Der Meeresspiegel war neun Meter höher
Es war eine Periode zwischen zwei Eiszeiten. Aufgrund der Analyse von versteinerten Korallenriffen haben jetzt australische und französische Forscher herausgefunden, dass der Meeresspiegel damals nicht nur zwischen vier und sechs Meter höher war als heute, wie bisher angenommen, sondern dass dieser im Vergleich zu heute bis auf neun Meter höher stieg. Das zeigt eine Studie, welche die Wissenschaftszeitung «Science» gestern veröffentlicht hat.
Die Forscher haben Isotope von Korallen aus allen Weltgegenden analysiert und verglichen. Sie mussten vor allem unterscheiden, ob es sich um lokale Erhöhungen des Meeresspiegels infolge tektonischer Bewegungen der Landmasse handelte, oder um eustatische Schwankungen des Meeresspiegels, die überwiegend klimatisch gesteuert sind, ohne merklichen Einfluss tektonischer Bewegungen.
Die Analysen haben ergeben, dass der Meeresspiegel vor 125’000 Jahren bis zu neun Meter höher war als heute. Deshalb gehen die Forscher davon aus, dass die Eismassen in Grönland und der Antarktis viel stärker schmolzen, als Wissenschaftler bisher annahmen.
Die durchschnittliche Temperatur auf der Erde sei damals nur 1 bis 2 Grad wärmer gewesen als heute.
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Quelle: «Ice Volume and Sea Level During the Last Interglacial,» von A. Dutton; K. Lambeck at The Australian National University in Canberra, ACT, Australia; A. Dutton at University of Florida in Gainesville, FL; K. Lambeck at École Normale Supérieure in Paris, Frankreich. Veröffentlicht von «Science» am 12. Juli 2012.
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