Sperberauge
Bayer verbucht Milliardenverlust wegen Monsanto
2018 schlossen sich mit Bayer und Monsanto zwei der weltgrössten Agrarwirtschaftsunternehmen zusammen. Mit dieser Fusion übernahm Bayer auch die Verantwortung für das umstrittene Pestizid Glyphosat, was den deutschen Konzern nun einiges kostet.
Am Donnerstag, 25. Februar, gab Bayer einen Verlust von 10 Milliarden Euro bekannt, berichtet unter anderen die «taz». 2019 lag der Gewinn noch bei vier Milliarden Euro. Das liegt vor allem an Rückstellungen und Vergleichszahlungen, die Bayer wegen Klagen zu den Schäden der Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat und Dicamba machen musste.
Etwa 125’000 Kläger stellen Schadenersatzansprüche an Bayer, weil sie den Unkrautvernichter Glyphosat als Verursacher ihrer Krebserkrankung vermuten. Dazu kommen Bauern, die klagen, weil Dicamba, das als Ersatz für Glyphosat eingesetzt wird, auf ihre Felder geweht wurde und die Ernte beschädigt hat. Weitere Klagen betreffen die Chemikalie PCB und die Sterilisationsspirale Essure.
Bayer hat die Klagewelle bisher durch Vergleiche abgearbeitet, 90’000 Klagen sind bereits bearbeitet, bisher sind drei Milliarden Dollar geflossen. Wie viele Klagen noch neu dazukommen, ist unsicher. Bayer hat dafür vorsorglich schon mal zwei weitere Milliarden Dollar zurückgestellt.
Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors
Keine.
Das war doch von Anfang an klar, daß Bayer drauflegt.
Es ist mir bis heute schleierhaft, warum sich Bayer Monsanto aufschwatzen ließ. Jeder wußte um die anhängigen Klagen! Da muß man keine Kauffrau sein, um diesen Deal in Frage zu stellen.
Wem nützt dieser Deal? Wer verdient Geld damit? An pure Dummheit, Eitelkeit und Großmannssucht bei den Vorständen möchte ich nicht glauben. Sonst gehören sie umgehend abgesetzt und in persönlichen Regress genommen. Ach, halt. Da gibt es ja die Versicherung gegen Managementfehlentscheidungen, die ist bei LSG und Tank+Rast auch eingesprungen.