Windräder Sainte-Croix

Die sechs neuen Windräder in Sainte-Croix sind seit Anfang Jahr in Betrieb. © Romande Energie

Windenergie: Gesamtbilanz für die Gemeinden null bis negativ

Esther Diener-Morscher /  Der Bund fördert den Ausbau von Windparks. Obwohl Zahlen zeigen, dass Windräder in der Schweiz zu wenig rentabel sind.

Seit Januar 2024 drehen sich auf einer Anhöhe neben Sainte-Croix VD sechs Windräder. Geplant ist, dass sie jährlich 22 Gigawattstunden Energie liefern. Die Betreiberin, die Waadtländer Romande Energie, wirbt damit, dass die Anlage 8800 Haushalte mit Strom versorgen könne. Doch wie wirtschaftlich das ist, sagt sie nicht. Kritiker sind überzeugt davon, dass Windkraftanlagen in der Schweiz zu teuren Strom produzieren und sie auch für die Standortgemeinden nicht rentieren.

Für die Bevölkerung überwiegen die Belästigungen die Entschädigungen bei weitem: Das kritisiert unter anderem Jean-Marc Chapallaz.  Er wohnt in Baulmes, etwa vier Kilometer Luftlinie von den neuen Windrädern oberhalb von Sainte-Croix entfernt, ist ETH-Ingenieur, und er argumentiert mit Zahlen.

Die Gemeinde erhalte von der Windpark-Betreiberin während 20 Jahren 2,5 Prozent des Umsatzes, was etwa 100’000 Franken pro Jahr ausmache und gerade mal dem Bruttolohn eines Angestellten entspreche. Dafür müsse die Gemeinde auf der Zugangsstrasse den Schnee räumen, den Windpark überwachen und mit der Bevölkerung kommunizieren.

«Die finanzielle Gesamtbilanz für die Gemeinde ist gleich null oder sogar negativ», sagt Chapallaz. Dazu komme, dass das umstrittene Windpark-Projekt in der Dorfbevölkerung für eine schlechte Atmosphäre gesorgt habe, die Häuser an Wert verlören und der Tourismus leiden könne.

Windräder Sainte-Croix
Im Herbst 2021 begannen die Bauarbeiten für den Windpark. Im Hintergrund: Sainte-Croix.

Mehr Subventionen als Solarstrom

Doch der Bund hält weiterhin daran fest, die Windenergie in der Schweiz massiv auszubauen. Windparks mit einer Jahresproduktion von mehr als 20 GWh sind gemäss Energiegesetz von «nationalem Interesse» und werden subventioniert. Eine Kilowattstunde Windstrom wird mit durchschnittlich 15,5 Rappen gefördert. Das ist viel angesichts des derzeitigen Marktpreises für Strom in der Schweiz: Ende Februar 2024 lag dieser bei 6 Rappen.

Wie hoch umgekehrt die Gestehungskosten sind, darüber sind sich die Fachleute nicht einig. Suisse-Eole, die Vereinigung zur Förderung der Windkraft, rechnet mit 10 bis 17 Rappen pro Kilowattstunde Windstrom. Andere Berechnungen gehen von 13 bis 21 Rappen aus. Was aber klar ist: Grosse Photovoltaik-Anlagen produzieren in der Schweiz günstigeren Strom.

In der Rhone-Ebene am effizientesten

Ob sich Windenergie in der Schweiz je rentabel produzieren lässt, ist ungewiss. Windkraftanlagen brauchen einen gleichmässigen Wind, der nicht zu schwach und nicht zu stark ist. In der Rhone-Ebene im Wallis gibt es solche günstigen Windverhältnisse. Die drei Windräder in Collonges, Martigny und Charrat gehören zu den effizientesten der Schweiz. Dasjenige in Charrat war 2023 mit 6,61 Gigawattstunden sogar jenes Windrad, das am meisten Strom produzierte.

Hingegen sind die Windparks auf dem Gütsch oberhalb von Andermatt, auf dem Griespass zwischen Goms und Italien sowie auf dem Gotthard enttäuschend: Sie liefern pro Windrad kaum einen Drittel der Rhonetal-Windräder. Auch der neuste Windpark in Sainte-Croix ist im Vergleich (siehe Tabelle) wenig effizient: Erreicht er tatsächlich die geplante Leistung, wird er pro Turbine nur 3,7 Gigawattstunden produzieren.

