Der legendäre Ravioli-Beitrag des Kassensturz
Unglaublich: Noch nach 40 Jahren kommt bei vielen Leuten zum «Kassensturz» das Stichwort «Ravioli» in den Sinn. Schon damals ging es um schönfärberische Deklaration und den wahren Inhalt. Der Test von Büchsenraviolis «entlarvte» das Fleisch zum Teil als einen Mix aus Magen, Herz, Nieren, Lungen, Schweinsköpfen und Bauchspeicheldrüsen.
Die Bilder gingen unter die Haut und weckten abstossende Emotionen. Der Verkauf von Büchsenravioli brach für einige Zeit ein. Die von Roger Schawinski gegründete Konsumentensendung wurde in kurzer Zeit zum Publikumserfolg.
Den Ravioli-Test hatte die Redaktion als Krimi inszeniert. Ein Novum in einer Informationssendung. Wer den ganzen Beitrag verfolgt, muss berücksichtigen, dass Fernsehfilme früher etwas langatmiger waren und es noch keine Videotricks gab.
Seither betrafen die emotionalsten Kassensturz-Beiträge Tierquälerei mit Gänsen, Hühnern oder Pelztieren sowie Kinderarbeit und menschenunwürdige Arbeitsbedingungen in armen Ländern, aus denen Waren in die Schweiz importiert werden.
Bewegte Bilder vor Ort können solche unhaltbaren Zustände plastischer und eindrücklicher vermitteln als geschriebene Zeilen. Damals hatte das Fernsehen quasi ein Monopol auf solche Bilder, heute sind sie auch im Internet abrufbar.
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ORIGINALBEITRAG RAVIOLI, KASSENSTURZ VON 1978, 9 MINUTEN
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1992: GEISTHEILERIN URIELLA SAGT SIE KÖNNE KREBS HEILEN. HANS RÄZ HAT SIE IN DIE ZANGE GENOMMEN.
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Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors
Keine. Der Autor war 1985-1995 Leiter der Sendung «Kassensturz».