Grafik Waldbrände Kalifornien

Anstatt einfache Kennzahlen darzustellen, zeigte die Studie, wie sich das Risiko erhöht, dass ein Waldbrand an einem einzigen Tag mehr als 10’000 Hektar Land abbrennt. Der Grund: Diese Darstellung erweckte mehr Eindruck. © Patrick T. Brown et al., «Nature»

Wie Forscher das Bild vom Klimawandel bewusst verzerren

Cornelia Stolze /  Um Aufmerksamkeit zu erregen und ihre Karriere zu fördern, greifen Wissenschaftler zu fragwürdigen Tricks.

Eigentlich hätte Patrick Brown nach seiner jüngsten Publikation einfach zufrieden sein und den Mund halten können. Gemeinsam mit sieben Kollegen war es dem Klimaforscher vom Breakthrough Institute in Berkeley (USA) kürzlich gelungen, eine Studie im Fachblatt Nature zu veröffentlichen. Das Thema: Wie der Klimawandel das Risiko extremer täglicher Waldbrände in Kalifornien erhöht. Publikationen in einem so renommierten Wissenschaftsmagazin wie Nature gelten unter Forschern als Ritterschlag und als Eintrittskarte für eine erfolgreiche akademische Karriere.

Doch wenige Tage nach der Veröffentlichung klagte Brown sich selbst und seine eigene Zunft öffentlich an. In der besagten Studie habe er absichtlich einen Teil der Wahrheit weggelassen, gestand der Forscher in einem Meinungsartikel für das Magazin The Free Press ein. Zudem habe er darin den Klimawandel überbewertet. «Verstehen Sie mich nicht falsch», stellte er dabei klar. «Der Einfluss des Klimawandels auf extreme Waldbrände ist real.» Aber der Klimawandel sei nicht annähernd der einzige Faktor, der für extreme Waldbrände eine massgebliche Rolle spiele. Es gebe noch andere Faktoren, die genauso wichtig oder noch wichtiger sein können.

Bewusst relevante Faktoren ausgeklammert

In der aktuellen Studie hätten er und seine Kollegen allerdings bewusst vermieden, den Einfluss dieser anderen offensichtlich relevanten Faktoren zu untersuchen. Natürlich sei ihm klar gewesen, dass es eine realistischere und nützlichere Analyse ermöglicht hätte, wenn man diese Faktoren einbezogen hätte. Aber er habe auch gewusst, dass dies die Chancen verringern würde, dass die Arbeit bei den Redakteuren und Gutachtern von Nature gut ankommt. «Die Herausgeber dieser Zeitschrift haben durch ihre Veröffentlichungen und Ablehnungen mehr als deutlich gemacht, dass sie Klima-Studien wollen, die bestimmte, vorab genehmigte Narrative unterstützen», so Brown. Und zwar selbst dann, wenn diese auf Kosten breiterer Erkenntnisse für die Gesellschaft gehen.

«So sollte Wissenschaft nicht funktionieren», konstatiert Brown. Aber diese Praxis sei in der Klimaforschung gang und gäbe. Der gesamte Wissenschaftsbetrieb sei darauf ausgerichtet, als «eine Art Kassandra zu dienen und die Öffentlichkeit eindringlich vor den Gefahren des Klimawandels zu warnen». Bei hochkarätigen Forschungsarbeiten sei es die Norm, dass der Einfluss des Klimawandels «unrealistisch isoliert» betrachtet wird. Dadurch werde ein Grossteil der klimawissenschaftlichen Forschung verzerrt und die Öffentlichkeit falsch informiert.

