WarremBuffet_Solar

Warren Buffet investiert Milliarden in die Solar- und andere erneuerbare Energieproduktion © cc

US-Milliardäre investieren Milliarden in Solar

Franz Alt /  Warren Buffet und andere Superreiche setzen viel Geld auf erneuerbare Energien. Das ist vielversprechend für den Klimagipfel.

Die beiden grössten Klimasünder unseres Planeten sind die kapitalistische USA und das kommunistische China. Beide Länder wollen sich jetzt beim Klimagipfel Anfang Dezember in Paris erstmals gemeinsam für Klimaschutz einsetzen. Deshalb sind in Paris die Chancen grösser als in allen zwanzig Vorkonferenzen.

Superreiche gehen voran
In den USA sind zurzeit die Superreichen die dynamischsten Klimaschützer. Die entscheidende Unterstützung für seine Klimapolitik erhält Präsident Obama von der Wirtschaft. Der Aktienguru Warren Buffet hat bereits 15 Milliarden Dollar in erneuerbare Energien gesteckt. Weitere 15 Milliarden will er investieren.

Schlagzeile in www.oilprice.com

Auch der Medienmogul Ted Turner investierte Milliarden in die Sonnenkraft. Demnächst will er mit weiteren Milliarden in die Windkraft einsteigen. Da will auch der bisherige Öl-Milliardär Philip Anschutz nicht zurückstehen und kündigte an, einen 3’000 Megawatt Windpark in Wyoming zu errichten.
Der US-Staat Texas war bisher für seine Öl-Förderung bekannt und berüchtigt. Gross-Schauspieler Larry Hagman war in der Erfolgsserie «Dallas» als Öl-Bösewicht JR berühmt – doch privat setzte er sich vorbildlich für die Sonnenenergie ein – auch in deutschen TV-Spots. Inzwischen ist Texas führend bei Windenergie und ist dabei, den Sonnenstaat Kalifornien bei der Photovoltaik zu überholen.
Warum aber wird Texas erneuerbar? Nicht aus idealistischen oder ökologischen Gründen, sondern aus ökonomischen: Mit Wind und Sonne ist gutes Geld zu verdienen. Weder Sonne noch Wind schicken eine Rechnung. Allmählich spricht es sich herum.
Der ökonomische Vorteil der Erneuerbaren wird ihnen weltweit zum Durchbruch verhelfen.
Seit 2013 werden Sonne, Wind, Wasserkraft und Bioenergie weltweit intensiver ausgebaut als die alten Energieträger. Schon über 60 Prozent aller neuen Kraftwerke basieren auf ökologischen Quellen. 30 Prozent aller Stromquellen sind weltweit bereits erneuerbar.
Die Deutsche Bank sieht den Erfolg des Solarstroms darin, dass er in vielen Ländern bereits die billigste Stromquelle ist. In einer Studie der Bank heisst es: «Wir erwarten in den nächsten vier bis fünf Jahren nochmals eine Kostenreduktion um 40 Prozent».
Hinzu kommt jetzt auch das Umdenken in der Politik. Die Weltwirtschaft zeigt sich beeindruckt vom Anti-Kohle-Signal des G/-Gipfels in Elmau. «Dekarbonisierung» heissen die Schlüsselworte und «Divestment».
Tausende Investoren ziehen jetzt ihr Geld aus den bisherigen Kohle-Investitionen zurück. Moneten helfen dem Klimaschutz so wie bisher die Moral. Wenn der Preis für die Erneuerbaren weiter sinkt und die alten Energieträger weiter teurer werden, dann ist klar, wohin die Reise geht.
Weltweit und sogar in China gingen die Treibhausgase 2014 erstmals zurück. Aber seit der Jahrtausendwende hat sich der Anteil der Windenergie verzehnfacht und die Solarenergie verhundertfacht. Energiewende wird wichtiger als die alte ideologische Frage «kommunistisch oder kapitalistisch».


Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors

Der langjährige ehemalige ARD-Journalist Franz Alt betreibt den Blog sonnenseite.de und informiert über Möglichkeiten zur Energiewende.

War dieser Artikel nützlich?
Ja:
Nein:


Infosperber gibt es nur dank unbezahlter Arbeit und Spenden.
Spenden kann man bei den Steuern in Abzug bringen.

Direkt mit Twint oder Bank-App



Spenden


Die Redaktion schliesst den Meinungsaustausch automatisch nach drei Tagen oder hat ihn für diesen Artikel gar nicht ermöglicht.

2 Meinungen

  • am 17.09.2015 um 14:12 Uhr
    Permalink

    Danke Herr Dr. Alt für diese ermutienden Nachrichten.
    Ich arbeite an den SONNENSTÄDTEN BERN und
    THUN. Möchten Sie genauere Informazioen ?
    sonnige Grüsse David Core

  • am 18.09.2015 um 09:11 Uhr
    Permalink

    Eigentlich ist es nur «gesunder Menschenverstand». Wenn man nur eine Fläche in die durchschnittlich zuverlässig scheinende Sonne oder den blasenden Wind, wo vorhanden, halten muss, um während Jahrzehnten fast wartungsfrei eine der hochwertigsten Energieformen zu erhalten, so tut man das, wenn vorhanden sind:

    – Abnehmer bzw. Leitungen und/oder Speicher
    – Kapital und/oder günstige Zinsen für die benötigten Investitionen (bei einer Solarzelle muss man ein bis mehrere Jahre Strom im Voraus bezahlen)

    Im Kleinen sind beide Voraussetzungen schon lange erfüllt. Unzällige Leute betreiben Mini-Soler- oder Windkraftwerke, teils aber auch jenseits aller Rendite, einfach weil es Sinn oder Spass macht, oder weil die Dienstleistung vergütet wird.

    Dieser Artikel beschriebt nun, dass offenbar die grossen Investoren die hohen möglichen Renditen erkannt haben. Das Geld haben sie ja, die Zinsen sind ohnehin tief, und Leitungen müssen ohnehin erstellt werden, künftig wohl auch neuartige Speichermöglichkeiten, an denen sich auch verdienen lässt.

    Wer es im Allgemeinen noch nicht richtig kapiert hat, ist der mittlere Sektor und die Politik. «Billige» Kohle und «CO2-freier» Atomstrom rentieren nur, wo die öffentliche Hand und jeder Einzelne die externen Kosten bezahlen. Den meist bürgerlich dominierten Parlamenten aber auch scheinlinken Diktaturen und von ihnen kontrollierten Stromversorgern ist dies jedoch egal. Hier versagt der «gesunde Menschenverstand».

Comments are closed.

Ihre Meinung

Lade Eingabefeld...