Die Klimaerwärmung schlägt im Aletschgebiet zu
«Die Bewegungen haben zugenommen. Die Bergflanke bewegt sich sehr schnell, bis zu 80 Zentimeter pro Tag», erklärte Kantonsgeologe Raphaël Mayoraz gegenüber «Radio Rottu Oberwallis».
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NACHTRAG 1: Am 14. Oktober musste der obere Teil der Luftseilbahn auf die Moosfluh geschlossen werden, weil sich unter der Wanne der Bergstation ein Hohlraum gebildet hat, der raschmöglichst hinterfüllt werden soll. Die Bahn wurde erst 2015 ganz neu erstellt:
Die Bergstation wurde 2015 aufwändig neu gebaut. Sie ist beweglich und sollte Terrainverschiebungen standhalten.
NACHTRAG 2: Siehe Filmbericht von SRF-«Schweiz aktuell» vom 12. Oktober 2016.
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Viele Wanderwege bleiben aus Sicherheitsgründen gesperrt. Auch die im Jahr 2015 neu gebaute, verschiebbare Bergstation der Schwebebahn auf der Moosfluh steht nach Angaben des Kantonsgeologen unter ständiger Beobachtung. Es sei theoretisch möglich, dass die gesamte Bergflanke auf den Aletschgletscher stürzen könne, wenn die Rutschungen im gleichen Ausmass weitergingen. Viel wahrscheinlicher sei jedoch, dass bei den anhaltenden Rutschungen nur Teile der Bergflanke abbrechen werden.
Der Wanderweg von der Riederfurka oder der Hochfluh hinab zur Hängebrücke in Richtung Belalp ist weiterhin in beide Richtungen offen.
Die Aufschlagseite der Homepage der Riederalp/Bettmeralp informiert die Herbstwanderer nicht über die gesperrten Wanderwege. Auf der Wanderkarte sind die gesperrten Wanderwege als offen eingezeichnet. Erst unter «Wanderwegen» kommt man mit einem weiteren Klick zur Information.
Die Homepage der Riederalp zeigt die Wanderwege.
Zur Information auf der Webseite von Riederalp/Bettmeralp
Und so sieht der Hang aus:
Gigantische Rutschpartie am Hang zum Aletschgletscher (Bild zvg)
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Nachtrag: In einer ersten Version wurde fälschlicherweise geschrieben, im Internet informiere die Tourismusseite der Riederalp überhaupt nicht über die Sperrung der Wanderwege.
Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors
Keine
Es gibt sehr wohl eine Mitteilung auf der Homepage der Riederalp/Bettmeralp und zwar seit dem 28.9.16 https://www.aletscharena.ch/sport-sommer/wandern/
Danke für den Hinweis. Infosperber hat dies korrigiert.
Als man während dem römischen Klimaoptimum (300 J.n.Chr.) vom Schnydejoch vom Berner-Oberland ins Wallis wandern konnte, war es 2 Grad wärmer als heute. Von dieser Temperaturerhöhung sind wir noch weit entfernt. Auch die Temperaturerhöhung im Mittelalter war 2 Grad höher als heute. Mich geht der ewige Klima-Alamismus auf den Geist. Was soll das?
MfG Paul Bossert
@Paul Bossert, Von Klima-Alarmismus kann keine Rede sein. Der Artikel beschreibt einfach und sachlich, dass die Bergflanke ins Rutschen gekommen ist. Man könnte aber in der Tat den Zusammenhang zur Klimaerwärmung – welche ja nur im Titel vorkommt – noch beschreiben. Die Erwärmung führt zu Gletscherrückgang, dadurch fehlt der Gegendruck des Eises auf die Bergflanken welche dann instabil werden und ins Rutschen geraten.
Die von ihnen erwähnten Warmperioden gab es zwar tatsächlich, aber sie waren höchstens 0.5 – 1 Grad wärme als die Referenzperiode 1960-1980 (vgl. Link). Der grosse Unterschied zur aktuellen Erwärmung ist jedoch die Geschwindigkeit der Änderungen. So schnell wie in den letzten Jahrzehnten hat sich die Temperatur noch nie verändert.
http://www.pnas.org/content/109/13/4730/F1.expansion.html