Kommentar

Die Finanzmärkte sind sozusagen verstaatlicht

Die Notenbanken halten die Zinssätze künstlich tief. Sie belohnen damit grosse Schuldner. Gläubiger und Sparer haben das Nachsehen. ©

Paul Feuermann /  Die Notenbanken halten die Zinssätze künstlich tief. Sie belohnen damit grosse Schuldner. Gläubiger und Sparer haben das Nachsehen.

Red. «Wo bleibt der Aufstand der Sparer?» titelte die «NZZ am Sonntag» am 5. November. Milliarden-Guthaben der Zweiten Säule würden nächstes Jahr nur noch mit real 0,4 Prozent verzinst. Paul Feuermann zeigt einige Hintergründe und Folgen auf. Er war an der London School of Economics und arbeitete viele Jahre als Banker und Vermögensverwalter. Heute wohnt er in Montevideo.

Die aktuelle Situation hat es noch nie gegeben: Nach sorgfältigen Recherchen gab es in den letzten 5’000 Jahren noch nie so tiefe Ausleihzinsen, und dies bei einer Verzehnfachung der Schulden in 30 Jahren.

Die Zentralbanken haben die Märkte auf eine gewisse Weise verstaatlicht, indem sie das Geld zinslos gemacht haben für alle Spekulanten, aber auch für Institutionelle Anleger wie Pensionskassen und Versicherungen.

Die Zentralbanken hinterlassen den Eindruck, dass sie keine Korrekturen zulassen und weiter auf die bekannten Arten intervenieren werden. Der Markt meint das zu wissen, vor allem Spekulanten können jetzt an den Börsen sorglos die Kurse in die Höhe treiben, während die Zins-Renditen unter die Null Linie steuern. Die Gläubiger zahlen den Schuldnern.

Jetzt wollen auch Kleinanleger profitieren. Der Börsenindex SMI könnte schliesslich auf die «Traummarke» von 100’000 steigen. Bei dieser Aufwärtsspirale verhalten sich die Zentralbanken und die Anleger wie Katz und Maus. Sie schauen einander versteinert in die Augen, bis … etwas passiert.

Die Hoffnung auf rechtzeitiges Verkaufen

Es braucht nicht viel: Ein falsches Signal, oder ein richtiges Signal, das falsch verstanden wird, und der Teufel ist los. Denn jeder hofft und glaubt, dass er noch rechtzeitig «seinen» Profit realisieren und seine überbewerteten Papiere rechtzeitig einem noch Dümmeren verkaufen kann. Dabei sind etliche Haie im Teich und warten mit sehr scharfen Messern (Shortsellers).

Doch erstens kommt es anders und zweitens als in dieser atemraubenden, luftigen Höhe angedacht wird. Es braucht ein einziges Ereignis, und die Show bricht in sich zusammen.

Wir befinden uns in einer einmaligen Raserei. Die Blase ist global und in allen Anlagekategorien, einschliesslich der Immobilien, vorhanden – auf der Suche nach der spitzigen Nadel, die Luft rauslässt. Die Blase wird die Nadel finden.

Für diesen Tanz braucht es zwei: ein verwahrlostes Konsumverhalten auf der einen Seite und zynische, degenerierte Spekulanten, welche die Hebel der Macht nach abgründigen Phantasien bewegen.

Professor Karl-Friedrich von Weizsäcker hatte diese Tragik 1983 festgehalten in seinem Buch «Der bedrohte Frieden». Ich denke, er hat visionär das beschrieben, was als letzter Akt dieses Stückes auf die Bühne kommen wird.

Das fundamentale Thema, welches der Idealismus des frühen 19. Jahrhunderts formulierte, ist die Entfremdung. Das zivilisatorische Streben des Menschen hat ihn irgendwie konstitutiv schizophren gemacht.

Materielle Güter und Machtrituale verwandelten das Sicherheitsbedürfnis der Menschen nolens volens zum Kulturbetrieb. Im Mittelalter waren es die Stadtmauern, dann die stehenden Heere und später dann die immer «abschreckenderen» Waffen, bis diese nicht mehr abschrecken. Da stehen wir heute.