Tabelle Windparks
So viel Strom pro Windrad liefern die Schweizer Windparks.

Effizient sind auch die 16 Windräder auf dem Mont-Crosin im Berner Jura. Doch die vier Standortgemeinden erhalten kein Geld dafür, dass sie ihr Land zur Verfügung stellen. Tobias Habegger, Mediensprecher der BKW sagt: «Die Gemeinden haben zusammen mit Jura bernois tourisme, Juvent, der Gesellschaft Mont-Soleil, der Société des forces électriques de La Goule und der BKW die gemeinnützige Genossenschaft Espace Découverte Energie (EdE) gegründet. Diese finanziert Aktivitäten, die für die Region Berner Jura einen Mehrwert bringen sollen.» Der touristische Mehrwert für die Gemeinden sei bedeutend, sagt Habegger. Der Windpark ist ein Ausflugsziel, das jedes Jahr von etwa 50’000 Touristen zu Fuss, mit dem Velo oder mit Pferdekutschen besucht wird.

Unwahre Behauptungen

Derweil versuchen Windkraft-Befürworter weiterhin, andere Gemeinden von Windparks zu überzeugen – manchmal mit unredlichen Argumenten. So behauptet Suisse-Eole auf ihrer Website: «Windenergieanlagen haben keinen Einfluss auf Immobilienpreise». Schaut man sich die Studie, die das beweisen soll, näher an, steht dort aber: Die Untersuchung «liefert keine eindeutigen und statistisch verlässlichen Ergebnisse.» Die Stichprobe sei zu wenig repräsentativ.

Auch Romande Energie argumentierte sehr widersprüchlich zu Gunsten der Windräder oberhalb von Sainte-Croix: Auf die Frage, ob die Landschaft von Windrädern negativ beeinflusst werde, belehrt die Betreiberin die lokale Bevölkerung, dass Windkraftanlagen «bereits ein fester Bestandteil der modernen Kulturlandschaft in Europa» seien. Und sie führt das Beispiel des Windparks auf dem Mont-Crosin an.

Touristenattraktion? Wohl nie.

Das Unternehmen muss dann allerdings einräumen: Sainte-Croix sei nicht dazu bestimmt, eine Touristenattraktion zu werden. Und trotz dieser Einsicht versuchen die Werbeleute von Romande Energie die Gemeinde vom Gegenteil zu überzeugen: «Dieses Beispiel verdeutlicht die Anziehungskraft, die Windkraftanlagen auf die Bevölkerung ausüben.»

Von dieser Anziehungskraft spürt die Bevölkerung allerdings derzeit rein gar nichts. Denn im Moment besteht sogar bei jeglicher Annäherung der Windräder Lebensgefahr. Die Betreiberin warnt Spaziergänger und Wanderer. Sie sollen sich nicht zu nahe an die Windräder wagen. Es bestehe die Gefahr, dass Eisstücke herumflögen.

«Da ist die Gier ausgebrochen»

In Deutschland verlangen Gemeinden von Windkraft-Betreibern viel selbstbewusster eine Gegenleistung als in der Schweiz. Derzeit weht den Betreibern sogar eine eisige Bise entgegen: Die Gemeinden fordern zunehmend höhere Pachtpreise für Grundstücke, auf denen eine neue Windkraftanlage entstehen soll. Bisher seien zwischen 50’000 und 150’000 Euro pro Jahr verlangt worden. Nun seien es um die 460’000 Euro Jahrespacht pro Windrad, schreibt das deutsche Bauern-Fachmagazin Agrarheute.

Vom Argument, dass ihnen Windkraftanlagen die lokale Industrie und damit Arbeitsplätze sichere, lassen sich die Gemeinden immer weniger überzeugen. Sie wollen keine vagen Versprechungen, sondern verbindliche Einnahmen, wenn sie ihr Areal für Windräder zur Verfügung stellen. Das veranlasste den Nachhaltigkeits-Manager eines betroffenen Stromproduzenten dazu, die Gemeinden zu beleidigen: «Da ist die Gier ausgebrochen», sagte er.

In Deutschland müssen die Standortgemeinden von Windparks von Gesetzes wegen finanziell entschädigt werden.


Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors

Keine
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Zum Infosperber-Dossier:

SolaranlageBauernhof-1

Energiepolitik ohne neue Atomkraftwerke

Erstes, zweites und drittes Gebot: Der Stromverbrauch darf nicht weiter zunehmen.

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16 Meinungen

  • am 27.02.2024 um 11:32 Uhr
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    Hier wird die typische Egoistensicht zelebriert: «ich bin gegen alles, was mir nicht persönlich nützt». Mit dieser Haltung hätten wir heute keine Stromleitungen, keine Kraftwerke, keine Nationalstrassen, keine Kehrichtverbrennungsanlagen, keine Fussballplätze, rein gar nichts. Wir lebten immer noch im Wald und würden Beeren und Wurzeln essen. Was wir in Zukunft brauchen, ist ein diversifiziertes Stromproduktionsportfolio, welches vor allem die Winterstromerzeugung verbessert. Und dazu muss die Windenergie einen wichtigen Beitrag leisten. Ganz ohne Konzessionen wird eine erneuerbare Energiezukunft nicht gelingen. Leider.

    • am 28.02.2024 um 03:04 Uhr
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      Herr Roth, ja die Windenergie sollte einen Beitrag leisten. Tut sie aber nicht in unserer erwiesenermassen windschwachen Schweiz. Schauen Sie die Durchschnitts-Erträge der Anlagen an. Diejenigen auf dem Juraplateau sind (wegen etwas besseren Südewest-Winden) noch einigermassen akzeptabel mit 2000 Volllast-Stunden p.a.(entspricht der Hälfte gegenüber denjenigen in Norddeutschland, Holland, Dänemark). Alle andern (ausg. diejenigen im Unterwallis) haben miserable Erträge. Dies zeigt, wie von den WEA-Planern die Ertragsprognosen jeweils massiv geschönt werden. Jetzt kommen sie mit Multimegawatt-Windräder von 240 Meter Höhe, um etwas mehr Strom zu prognostizieren, mit 2000-Tonnen Betonfundamenten, Zufahrtspisten für Schwersttransporte durch Wald- und Feldwege; für Riesenmonster, die praktisch 85 % der Jahresstunden nichts produzieren. Ein Unsinn! Ersetzen wir doch lieber über 100’000 Elektroheizungen durch WP, dies erspart pro Einfam.-Haus 16’000 kWh Winterstrom jährlich.

  • am 27.02.2024 um 12:09 Uhr
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    Die Entschädigung der Gemeinden ist sicher eine legitime Frage. Die Art, wie der Artikel sie behandelt, impliziert aber, die Einrichtung von Windrädern sollte für Gemeinden ein gewinnbringendes Geschäft sein. Die Transition von klimaschädlicher zu mindestens klimaneutraler Energiegewinnen ist aber eine existenzielle Frage, keine kommerzielle und auch dann sinnvoll, wenn sie etwas kostet. Ein sinnvoller monetärer Vergleich wäre der mit den Kosten der Unterlassung.
    Aehnlich fehl am Platz ist hier der Vergleich mit Solarpanels, beide Techniken sind nötig, nicht nur die erfolgreichste.

  • am 27.02.2024 um 13:57 Uhr
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    Haldenstein: das riesige Ding hat 2023 4.4GWh elektr. Energie geliefert. Das sind 4.4mio kWh. Dividiert durch 8’760 h ergibt das eine durchschnittliche Dauerleistung über das Jahr von ca. 500 kW. Damit kann man etwa 300 Haartrockner im Dauerbetrieb halten, aber nicht die Welt retten. Diese teuren Spielzeuge (ich meine nicht die Haartrockner…) haben in der Schweiz nichts zu suchen.

  • am 27.02.2024 um 16:22 Uhr
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    Ein m.E. schwerwiegender Eingriff in die Landschaft sind die aufdringlichen Warnlichter zum Schutze von Helikoptern u.dgl. dies insbesondere in der Nähe von Wohnhäusern. Sie beeinträchtigen das Nachterlebnis erheblich (siehe Dark Sky).