Wie man als Forscher erfolgreich wird

Brown verweist dabei auf einen anderen einflussreichen Nature-Artikel. Ein anderes Wissenschaftlerteam hatte darin errechnet, dass die beiden grössten Auswirkungen des Klimawandels auf die Gesellschaft die Todesfälle im Zusammenhang mit extremer Hitze und die Schäden in der Landwirtschaft sind. Das Problem dabei: «Die Autoren erwähnen nicht, dass der Klimawandel für keine dieser beiden Auswirkungen die Hauptursache ist: Die hitzebedingten Todesfälle sind zurückgegangen, und die Ernteerträge sind trotz des Klimawandels gestiegen.»
Das würde bedeuten, dass die Welt in einigen Bereichen trotz des Klimawandels erfolgreich ist, erläutert Brown. Doch kluge Forscher würden vermeiden, solche Botschaften zu verbreiten. «Der erste Punkt, den ein kluger Forscher weiss, ist, dass die eigene Arbeit das Mainstream-Narrativ unterstützen sollte.» Dieses besage, dass die Auswirkungen des Klimawandels «sowohl allgegenwärtig als auch katastrophal sind» und dass es vor allem einen Weg gebe, mit den Herausforderungen umzugehen: politische Massnahmen, die darauf abzielen, die Treibhausgasemissionen zu verringern.

Wer als Forscher erfolgreich sein wolle, sollte deshalb auch tunlichst praktische Massnahmen zur Anpassung an den Klimawandel, wie eine stärkere Infrastruktur, bessere Bebauungspläne und Bauvorschriften – oder im Fall von Waldbränden eine bessere Waldbewirtschaftung oder das Verlegen von Stromleitungen unter die Erde – ignorieren oder zumindest herunterspielen, meint Brown.
Streng genommen sollten Forscher natürlich auch untersuchen, wie es gelingen konnte, die Zahl der durch extreme Hitze verursachten Todesfälle zu reduzieren und die Ernteerträge zu steigern. Denn daraus könne man lernen, wie wir einige der wichtigsten negativen Auswirkungen des Klimawandels überwinden können.

Die Messgrössen herausstreichen, die den grössten Eindruck machen

Ein kluger Wissenschaftler wisse jedoch, dass er sich von praktischen Lösungen fernhalten sollte, so Brown. «Lösungen zu präsentieren, rüttelt die Öffentlichkeit – oder die Medien – nicht auf.» Genau das aber sei für Klimaforscher heute wichtig. Es gehe darum, die Bedeutung der eigenen Forschung hervorzuheben und die Redakteure und Gutachter der Fachzeitschriften zu beeindrucken. Und nicht nur das. Man müsse auch die Publikumsmedien für sich gewinnen.

Dabei helfe unter anderem folgender Trick, so Brown: «Konzentrieren Sie sich auf die Messgrössen, die am meisten Aufsehen erregen werden.» Seine Studie hätte sich zum Beispiel auf eine einfache, intuitive Kennzahl wie die Anzahl der zusätzlich verbrannten Hektaren oder die Zunahme der Intensität von Waldbränden aufgrund des Klimawandels konzentrieren können. Stattdessen hätten sich Brown und seine Kollegen aber an die gängige Praxis gehalten. Dabei wird die Veränderung des Risikos eines Extremereignisses betrachtet. «In unserem Fall war dies das erhöhte Risiko, dass ein Waldbrand an einem einzigen Tag mehr als 10’000 Hektar Land abbrennt.»

Diese Messgrösse sei zwar kompliziert und lasse sich nur schwer in nutzbare Informationen umwandeln. Dennoch sei sie weit verbreitet. Warum? «Weil sie im Allgemeinen grössere Steigerungen ergibt als andere Berechnungen», erklärt Brown. «Das heisst: Sie erhalten grössere Zahlen, die die Bedeutung Ihrer Arbeit, ihren rechtmässigen Platz in Nature oder Science und eine breite Medienberichterstattung rechtfertigen.»