Nicht zu sprechen von der ungeheuerlichen Gewalttätigkeit der lebenden Natur gegenüber. Die Natur kennt das nicht. Der grosse Fisch frisst den mittelgrossen, der mittelgrosse den kleineren. Dabei werden die schwächsten Mitglieder der Formation benachteiligt. Das passiert mit jedem Leben, ob Pflanzen, Vögel, Säuger you name it.

Wie böse ist doch die Natur!

Die Natur kennt keine moralischen Kategorien und tariert das «Einzelgeschehen» in einem ökologischen Ganzen, das jeder Spezies, jedem Leben Grenzen setzt. Nur wir Menschen mit ihrem auf Stabilität ausgerichteten Gesellschaftsbetrieb sprengen diese Grenzen.

Unsere Leistungen lassen sich sehen. Wir entreissen der gewachsenen Natur sogar Tausende von Milliarden Tonnen flüssige und gasförmige Kohlenwasserstoffe, die Babys sterben nicht mehr, und die Alten leben viel zu lange.

Aber ich denke an den Film Predators von 1989 und befürchte, dass sich die Menschen noch vor dem ökologischen Kollaps durch Kriege dezimieren werden. Das wird dann passieren, wenn sich unsere Konsumgesellschaften auf allen Ebenen – staatlichen, unternehmerischen, zwischenstaatlichen und privaten – mit Schulden so vollgesogen haben (und das dürfte bereits der Fall sein), dass der ganze Unterbau des Geldverdienens, der bezahlten Arbeit, wegschmilzt wie der Juni-Schnee in den Schweizer Alpen.

Damit entfällt für den modernen Menschen die wichtigste Stütze seines Sicherheitsdispositives – die Kaufkraft seines Geldes.

Ich vermute einmal, dass bereits im 2018 eine unglaubliche Angst und Panik um sich greifen wird, weil die Bürgerinnen und Bürger zu verstehen beginnen, dass sie im aktuellen Experiment im Zentrum des Sturmes stehen, während sie lange glaubten, sie würden dank neuer Technologien und dem Erfinden von Geld ohne Grenzen eine sichere Zukunft haben.

Alle unsere Vorstellungen sind so tief durchtränkt von diesem Machbarkeitsglauben, dass wir nicht mehr sehen, dass unsere grossartigen zivilisatorischen Leistungen zum Bumerang werden können.
Der Mensch handelt nicht aus der Ratio, er ist getrieben von seinen Leidenschaften, und da verliert er buchstäblich den Kopf, wenn Angst und Panik von ihm Besitz ergreifen.

Vor allem wenn er sein Sicherheitsbedürfnis als unerfüllbar zu verstehen lernt. All die Errungenschaften wie Geld, Institutionen, Rituale in Politik und Gesellschaftsbetrieb werden zu Agenten und Instrumenten, die ihn in den Wahnsinn treiben werden, weil er sie als seine eigentlichen Gegner erleben wird.

Die deutsche Hyperinflation hatte in ihrem Blow-off der Jahre 1922-23 unglaublich zerstörerische Handlungen von wenigen Profiteuren hervorgebracht, welche die Stabilitätsrisiken zu nutzen verstanden, um daraus eigennützigen Profit zu schlagen.

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Dieser Beitrag erschien auf InsideParadeplatz.


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Paul Feuermann war an der London School of Economics und arbeitete viele Jahre als Banker und Vermögensverwalter. Heute wohnt er in Montevideo.

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15 Meinungen

  • am 12.11.2017 um 13:41 Uhr
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    Die Notenbanken sind längst nicht mehr unabhängg, sie hangen am Tropf der Regierungen, sowohl in den USA als auch in Europa.
    Der «indische Seiltrick» par excellence!

