Sperberauge
Ein neuer Tarnkappenbomber oder 330’000 Kinderleben
Red. – Dieser Gastbeitrag von Heinrich Frei ist in längerer Form auf der Website der friedenspolitischen Organisation IFOR Schweiz erschienen. Heinrich Frei ist Mitglied der «Gruppe für eine Schweiz ohne Armee» GSoA und setzt sich für eine nachhaltige Friedenspolitik ein. Er ist ausserdem Vorstandsmitglied des Vereins «Swisso Kalmo». Dieser finanziert mit Spenden ein Ambulatorium in der somalischen Stadt Merka.
Mit atomarer Rüstung ist viel Geld zu verdienen: Pro Minute geben die neun atomar bewaffneten Länder über 100’000 US-Dollar für das neue nukleare Wettrüsten aus. Deutschland etwa will unter anderem 35 neue Kampfbomber beschaffen. Im Zuge der nuklearen Teilhabe der Bundesrepublik werden deutsche Piloten wieder, wie heute mit den Tornado-Jets, mit den neuen Tarnkappenbombern vom Typ F-35 den Abwurf von Atombomben üben.
Ein solcher moderner Kampfjet kostet Deutschland über 200 Millionen Euro (210 Millionen US-Dollar). Das ist mehr als die 192 Millionen US-Dollar, die dem Welternährungsprogramm (WFP) der Uno derzeit fehlen, um beispielsweise in Somalia Menschen vor dem Verhungern zu bewahren. Das Welternährungsprogramm hat gegenwärtig weniger als ein Drittel der dafür nötigen Gelder.
Werde diese Finanzierungslücke bis September nicht geschlossen, drohe in Somalia eine grosse Hungersnot, schreibt das WFP auf seiner Website. Schon jetzt sei in Somalia für sechs Millionen Menschen die ausreichende Versorgung mit Nahrungsmitteln nicht mehr gesichert. 1,4 Millionen Kinder unter 5 Jahren seien unterernährt. 330’000 von ihnen würden unter schwerer Unterernährung leiden und könnten sterben, wenn nicht rasch Hilfe komme. Doch dem Welternährungsprogramm fehlen die Mittel, um den Hunger zu bekämpfen.
Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors
Keine
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Eigentlich kommt es mir so vor als wenn der Bürger mit seinen Steuern die Misswirtschaft bezahlt und Unternehmen mit Zuschüssen dazu ermuntert, so weiter zu machen. Und weil das was niemand braucht trotzdem verkauft werden muss, zwingt man ärmere Länder das zu kaufen, wobei ihre eigene Wirtschaft dabei den Bach runter geht und wieder der Bürger mit seinen Spenden dafür sorgen muss entsprechende NGOs zu finanzieren die sich darum kümmern können schlimmeres zu verhindern.
Ich würdees wichtiger finden dort den Hebel anzusetzen als über Kampfjets nachzudenken die gegen «Menschenleben» gegengerechnet werden.
Oder die Rechnung zu verfollständigen und die angepeilten Betriebsstunden X Bombenlast in vernichtetes Leben um zu rechnen und hinzu zu addieren.
Eine Milchmädchenrechnung die Mit Kampfjets nichts zu tun hat. Sorry.
Die Menschheit stammt aus den Tieren und ist immer noch von Instinkten, Hormonen und Überlebensdrang getrieben. Die Intelligenz kann dies nicht überwältigen, deshalb benehmen wir uns wie vor Jahrtausenden. Artikel wie dieser müssten unser tägliches Gebet werden, dann vielleicht könnten einige wenigen von uns etwas ändern.
Giovanni Coda
[Vorsicht! Sarkasmus!]
Man kann doch nicht profitable Kampfjets gegen Menschenleben aufrechnen!
Das System heißt immer noch «Kapitalismus», weil es um das Kapital geht, das ohne Profit nicht existieren kann.
Ginge es um Menschen, hiesse es ja auch «Humanismus» …
Ja, Herr Schlomm, das ist die entscheidende Frage: Wo setzt man den Hebel an? Bomber, Hunger, NGOs, Rüstungsunternehmen, Kriege sind keine Ursache sondern Symptome. Das Kernproblem aller bisherigen Zivilisationen ( inklusive der unsrigen) seit Erfindung der Landwirtschaft ist das Konkurrenzdenken. Es löst keine Probleme sondern schafft neue. Irgendwann führt es zu kämpferischen Auseinandersetzungen, die Ressourcen und Leben vernichten. Die Lösung heisst Zusammenarbeiten. Bis sich diese Erkenntnis bei uns allen und vor allem in der Bildung durchgesetzt hat wird sich kaum etwas ändern.