Den Zeitraum geschickt wählen – auch wenn es wenig sinnvoll ist

Eine weitere Möglichkeit, grosse Zahlen zu erhalten, welche die Relevanz der eigenen Forschung unterstreichen, bestehe darin, «das Ausmass des Klimawandels immer über Jahrhunderte hinweg zu bewerten, selbst wenn diese Zeitskala für die von Ihnen untersuchten Auswirkungen irrelevant ist», so Brown. So sei es beispielsweise üblich, die Auswirkungen auf die Gesellschaft anhand des Ausmasses des Klimawandels seit der industriellen Revolution zu bewerten, aber die technologischen und gesellschaftlichen Veränderungen in dieser Zeit zu ignorieren.

«Das ist aus praktischer Sicht wenig sinnvoll. Denn gesellschaftliche Veränderungen in Bezug auf die Bevölkerungsverteilung, die Infrastruktur, das Verhalten, die Katastrophenvorsorge und vieles mehr haben einen weitaus grösseren Einfluss auf unsere Empfindlichkeit gegenüber Wetterextremen als der Klimawandel seit den 1800er Jahren», so der US-Forscher. Dies zeige sich zum Beispiel am deutlichen Rückgang der Todesfälle durch Wetter- und Klimakatastrophen im letzten Jahrhundert.

Horrorszenarien lassen sich besser verkaufen

Ebenso sei es gängige Praxis, die Auswirkungen von beängstigenden hypothetischen zukünftiger Erwärmungsszenarien zu berechnen. Oft würden Forscher bei diesen Szenarien nicht nur hart an die Grenze der Glaubwürdigkeit gehen. Sie würden auch ausblenden, dass durchaus auch andere, optimistischere Szenarien möglich sind. Aber: Schreckensszenarien würden nun mal gute Schlagzeilen liefern, so Brown.

Eine weitaus sinnvollere Analyse, findet der Forscher, würde sich auf Klimaveränderungen in der jüngsten Vergangenheit konzentrieren und dann die absehbare Zukunft – die nächsten Jahrzehnte – prognostizieren. Im Fall seines jüngsten Nature-Artikels würde dies bedeuten, dass die Auswirkungen des Klimawandels in Verbindung mit den zu erwartenden Reformen der Waldbewirtschaftungsmethoden in den nächsten Jahrzehnten betrachtet werden. «Unsere aktuellen Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass diese Änderungen in der Waldbewirtschaftung die schädlichen Auswirkungen des Klimawandels auf Waldbrände vollständig aufheben könnten.»

Warum aber hat Brown trotz all dieser Überlegungen bei dem Spiel mitgemacht und sich bei seiner Nature-Veröffentlichung an das System angepasst? Die Antwort, so der Klimaforscher, sei einfach. «Ich wollte, dass die Studie an einer möglichst renommierten Stelle veröffentlicht wird. Als ich im Jahr 2020 mit den Recherchen für diese Arbeit begann, war ich ein neuer Assistenzprofessor, der seine Aussichten auf eine erfolgreiche Karriere maximieren wollte. Wenn ich zuvor versucht hatte, von der Formel abzuweichen, wurden meine Arbeiten von den Herausgebern angesehener Fachzeitschriften kurzerhand abgelehnt, und ich musste mich mit weniger prestigeträchtigen Veröffentlichungen zufriedengeben. Anders ausgedrückt: Ich opferte das wertvollste Wissen für die Gesellschaft, damit die Forschung mit der Voreingenommenheit der Redakteure und Gutachter der Zeitschriften, auf die ich abzielte, vereinbar war.»

«Was wirklich zählen sollte, sind nicht Zitate für die Zeitschriften, Klicks für die Medien oder der Karrierestatus für die Wissenschaftler, sondern Forschung, die der Gesellschaft tatsächlich hilft.»

Patrick Brown, Klimaforscher

Damit, so Brown, sei jetzt Schluss. «Ich habe die akademische Welt vor über einem Jahr verlassen, unter anderem, weil ich das Gefühl hatte, dass der Druck, der auf akademische Wissenschaftler ausgeübt wird, zu viele Forschungsergebnisse verzerrt. Jetzt, als Mitglied eines privaten gemeinnützigen Forschungszentrums, dem Breakthrough Institute, fühle ich mich viel weniger unter Druck gesetzt, meine Forschung nach den Vorlieben prominenter Zeitschriftenredakteure und der übrigen Fachwelt auszurichten.»