  • am 12.11.2017 um 17:40 Uhr
    Permalink

    Herr Düggelin, was erzählen Sie da für einen Blödsinn. Die Politik hängt am Tropf der Hochfinanz und das hat dann auch Auswirkung auf die Staatsbanken und natürlich ist zB. die SNB eine Aktien-Gesellschaft, welche zwar zu 51% von Bund und Kanton besessen würde, aber dort gibt es leider keine Koriphäen, welche sich fürs Volk gute Strategien ausdenken können. Es wird ihnen von den Finanzlobbyisten vorgebetet, was sie einbringen sollen – alles andere ist Augenwischerei und Verwirrungstaktik.

  • am 12.11.2017 um 17:56 Uhr
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    @Carlos Schenkel. Was war denn zuerst, das Huhn oder das Ei? Für mich ist der Staat das Huhn. Warum haben wir denn heute Ultratiefstzinsen? Um die Banken zu retten? Banken können bankrott gehen, viele Staaten sind doch längst bsnkrott, darum können die Zinsen nicht ethöht werden, dies hätte den Kollaps der westlichen Wirtschaft zur Folge!

  • am 12.11.2017 um 23:50 Uhr
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    Du musst ein Komiker oder Kabarettist sein – erst offensichtlisches alles auf den Kopf stellen bringt Lachapplaus.

  • am 13.11.2017 um 09:20 Uhr
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    @Carlos Schenkel. Sie haben wohl nicht einmal den Titelsatz von Herrn Feuermann gelesen: "Die Notenbanken halten die Zinssätze künstlich tief. Sie belohnen damit grosse Schuldner. Gläubiger und Sparer haben das Nachsehen.» Warum halten denn die Notenbanken die Zinssätze künstlich tief? Sicherlich nicht, um die Banken zu schützen. Die Banken gehören nämlich zusammen mit Gläubigern und Sparern zu den Verlierern.
    Die Notenbanken betreiben Konjunkturpolitik, (was nur in Extremsituationen – Finanzkrise) als Ausnahme zu ihrem Auftrag gehört und schützen die Staaten dank den tiefen Zinsen vor einer noch höheren Verschuldung. Ich würde Ihnen ein Ökonomiestudium empfehlen.

  • am 13.11.2017 um 11:13 Uhr
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    @Beda Düggelin,

    wieso haben wir Negativzinsen? Beantworten Sie die Frage. MfG

  • am 13.11.2017 um 11:35 Uhr
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    Auch wenn der CHF in den letzten Wochen etwas schwächer geworden ist gegenüber dem Euro, ist er immer noch eine starke Währung. Die Zinsen im Euroraum stehen bei Null, deshalb müssen die Zinsen in der Schweiz tiefer liegen, deshalb negativ, um den CHF relativ weniger attraktiv zu machen. Die Unabhängigkeit der SNB ist deshalb nur eine relative.

  • Portrait_Josef_Hunkeler
    am 13.11.2017 um 12:51 Uhr
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    Von wegen Ökonomiekurs. Warum wir Negativzinsen haben, weiss möglicherweise nicht einmal die SNB-Direktion. In den 70er-Jahren hat es etwas funktioniert, um kurzfristige Spekulationsgelder anderswo hinfliessen zu lassen. heute soll es wohl Banken animieren risikobelastete Investitionen oder so zu tätigen.

    Monetary-Easing sollte wohl was ähnliches bewirken. Keynes «Liquidity-trap» ist aber wohl Realität geworden und so funktioniert diese ganze schöne Politik einfach nicht.

    Ob Banken von dieser Politik wirklich profitieren erscheint mir weniger sicher. Der Verlust des Zinsdifferenzgeschäfts zwang die Banken aufs Kommissionsgeschäft zu setzen. In beiden Fällen leiden die Sparer und nicht zuletzt die Pensionskassen, also wir alle.

    Dass verschuldete Staaten (und Gemeinden) keine grössere Zinsenlasten tragen können ist weitgehend evident. Ein Ansteigen der Schuldendienste durch höhere variable Zinsen könnte hier einiges in Aufruhr bringen. Die Schuldenbremsen in einzelnen Staaten haben hier wohl etwas Stabilität verschafft, aber die Versuchung alles mögliche über Kredit zu beschaffen bleibt bestehen.

