Sperberauge

Eine sackstarke Idee für die Umwelt

Heinz Moser © zvg

Heinz Moser /  Lebensmittel im Netz zu bestellen, ist unkompliziert. Doch die leeren Packungen lassen ein ärgerliches Müllchaos zurück.

Die Vorräte zu Hause aufzufüllen, ohne im Supermarkt nervige Suchaktionen starten zu müssen, ist attraktiv. Wenn beim Online-Einkauf nur nicht eine Menge von Papiersäcken, Lebensmittelverpackungen und Kartons zurückbliebe. Manche Packungen sind halbleer – nur zwei Dosen oder ein Karton mit Eiern.

Im Internet erwidert die Migros auf den Vorwurf, ob man Einkäufe nicht platzsparender einpacken könnte, dass der Umgang mit Online-Einkäufen für den Supermarkt aufwändig sei. Denn für die Online zu sortierenden Produkte gebe es eine komplizierte Logistik mit unterschiedlichen Zonen, wo die bestellten Waren in die Taschen gelegt werden. Es gibt auch spezielle Frischezonen, wo Lebensmittel in Kühltaschen und mit Trockeneis verpackt werden.

Das Bearbeiten der Bestellungen ist eine Herausforderung für die Mitarbeitenden: So legt das Team in der Früchte- und Gemüseabteilung zuerst die Karotten und den Salat in einen Papiersack. Später kommt an einem anderen Ort dann noch Orangensaft und so weiter. Weniger Säcke, so die Migros, bedeutete, dass alles wieder ausgepackt und neu verstaut werden müsste.

Wie es anders geht

Dennoch: in Berlin, von wo ich gerade herkomme, gibt es bei Warenlieferungen der Supermarktkette Rewe kein Müllchaos mehr. Hier hat man kürzlich auf Pfandtaschen umgestellt. Die Waren werden in Taschen zugestellt, welche aus robustem und teils recyceltem Material gefertigt sind. Für diese zahlt der Kunde 0,50 Euro und behält sie bis zu einem neuen Einkauf. Dann gibt er die leeren Taschen gefaltet retour und erhält das Pfand zurück .Als Vorteil nennt Rewe: Pfandtaschen könnten im Unterschied zu Papiersäcken für mehrere Bestellungen genutzt werden, sodass weniger Belastung für die Umwelt entstehe. Für die Kunden ist es obligatorisch, die Bestellung in Pfandtaschen entgegenzunehmen.

Liebe Schweizer Grossverteiler: Wären Säcke mit Rückgabe-Depot nicht auch für uns eine Lösung, um weniger Verpackungsmüll zu generieren? Das gäbe nicht nur weniger Abfall, sondern auch weniger Arbeit für die Kunden beim Aufräumen.


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Eine Meinung zu

  • am 13.06.2024 um 11:57 Uhr
    Permalink

    Da würden die Papier-/ Kartonfabrikanten u. Tütenproduzenten bitterlich weinen…..

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