  • am 27.02.2024 um 16:54 Uhr
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    Windräder in der Landschaft bewohnter Gebiete, ist linde gesagt, ein Verbrechen an Natur und Bevölkerung! Sie werden nur gebaut, weil sie hoch subventioniert sind. In abgelegenen, schwer zugänglichen Gebieten, müssen zuerst Zugangsstrassen für die riesigen Baumaschinen gebaut werden (Kran für 100 – 200Meter Höhe) und stellenweise müssen grosse Flächen Wald gerodet werden, um diese schlecht rentablen, landverschandelnden Dinger zu bauen! Der Schaden in Landschaft, Natur, Mensch und Tiere werden mit der fragwürdigen Leistung niemals kompensiert/gerrechtfertigt! Die Entsorgung der, bis 50Meter langen Flügel, ist nicht geregelt! Dies spricht eindeutig gegen solche Stromerzeuger. Offshore, also in meerstrandnähe mag es vielleicht noch Sinn machen mit regelmässigem Wind, hat aber das grosse Problem den produzierten Strom zu den Verbrauchern zu bringen. Das gilt auch für Windräder und PV-Äcker in hohen, abgelegenen Gebieten!

    • am 28.02.2024 um 08:39 Uhr
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      Absolut einverstanden.
      Dazu kommen noch die grossen Gefahren: man suche in Youtube mit «wind turbine failures» – da wird einem angst und bange, wenn man sich die Maschinen in der Nähe von Wohngebieten vorstellt!

  • am 27.02.2024 um 17:41 Uhr
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    Wie rentabel sind fossile oder nukleare Kraftwerke? Windenergie hat einen Platz im Energiemix; insbesondere dann, wenn Erstgenannte wegfallen.

  • am 27.02.2024 um 18:42 Uhr
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    Ob die Gestehungskosten von Wind- oder Slarstrom günstiger sind, ist eigentlich gar nicht so relevant. Relevant ist hingegen, dass der Windstrom vorwiegend dann anfällt, wenn kein Solarstrom zur Verfügung steht, wie auch umgekehrt. Diese beiden erneuerbaren Energieerzeugungen sind also nicht konkurrenzierend, sondern ergänzend zueinander. Also nicht «entweder oder», sondern «sowohl als auch».

  • am 27.02.2024 um 22:48 Uhr
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    Ich kann mich der Meinung von René Levy nur anschliessen. Natürlich findet man zig Argumente gegen Windräder, wobei die fehlende Rentabilität für die Standortgemeinden nicht einmal das stärkste ist. Doch welches sind die Alternativen? Atomkraftwerke oder Gaskraftwerke? Dass die Erzeugung von Windstrom als saubere und vor der Haustüre verfügbare Energiequelle gefördert wird, finde ich deshalb richtig. Zudem finde ich es gar nicht schlecht, dass diese in der Landschaft stehenden Mühlen uns vor Augen führen, dass die Energie, die wir täglich verbrauchen, eben von irgendwoher kommt. Wenn wir vielleicht bis in 50 Jahren den Strom auf eine andere nachhaltige Weise produzieren können, kann man die Windturbinen dann gerne zurückbauen, um wieder die schöne Landschaft zu geniessen.

  • am 28.02.2024 um 07:35 Uhr
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    So lange niemand bereit ist, das Wachstum und den Energieverbrauch zu begrenzen, werden Infrastrukturanlagen den Rest unserer noch nicht verbauten Landschaften immer weiter auffressen. Forscher bezeichnen das als Landschaft unter Druck. Besonders schlimm sind Windräder: Sie liefern wenig Strom und versauen das Landschaftsbild auf weite Sicht. Ist der Anfang einmal gemacht, gewöhnen sich alle daran.

  • am 28.02.2024 um 12:57 Uhr
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    Fuer den Vergleich der Produktion pro Windrad muesste man auch die Groesse beruecksichtigen.
    Ohne die angesprochenen Probleme und weitere zu verneinen, sind jedoch die Umweltkosten der Windenergie durchschnittlich klein, etwa so wie die Wasserkraft und 5 x weniger als Photovoltaik. Dies in Deutschland, in der Schweiz duerfte Wind zwischen Wasser und PV liegen. Es scheint mir somit vernuenftig, auch in der Schweiz die Windkraft auszubauen dort wo die Probleme am kleinsten sind, unabhaengig der Rendite.

