen. Das finde ich super und ein Schritt in die richtige Richtung.
Coop will auch weitere Gemüse und Früchte verkaufen, die nicht dem üblichen Schönheitsaussehen entsprechen.
Hier der link zur Coopzeitung, zu finden auf Seite 72-73:
http://epaper.coopzeitung.ch/#0
Das lässt hoffen!
Lieber Herr Gasche
Haben Sie sich auch schon überlegt, dass Ihre Kirschen, abgefüllt in einem Plastiksäckchen, vom diffundierenden Plastik-Weichmacher (sog. Phthalat) kontaminiert werden könnten? Wäre diese Problematik nicht auch ein weitergehendes Thema für den infosperber?
Richard Bisig
@Richard Bisig
Hormonell wirkende Stoffe in Verpackungen, welche Lebensmittel kontaminieren, sind tatsächlich ein Problem. Über Bisphenol A und andere ist schon viel berichtet worden, auch auf Infosperber.
Einfach «Bisphenol» im Suchfeld eingeben.