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«Die zehn wichtigsten Verursacher von Treibhausgasen» © nzz

Unstatistik: NZZ über Verursacher vom Treibhausgas

Urs P. Gasche /  China sei vor den USA der grösste Verursacher von klimaschädigenden Treibhausgasen. Es gibt dort eine Milliarde mehr Einwohner!

Die Schweiz produziert mehr Treibhausgase und Abfälle als Liechtenstein, aber viel weniger als Deutschland: Einen solchen spannenden und informativen Vergleich hat die NZZ unter dem Titel «Die zehn wichtigsten Verursacher von Treibhausgasen – Anteil an den weltweiten Emissionen» veröffentlicht. China kommt in der Grafik am schlechtesten weg, gefolgt von den USA.
Eine Länder-Rangliste macht jedoch meistens nur Sinn, wenn sie Emissionen, Abfälle oder Ausgaben für das Militär oder für das Gesundheitswesen pro Kopf berechnet und vergleicht.
CO2-Emissionen in Tonnen pro Kopf von dreissig Ländern im Jahr 2013 (Quelle: Statista):
Internationale Vergleichszahlen darf man nicht aufs Komma genau nehmen. Nicht berücksichtigt sind hier der Verbrauch von grauer Energie: Ein Land, das viele Waren importiert, kommt besser weg als ein Land, das viele Waren exportiert.

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3 Meinungen

  • am 2.05.2016 um 18:35 Uhr
    Permalink

    Der Hinweis auf die Unstatistik ist wichtig und richtig, aber ich finde auch irreführend, weil dann müssen sie nur die Bevölkerung wachsen lassen und das Land wird zum Vorbild für die Welt!
    Mein Vorschlag: Berücksichtigen Sie den Fussabdruck des Landes zusätzlich. Das heisst ich würde die Zahlen mit dem Fussabdruck des Landes multiplizieren. Also für die Schweiz mal 4, USA mal 5 etc.
    …und natürlich fehlt die Graue Energie immer noch.
    Was meint Infosperber?
    Aber weiter so mit kritischen Kommentaren!

  • am 2.05.2016 um 22:49 Uhr
    Permalink

    Gerd Bosbach und Jens Jürgen Korff: «Lügen mit Zahlen – Wie wir mit Statistiken manipuliert werden"

  • am 1.06.2016 um 12:00 Uhr
    Permalink

    Was ist hier schon viel oder zuviel? Niemand weiss es, und niemand kann ernsthaft solche Erhebungen ernst nehmen, weil bei weitem nicht alles erfasst wird, dazu noch erhlich erfasst. Das ist sinnlose Zahlenhuberei.

    Dass die graue Energie von Importgütern nicht gezählt wird, ist korrekt, sonst würde diese Energie doppelt gezählt, einmal beim Produzenten und einmal beim Konsumenten. Weil einzig der Produzent die Energieeffizenz der Produktion beeinflussen kann, muss die Energie ihm angerechnet werden.

    Der Pro-Kopf-Verbrauch sagt nichts aus, denn der Energieverbrauch eines Landes hängt in hohem Masse von der Art und Grösse der Infrastruktur der Wirtschaft, des Militärs und des Verwaltungskomplexes eines Landes ab, aber auch von der Ungleichverteilung des Reichtums ab, nicht zuletzt auch von den klimatischen Bedingungen im Land, und nicht einfach von der Bevölkerungszahl. Es ist klar, dass ein Mensch in Anchorage mehr Energie zum Überleben braucht, als ein Mensch in Malakka.

    Herr Ursprung,
    das mit dem «Fussabdruck» ist eine lächerliche Methode zur Bestimmung der benötigten Landfläche pro Einwohner. Da wird der Ozean als unendlich grosse Deponie für CO2 betrachtet, was absurd ist. Es wird simuliert, dass der CO2 zusätzlich durch nicht existierende Waldflächen absorbiert werden müsste.
    Was sich sagen lässt ist nur, dass sich gut 7 Mia. Menschen auf rund 15 Mia. Hektaren Landfläche tummeln. Im Durchschnitt sind das 0.5 Ha pro Mensch.

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