  • am 28.02.2024 um 21:30 Uhr
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    Liebe Frau Diener, Ihre Recherche ist etwas polemisch bzw. schlicht falsch ausgefallen. Sie blendet die Entschädigungen des ersten Bürgerwindparks der Schweiz – St. Brais – komplett aus. Hier werden sehr wohl namhafte Entschädigungen an die Gemeinde St.Brais jährlich in Höhe von 2% des Umsatzes überwiesen.

    Zusätzlich wird gemäss Steuerausscheidung nicht nur in St.Brais sondern gemäss schweizerischem Steuerrecht Steuern an den Kanton und die Gemeinde von allen Winparks ausbezahlt. Zusammen mit den 2% direkte Entschädigung des Umsatzes sind das in St. Brais 8-10% des jährlichen Gemeindebudgets.

    Damit sollte allen klar sein, dass die örtliche Wind-Stromproduktion, dazu vorallem im Winter, sehr wohl auch der Gemeinde zugute kommt. Gerne stehe ich als Projektentwickler von St.Brais und weiteren Winparks in der Schweiz für weitere Auskünfte zur Verfügung, um diesen Sachverhalt richtig zu stellen.

  • am 29.02.2024 um 17:33 Uhr
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    Die Windenergie ist als Ergänzung der Photovoltaik absolut notwendig. Sie ist vor allem im Winterhalbjahr verfügbar, also in der Jahreszeit, in der die Versorgungssicherheit kritisch werden könnte. Sie hat einen Beitrag zur Stromversorgung zu liefern. Durch umfangreiche Abklärungen betreffend die Standorte werden optimale Lösungen gefunden. Klar, die Standortgemeinden verdienen eine gerechte Entschädigung, wie es bei der Wasserkraft schon lange üblich ist. Und lieber einige grosse Windkraftanlagen (WKA) als zahlreiche kleinere. Die Betreiber älterer WKA ersetzen diese in Deutschland durch grössere, reduzieren gleichzeitig ihre Anzahl und erzeugen auf diese Weise sogar wesentlich mehr Strom! Nicht vergessen: Der Wind weht stärker auf 150 m Höhe über den Boden als auf 50 m. Windenergie ist Hightech! Die Technologie ist reif und ist ein unentbehrlicher Bestandteil der Energiestrategie 2050, Setzen wir sie um!

  • am 29.02.2024 um 22:00 Uhr
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    Es ist ein Fortschritt, dass die Windausbeute im Rhonetal überhaupt erwähnt wird. Die nächste Frage wäre: warum gibt es dann selbst im Wallis noch keine Windkraftanlagen? Seit Jahren wird auf die paar Versuchs-Windräder verwiesen, die man locker an einer Hand abzählen kann. Der Walliser Talboden hätte noch den Vorteil, dass die Anlagen nicht in Naturschutzgebieten, sondern bei bestehender Infrastruktur (Industrie, Verkehrswege) angesiedelt werden könnten. Und warum wird Photovoltaik auf dem Hausdach, aber werden keine Kleinwindräder erlaubt und gefördert, wie es sie schon anderswo unauffällig, vibrationsfrei, geräuscharm zu kaufen gibt? Man kommt schon ins Grübeln, wenn einem mal wieder der tägliche thermische Wind die Tasse vom Gartentisch weht. Warum müssen es denn Grossprojekte sein, wenn es auch dezentral ginge und man ganz liberal den Leuten überlassen könnte, zu beurteilen, ob es sich für sie lohnt, etwas zur Dämpfung des Klimawandels beizutragen, statt irgendwann zu verdampfen?

  • am 1.03.2024 um 00:13 Uhr
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    Sobald man grosse Energieerzeugungsanlagen in der Landschaft plant (Windkraft, alpine PV) gibt es vehemente Opposition, weil man sie ja sieht…Beim Gas hingegen gibts keinen Aufschrei, es kommt ja still und leise durch vergrabene Rohre hunderte Kilometer in unser Land. Gemäss Energiestatistik hat das Gas 15% Anteil an der Gesamtenergie und trägt wesentlich zum CO2-Ausstoss bei und damit zur Zerstörung unseres Ökosystems. D.h. im Klartext: Wenn wir die Energiewende nicht bald schaffen, dann gibt es die hochgelobte «Freie Landschaft Schweiz» nicht mehr, keine Biodiversität, nur noch Einöde. Die Windkraft kann wesentlich zur Energiewende beitragen, also nutzen wir sie.

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