    Aber selbst Münchhausen konnte sich nur in der Fabel an den eigenen Haaren aus dem Sumpf ziehen.

    Die Manie über «souveräne Fonds» alles unmögliche zu finanzieren ist langfristig wohl ökonomischer Unsinn, selbst wenn die inflationäre Blase nicht schon heute platzen muss.

  • am 13.11.2017 um 12:52 Uhr
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    @Beda Düggelin, die Zinsen im Euro Raum stehen bei Null, weil man keine Nachschuldner mehr findet! Wenn sich «Private» nicht mehr verschulden wollen oder können, springt der Staat ein. Mit gelpolitischen Munition versucht die SNB die Deflation abzuwenden. Die Reallöhne werden in der Schweiz sinken (dieser Prozess läuft schon). Jetzt zählen Sie hinzu, dass die CH-Privat-Haushalte eine dr höchsten Verschuldung der Welt aufweist. Viele Menschen opfern einen grossen Teil der 2. Säule für den Erwerb von real völlig überteuerten Immobilien. Und unsere Auslandschulden? Die werden sich entwerten und verlieren tun immer die Gläubiger. Er verliert seine gesamte Forderungen gegenüber dem Ausland. Der Gläubiger verliert aber auch die Märkte (Anteile). Die SNB ist nicht zu beneiden…..unabhängig war sie schon vor und während der Krise nicht….(Rütli-Abkommen)….

  • am 13.11.2017 um 14:03 Uhr
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    @Josef Hunkeler,

    "Die Schuldenbremsen in einzelnen Staaten haben hier wohl etwas Stabilität verschafft, aber die Versuchung alles mögliche über Kredit zu beschaffen bleibt bestehen."

    Irrtum!

    Neoliberale Forderungen nach Geldwertstabilität und privater Vorsorge durch das Sparen der privaten Haushalte, sowie die Erhöhung der Einkommen der geldsparenden Reichen zu Lasten der überwiegend ihr Einkommen konsumierenden Armen, verschärft durch eine Schuldenbremse für den Staat, sind ganz gezielte Massnahmen zur Senkung von Produktion und Einkommen der Ökonomien und bewirken die Verelendung der von neoliberaler Reformpolitik geschädigten Staaten und Völker.

    Das ist der Grund der Euro-Einführung. Den einzelnen Staaten die Möglichkeit einer autarken Geldpolitik zu entziehen. Für alle Euro-Staaten ist der Euro eine Fremdwährung!

  • Portrait_Josef_Hunkeler
    am 13.11.2017 um 14:31 Uhr
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    Herr D’Aloia, Sie scheinen mir einiges zu vermischen.

    Die Pauperisation der Armen durch Thesaurierung (Minderkonsum) der Reichen usw. ist ja alles schöne Theorie des lezten Jahrhunderts. Richtig scheint mir aber, dass die Staaten und anderen öffentlichen Institutionen ihre Ressourcen nicht zur Finanzierung der Bankenmargen verwenden sollten, also auch keine unnötigen Schulden zur Finanzierung von Konsumausgaben aufnehmen sollten.

    Von «gezielten Massnahmen zur Senkung von Produktion…» zu sprechen scheint mir doch etwas tief in die Kiste ökonomischer Phantasmen gegriffen zu sein.

    Der Euro wurde sicher nicht zu diesem Zweck erfunden, wie auch damals die Einführung des CHF nur den Zweck verfolgte, gemeinsame vergleichbare Masstäbe zu schaffen. Der CHF war immerhin die ersten Jahrzehnte keine «legale Währung» welche durch Politiker dem Volk aufgezwungen wurde, sondern allein auf dem Vertrauen der Bürger basierendes «Bankengeld» ohne legalen Kurs.

    Immerhin gibt es auch ausserhalb der Euro-Zone Länder, welche den Euro auf «freiwillliger» Basis verwenden.

    Sie müssten mir wohl auch noch erklären, was eine «autarke» Geldpolitik sein soll. Wohl die Möglichkeit, die eigenen Landsleute zu betrügen, ohne dass sich diese wehren können. Was eine «Fremdwährung» ist, ist auch nicht besonders klar.