Aber Klimawissenschaftler sollten sich nicht aus der akademischen Welt zurückziehen müssen, um die nützlichsten Versionen ihrer Forschungsergebnisse zu veröffentlichen. «Wir brauchen einen Kulturwandel in der gesamten akademischen Welt und in den Medien, der eine viel breitere Diskussion über die Widerstandsfähigkeit der Gesellschaft gegenüber dem Klimawandel ermöglicht», fordert Brown.

Die Medien sollten aufhören, Klima-Studien für bare Münze zu nehmen, und genauer recherchieren, was wirklich herausgekommen ist. Die Herausgeber renommierter Fachzeitschriften sollten über ihren engen Fokus hinausgehen, der die Reduzierung der Treibhausgasemissionen vorantreibt. Und die Forscher selbst müssten anfangen, den Herausgebern die Stirn zu bieten, oder sich andere Publikationsmöglichkeiten suchen. «Was wirklich zählen sollte, sind nicht Zitate für die Zeitschriften, Klicks für die Medien oder der Karrierestatus für die Wissenschaftler, sondern Forschung, die der Gesellschaft tatsächlich hilft.»


Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors

Keine
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14 Meinungen

  • am 4.12.2023 um 11:22 Uhr
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    Dieser Artikel ist ein typisches Beispiel für Desinformation. Patrick Brown stellt spaktukuäre Behauptungen auf, bleibt einem konkreten Beweis aber schuldig. Und das Breakthrough Institute ist auch nicht gerade als ein Hort seriöser Wissenschaft bekannt… Man muss nur mal kurz nach «Breakthrough Institute Kritik» googeln und wird schnell fündig. Gerade wenn etwas spektakulär klingt, ist es verpflichtend, genauer zu recherchieren, statt einfach nur schnell weiter zu verbreiten.

    • Portrait Martina Frei 2023
      am 5.12.2023 um 10:35 Uhr
      Permalink

      Der Transparenz wegen: Peter Metzinger ist «Mr.Campaigning». Er berät laut eigenen Angaben seit 1998 Unternehmen, Branchenverbände, andere Organisationen und Einzelpersonen. Für das Weltwirtschaftsforum in Davos habe er das Open Forum konzipiert. Seine Vorträge und Veröffentlichungen haben laut seiner Aussage Dutzenden Gründern und Politikern zu einem erfolgreichen Start ihres Unternehmens oder ihrer Wahlkampagne verholfen.

      • am 5.12.2023 um 11:12 Uhr
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        Was hat das mit Transparenz zu tun? Veröffentlichen Sie bei jedem Kommentator, was er beruflich macht? Und was soll das zur Sache beitragen? Wieso schreiben Sie nicht, dass ich mich seit 1982 im Umweltschutz engagiere, davon 13 Jahre lang bei Greenpeace und auch in anderen Organisationen, ehrenamtlich? Ach ja, stimmt ja… über mich kann man das alles öffentlich nachlesen. Somit wäre Ihr Kommentar eigentlich völlig überflüssig. Oder handelt es sich etwa um einen Ad Hominem Versuch, um von der Tatsache abzulenken, dass mein kritischer Kommentar sachlich absolut korrekt ist?

    • am 6.12.2023 um 12:54 Uhr
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      Der erste Treffer führt, oh Wunder, zu Wikipedia.

      Dor wimmelt es von «Umstritten» und «wird vorgeworfen»…
      die Quelle dafür ist u.a. [21] Michael Mann.

