London Ultra low emission Zone City AM

Signalisierung der «Ultra low Emission Zone» in London © City AM

Pendler und Autolobby mussten in London klein beigeben

upg. /  Der Bürgermeister blieb hart und wurde wiedergewählt. Abgabe für abgasreiche Autos senkte krankmachenden Feinstaub und Stickstoff.

Trotz Opposition von Pendlern und von der Autolobby hatte Londons Mayor Sadiq Khan die Gebührenpflicht für besonders umweltbelastende Autos und Lastwagen vor einem Jahr auf äussere Bezirke Londons erweitert. Bei jeder Fahrt nach London oder in diese erweiterte «Ultra Low Emission Zone» (ULEZ) beträgt die Abgabe 12.50 Pfund (14 Franken oder 15 Euro). 

Khans Gegner von der Konservativen Partei kritisierten, dass diese Ausdehnung der Abgabe in einer Zeit steigender Lebenshaltungskosten finanzielle Härten mit sich bringe. Selbst einige seiner Parteifreunde von der Labour Party mahnten zur Vorsicht.

Doch im Mai 2024 gewann Khan mit einer deutlichen Mehrheit eine dritte Amtszeit als Bürgermeister von London.

Am 25. Juli veröffentlichte die Stadt neuste Messresultate der Londoner Luft: In Aussenbezirken Londons, wo die Opposition von Pendlern besonders stark war, nahm die Belastung der Luft mit lungengängigem Feinstaub und mit Stickstoffoxid um mehr als einen Fünftel ab.

Die Abgaben in der ULEZ wurden 2019 eingeführt und brachten der Stadtkasse Londons seither mehr als 130 Millionen Pfund ein (148 Millionen Franken oder 155 Millionen Euro). Allerdings gehen die Einnahmen ständig zurück und im Jahr 2026 werden keine mehr erwartet, weil bis dann alle Autos die strengen Abgasvorschriften erfüllen werden.

Dank der Gebühr steigen viele Pendler schneller auf weniger umweltbelastende Autos um. Die Gebühr hat damit auch einen kleinen Beitrag zur Schonung des Klimas geleistet.

Doch den primären Nutzen hat die öffentliche Gesundheit. Ärzte und Krankenhäuser in London und der Agglomeration melden beispielsweise weniger Asthmafälle bei Kleinkindern und Erwachsenen. 

Zusätzlich zur Abgabe auf abgasreichen Autos gibt es in London für einfahrende Autos bereits seit längerem eine Staugebühr (Congestion Charge) in Höhe von 15 Pfund (17 Franken oder 18 Euro). Diese Staugebühr müssen Lenker für alle Fahrzeuge entrichten, auch für elektrisch betriebene. 

Allgemeine Gebühren, die auf Fahrten in die Stadt erhoben werden, gibt es auch in Stockholm, Göteborg, Oslo und in Singapur.

Prüfen, ob das Auto gebührenpflichtig ist

Wer nach London oder in die Agglomeration Londons fährt, muss auf dieser Webseite der «Transport for London» sein Auto registrieren und kann prüfen, ob sein Auto gebührenpflichtig ist. Dies gilt auch für ausländische Autos.


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