    In unseren Touristenorten, sind die meisten «Fremdwährungen» akzeptierbares Geld ! Ohne politischen Zwang etc.

  • am 13.11.2017 um 15:01 Uhr
    Permalink

    Herr Hunkeler,
    Dass bei einem Leitzins der Zentralbank von Null bis Negativ dies eine Deflation auslöst und real betrachtet Hochzinspolitik betrieben wird, dabei sowohl die Investitionstätigkeit abgewürgt wie der Konsum gedämpft wird, ist ein offenes Geheimnis. In einer Wirtschaftskrise sinkt die Bereitschaft und die Fähigkeit der Privaten und ihrer Firmen zur Kreditaufnahme. Daher sinken auch die Einkommen in der Ökonomie so stark, dass die Einnahmeüberschüsse insgesamt mit den Ausgabenüberschüssen sinken. Denn der Saldo aller Einnahmeüberschüsse und Ausgabenüberschüsse ist immer Null.

    Sobald es zur Euro-Krise gekommen ist (nahezu vor 10 Jahren) , waren die Politiker im Euro-Raum gezwungen, Politik nach dem Vorbild Neoliberale Denke zu betreiben, weil sie ohne Einfluss auf die Geldpolitik sind, da der Euro – ich wiederhole – für jedes Land praktisch eine Fremdwährung ist. Eine gemeinsame Währung erfordert eine gemeinsame Konjunkturpolitik, bei der nicht ein Land künstlich seine Löhne senken darf, um dann alle anderen Länder mit den billiger erzeugten Waren nieder zu konkurrieren.

    Für Investition und Verschuldung ist der Realzins entscheidend, also die Summe des Nominalzinses zuzüglich der jährlichen Deflation. Schauen Sie sich die Geschichte an. Dies war zum Beispiel in der Weltwirtschaftskrise der 20er Jahre der Fall, als die fallenden Löhne und Preise für einen Realzins von +15% sorgten, während die Nominalzinsen meist unter ihren Stand von 1928 sanken.

  • am 15.11.2017 um 22:27 Uhr
    Permalink

    Leider hört man von Herrn Feuermann nichts darüber, wo denn das Geld für die Zinsen herkommt? Zinsen sind wie auch alles andere in den Produkten (unsichtbar) einkalkuliert. Wenn man nicht ein höheres Vermögen hat zahlt man sich ohne es zu wissen den Zins selbst. Steigende Zinsen bedeuten steigende Mieten, steigende Pachtzinsen, steigende Wohnkosten, steigende Preise (da die Wirtschaft die Zinserhöhungen welche sie zu tragen hat an die Konsumenten weitergibt). Leider denken die meisten bei Zinsen nur an ihr Sparkonto und nicht weiter, woher das Geld für die Zinsen herkommt.

  • am 16.11.2017 um 14:06 Uhr
    Permalink

    @Edgar Huber, Ich weiss nicht, ob es wirklich Erfolg versprechen kann eine reale Wertproduktivität für eine monetäre Gewinnerzielung zu substituieren. Denn für meine Begriffe leben wir in einer Geldwirtschaft, deren zentrales Erfolgskriterium ein monetärer Gewinn ist. Dieses Modell ist einzig und allein dazu da um nachzuweisen, wie in einer Kreditgeldwirtschaft ein kontinuierlicher Gewinnstrom erzeugt werden kann, womit die Vorstellung vom „fehlenden Zins“ in das Reich der vorschnellen Kurzschlüsse verwiesen werden kann. Was der Autor und nicht nur er ausser Acht lassen ist, dass Wachstum aus der Neuschaffung von Krediten resultiert, die dann die Einkommen erzeugen, welche dann von der Statistik als Wachstum registriert werden. Das verweist nämlich auf den Grundsatz des Kreditgeldsystems, dass jeder Forderung auch eine Verbindlichkeit gegenübersteht und man damit von einer Akkumulation von Geldkapital keine Wunderdinge erwarten kann……

  • am 16.12.2017 um 07:58 Uhr
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