Zeyer

Chriistoph Blocher: «Oswald Grübel ist der beste Bankier des deutschen Sprachraums» © upg

«Marcel Ospel ist weiter ein fröhlicher Millionär»

upg /  Der Ex-UBS-Chef konnte die Bank in den Abgrund wirtschaften, ohne ein persönliches Risiko einzugehen, kritisiert René Zeyer.

Auch der Ex-Chef der Investmentbank Lehmann Brothers «ist heute noch Multimillionär». Diese Banker «konnten zocken, ohne für die eingegangenen Risiken selber zu haften», erklärte René Zeyer, Autor des Bestsellers «Bank, Banker, Bankrott», an einem Podiumsgespräch mit Christoph Blocher am Samstag in Zürich. Anlass war das neue Buch Zeyers «Cash oder Crash».
Zeyer holte noch weiter aus: «’Bankberater› rösten Kleinkunden und ‹Private Banker› rösten Vermögende.»
«Private Banker» sei nicht einmal ein geschützter Begriff. Jeder könne sich so nennen. Auf die englische Bezeichnung seien sie ausgewichen, weil die Begriffe «Privatbankier» oder «Banquiers privés» geschützt seien: Diese Besitzer privater Banken würden im Fall einer Pleite mit ihrem ganzen persönlichen Vermögen haften und deshalb auch weniger zocken.
Dass Hauptverantwortliche der Finankrise weiterhin ein fröhliches Leben als Multimillionäre geniessen und für ihre Milliarden-Zockerei persönlich nicht haften müssen, kommentierte Christoph Blocher trotz seiner gewohnten Schlagfertigkeit nicht. Dafür lobte Blocher den abgetretenen UBS-Chef Oswald Grübel als den «besten Bankier des deutschen Sprachraums», der «nicht hätte zurücktreten sollen». Ein Betrugsfall wie der in Londen «kann immer vorkommen».
Verbot des Investment-Bankings für Grossbanken
Klar sprach sich Blocher dafür aus, den zu grossen Banken das Investmentbanking zu verbieten, so dass diese gezwungen würden, dieses risikoreiche Geschäft in eine separate Gesellschaft auszulagern. «Es darf nicht sein, dass Banken oder Versicherungen so gross sind, dass sie der Staat bei Gefahr einer Pleite retten muss», erkärte Blocher. Das jetzt beschlossene höhere Eigenkapital für Banken verringere das Pleiterisiko etwas, aber es löse das Problem nicht, dass der Staat im Fall einer Pleite erneut intervenieren müsste: «In zwei Jahren beim nächsten Grossbankenproblem sind wir wieder in der gleichen Misere».
Die Frage Zeyers, woher die Regierungen bei der nächsten «Finanzkrise II» die Hunderte von Milliarden hernehmen, um einen Kollaps von Grossbanken und Versicherungen zu verhindern, blieb unbeantwortet.


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Eine Meinung zu

  • am 10.10.2011 um 13:24 Uhr
    Permalink

    Lehrbeispiel Schweiz. Dank der $VP und anderen «bürgerlichen» Parteien, wird die Anti-Abzocker-Initiative (Minder) nicht vor die Volksabstimmung gebracht und schon 3 Jahre verschleppt. Haben Sie es noch nicht gemerkt? Es wären bald Wahlen – lol

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