      Wikipedia ist was Politik und Klimaschutz angeht nur noch als Propaganda zu bezeichen. Dieser Artikel ist ein Musterbeispiel für ein «Hit Piece». Jede Menge «Quellen» die einfach anderer Ansicht sind, werden aneinander gereiht und Quellen, die ihn unterstützen werden nicht gezeigt.

      Dieses Hit Piece hat das Problem, dass es anachronistisch ist. Shellenberger der Gründer von Breakthrough wird als einsamer Befürworter von Atomkraft dargestellt.

      In Dubai wurde gerade der massive Ausbau der Atomkraft beschlossen. Pech für Wikipdia.

      Ansonsten ist ihre Kritik am Artikel wenig nachvollziehbar. Brown nennt explizite Beispiele von Veröffentlichungen. Das sind genau die «konkreten Beweise» die sie fordern.

      Haben sie den GANZEN Artikel überhaupt gelesen?

  • am 4.12.2023 um 12:47 Uhr
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    Nach ca 30 sek googlen finde ich Wickipedia artikel zu Breakthrough Institute und Atomlobby.
    Private, die meinens ehrlich, sie sind ja «gemeinnützig».

  • am 4.12.2023 um 15:05 Uhr
    Permalink

    Die Erwärmung spielt sicher bei vielen Problemen eine Rolle, dient aber momentan als einfache propagandistische Erklärung komplexerer Prozesse: Versiegelung von Flächen und Verstädterung erhöhen die lokale Temperatur, Raubbau, Abholzung, Zerstörung von Au- und Feuchtgebieten, Flußregulierungen, Zerstörung von Flora und Fauna, Verkehrswege usw. usw. haben alle ihren Anteil an unerwünschten Phänomenen wie Waldbränden, Hochwasser und Erosion. Da muss man nicht erst das Klima und irgendwelche Modelle bemühen; das kann man ganz praktisch und für jeden gesunden Menschenverstand fassbar präsentieren. Bei der Bekämpfung von Waldbränden muss einfach mehr investiert werden: Drohnen- und Satellitenüberwachung, strengere Gesetze gegen Brandstiftung, kein Bauland aus abgebranntem Waldland, mehr Hubschrauber und Flugzeuge, mehr internationale Kooperation, Wiederaufforstung für mehr Waldgesundheit.

  • am 4.12.2023 um 15:32 Uhr
    Permalink

    Brown will u.a. auf folgendes hinweisen: so sehr ich denke, dass die Menschheit die Treibhausgasemissionen bremsen oder gar stoppen sollte, um den Klimawandel zu verlangsamen:
    dieser Klimawandel ist aktuelle Realität und Wissenschaft, Forschung und Politik, – diese vor allen -, sollte praktikable Lösungen finden, mit den Auswirkungen umzugehen.

    Dazu gehört auch, dass in den nächsten Jahrzehnten eine neue «Völkerwanderung» bevorsteht, -…nein, schon begonnen hat.

    Man könnte zum Beispiel Gebiete, die jetzt noch Wüste sind, aufforsten und bewohnbar machen. Das ist technisch gegenüber einer Besiedelung des Mars, die ja ernsthaft erwogen wird, einfach zu bewerkstelligen. Und vielleicht könnte man einen Bruchteil der wahnsinnigen Rüstungsbillionen zur Finanzierung verwenden.

  • am 4.12.2023 um 18:29 Uhr
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    Sehr geehrte Frau Stolze, während ich die Publikation abweichender Meinungen aus der Wissenschaft sehr begrüsse, scheint mir doch eine kritische Einordnung eine zentrale journalistische Aufgabe. So wäre im Fall von Brown doch auch mindestens darauf hinzuweisen, dass er nicht aus einer unabhängigen Position schreibt, wie Mark Gongloff in der Washington Post betont: «It so happens that Brown is the co-director of the climate and energy team at the Breakthrough Institute, a nonprofit known for courting controversy and pushing ‹ecomodernism,› or relying on technology to help humanity adapt to climate change. Implied is the idea that global warming isn’t as catastrophic as many scientists warn it could be, further implying that action to transition from fossil fuels isn’t so urgent.»

