Schlechte Noten bei Biodiversität und Treibhausgas-Emissionen
«Gut unterwegs», wenn auch «noch zu langsam», äusserte sich der Bundesrat Anfang Jahr ziemlich zufrieden mit der Leistung des Landes in Sachen nachhaltige Entwicklung. «Gut unterwegs» ist allerdings nur die Innensicht. Von aussen sieht es wesentlich anders aus. Der neue «Sustainable Development Report 2024» stellt der Schweiz ein weniger schmeichelhaftes Zeugnis aus.
Die Schweiz erreicht einzig das Ziel Nummer eins «keine Armut» der 17 Ziele für eine nachhaltige Entwicklung, die sie bis 2030 erreichen sollte. Bei elf Zielen ist sie noch weit davon entfernt. Der von einem internationalen Netzwerk von rund 100 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern publizierte Bericht stellt fest, dass die Schweiz in fünf Bereichen vor «grossen» und in sechs Bereichen vor «erheblichen Herausforderungen» stehe, um das Versprechen für eine nachhaltige Entwicklung einzulösen. Halbwegs zufrieden fällt das Urteil des Berichts bei den restlichen Zielen wie Gesundheit, Geschlechtergleichstellung oder Zugang zu Energie aus.
Ungenügender Schutz der Biodiversität und zu viele Treibhausgas-Emissionen
Schlecht sieht die Zwischenbilanz für die Schweiz insbesondere wegen dem ungenügenden Schutz der Biodiversität und dem hohen Ausstoss an Treibhausgasen aus. Negativ ins Gewicht fallen auch die Konsum- und Produktionsstrukturen, die sich beispielsweise in hohen elektronischen Abfällen und Plastikexporten niederschlagen. Der Schweiz werden auch der Eigennutz in der Steuerpolitik, die hohen Profitverschiebungen der multinationalen Konzerne und die ausgeprägte Intransparenz in Finanzangelegenheiten vorgehalten.
Diese Mängelliste ist nicht neu. Schon in den Vorjahren hat der «Sustainable Development Report» diese Schwächen benannt. Neu ist hingegen, dass die Schweiz im internationalen Vergleich schlechter als in den Vorjahren abschneidet.
Vor zwei Jahren waren nur sieben Länder besser auf Kurs – die vier skandinavischen Länder Finnland, Dänemark, Schweden und Norwegen sowie Deutschland, Österreich und Frankreich. Im letzten Jahr fiel sie auf Rang 15 zurück. Überholt wurde sie vor allem von mehreren zentraleuropäischen EU-Ländern. Dieses Jahr folgte der Abstieg auf lediglich Position 22. Neuerdings sind zwei Drittel aller EU-Länder, die EWR-Länder Norwegen und Island sowie Grossbritannien und Japan besser auf Kurs zu den für 2030 von der Staatengemeinschaft festgelegten Zielen der nachhaltigen Entwicklung.
Einen Spitzenrang nimmt die Schweiz hingegen nach wie vor in der Negativ-Kategorie «Spillover effects» ein. Sie misst, wie stark ein Land auf Kosten der anderen Länder lebt. Nur Singapur, Luxemburg, Katar und Zypern fallen diesen noch stärker zur Last als die Schweiz.
Ob die Schweizer Bundespräsidentin Viola Amherd am UNO-Zukunftsgipfel unter dem Motto «Multilaterale Lösungen für ein besseres Morgen» in New York Besserung versprechen wird? Immerhin ist eine schnellere Umsetzung der Agenda 2030 eines der Ziele des Gipfels.
Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors
Keine
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«You can ignore reality, but you cannot ignore the consequences of ignoring reality.»
Die SDG sind die Karotte vor der Nase – realitätsfremde Traumschlösser in schöne Worte verpackt.
Die wichtigste Industrie Europas ist die Autoindustrie, an welcher Millionen Arbeitsplätze hängen, welche an die Wand gefahren wird.
Zu den SDG gehört die nachhaltige Vernichtung dieser Industrie, wo Europa weltweit führend ist.
Die den SDG zugrundegelegte Energieversorgung funktioniert nicht, ist umweltschädlich und funktioniert nur in deren Träumen. China ist uns in der Elektrotechnik weit voraus, da sie mehr in die Forschung investiert.
=> Die Lösung von Problemen kann nicht die Illusion sein.
Teil der SDG ist auch die Zensur, die Abschaffung der Meinungsfreiheit um kritische Stimmen (Fake News) zum Schweigen zu bringen, Tarnbezeichnung: Kampf gegen Mis- & Desinformation.
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Wilhelm Tell beantragt Asyl. Früher war die Schweiz sein Vorbild. Heute Bhutan:
►Bhutan hat ein Regierungsmitglied, das sich fürs Bruttonationalglück statt fürs Bruttoinlandprodukt einsetzt. Im Hörsaal der Universität St. Gallen ist kein Platz mehr frei. Alle wollen den «Glücksminister» aus Bhutan sehen. (aargauerzeitung.ch 6.3.2020)
►Bhutan wird erster Bio-Staat der Welt
Himalaya-Königreich Bhutan: Regierung hat sich vorgenommen, innerhalb der nächsten zehn Jahre den rein biologischen Anbau von Getreide, Reis, Kartoffeln und Früchten zur nationalen Pflicht zu machen und chemischen Dünger und Pestizide zu verbieten. Die Mehrheit der Bauern des 700.000-Einwohner-Staates wirtschaften schon heute ökologisch, da der buddhistische Glaube verlangt, im Einklang mit der Natur zu leben. Das Öko-Konzept passt in ihre Lebenswelt – bis 1999 war das Fernsehen verboten, Massentourismus ist tabu und jeden Dienstag Autoverbot im Land. (15.2.2013 meine-landwirtschaft.de)
Wen zur Hölle kümmern solche «Reports»? Die Schweiz hat die Trinkwasser-Initiative, die Pestizide-Initiative, die Biodiversitäts-Initiative abgelehnt.
Stattdessen x-Milliarden für Aufrüstung und NATO-Beitrittsschritte.
Ich finde beides für sich allein genommen schon fatal-letal. Aber: Doppelt genäht hält besser?
Quizfrage: Was gibt es da dann noch zu verteidigen?