  • am 4.12.2023 um 18:59 Uhr
    Permalink

    Leider wahr. Ich hatte schon einen englischen Beitrag über den Fall gelesen. Super, dass Cornelia Stolze das auch für die deutschsprachige Leserschaft fachkundig aufbereitet. Dem Infosperber sei Dank!

  • am 5.12.2023 um 20:13 Uhr
    Permalink

    An die geschätzten Kommentatoren, die das Breakthrough Institute erwähnen: Sie übersehen, dass Brown seine Arbeit schrieb und einreichte, als er noch in der Forschung war und lange bevor er zum Breakthrough Institute kam. Der Umstand, dass er seine Forschungsarbeit manipulieren musste, um überhaupt publizieren können, war einer der Gründe, warum er den Forschungsbetrieb verliess. Im Übrigen ist es schon interessant, dass hier Leute erbost kommentieren, die das WEF beim Greenwashing unterstützten.

    • am 6.12.2023 um 06:53 Uhr
      Permalink

      Eine Lüge ist eine Lüge. Der Zeitpunkt ändert daran nichts. Ob Brown gelogen hat oder nicht, wissen wir nicht, denn den Beweis bleibt er schuldig. Eine Lüge ist auch, ich hätte irgendwem beim Greenwashing geholfen. Die frage, die sich stellt, ist wieso diese Unterstellungen von Brown überhaupt aufgewärmt werden, wenn sie doch so alt sind. Welche Interessen stecken da dahinter?

  • am 5.12.2023 um 21:06 Uhr
    Permalink

    Der eigentliche Kern der Sache aus meiner Sicht- mit diesem Artikel hat Brown gezeigt, wie der Wissenschaftsbetrieb (auch) tickt: Selektives Herauspicken der Daten, passende Darstellung (wie z.B. Prozentzahlen wenn die absoluten Zahlen das gewünschte Horrorszenario nicht hergeben), Ausklammern «unpassender» Faktoren, all das kennen wir ja auch z.B. aus demThemenkreis Corona.
    Und auch Arbeiten, welche nicht bewusst oder unbewusst ein bestimmtes Narrativ bedienen wollen oder zu einem vorbestimmten Ergebnis kommen wollen, sind vor kognitiven Verzerrungen nicht gefeit- infosperber hat als Beispiel dazu einmal einen Artikel publiziert zur Krebsforschung, wo rund die Hälfte (nach meiner Erinnerung) der publizierten Arbeiten nicht reproduzierbar ist.

    • am 6.12.2023 um 07:23 Uhr
      Permalink

      Wenn diese Unterstellung stimmen würde, stellt sich die Frage, wie die Wissenschaft das gerät hervorgebracht haben soll, auf dem sie geschrieben wurde. Das wäre kaum vorstellbar. In Tat und Wahrheit kommt solches Fehlverhalten durchaus vor. Aber es stellt die grosse Ausnahme dar und wird auch aufgedeckt und kritisiert. Gäbe es in der Wissenschaft keine Qualitätskontrolle, gäbe es auch kein Internet. Wir würden immer noch am Stammtisch debattieren. Immerhin musste man damals seine Behauptungen gut belegen und begründen können. Sonst wurde man schnell ausgelacht und nicht mehr ernstgenommen.

  • am 5.12.2023 um 23:21 Uhr
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    Leider fehlt in diesem Artikel der scharfe Blick des Infosperber, das heisst, die kritische Einordnung zur Diskussion um Patrick Brown.

    Gemäss der Nature-Chefredakteurin belegen Kommentaren des Peer-Review-Teams, dass Brown und seine Mitautoren aufgefordert wurden, auch auf andere Waldbrand begünstigende Faktoren einzugehen – was sie ablehnten. Trifft das so zu, sind die Behauptungen von Patrick Brown haltlos.

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