Zerstörung, Hunger und Massenflucht in Jemen
Die Bilanz in Jemen ist nicht minder grauenvoll. Seit März 2015 bombardiert eine arabische Koalition angeführt von Saudiarabien mit logistischer und waffenmässiger Unterstützung der USA weite Teile des Jemens. Laut «New York Times» sind die arabischen Kampfflieger alles andere als zielgenau. Die Bomben treffen viele Märkte, öffentliche Plätze und Schulen. Infosperber hat am 23. Februar 2016 darüber berichtet («Streubomben gegen Zivilisten im Jemen»).
Bis heute ziehen die UNO und die UN-Organisation UNICEF folgende Schreckensbilanz in Jemen mit seinen rund 24 Millionen Einwohnern:
Das von den Saudis zerstörte Landspital Abs, das von den «Ärzten ohne Grenzen» geführt wurde
- Über 10’000 Todesopfer, mindestens die Hälfte davon zivile (Quelle: UNO).
- 1,5 Millionen Kinder leiden an Unterernährung (UNICEF). Mit ein Grund ist die von Saudiarabien verhängte Seeblockade. Nachdem UN-Koordinator für Nothilfe Stephen O’Brien am 4. Oktober die jemenitische Hafenstadt al-Hudaydah besucht hatte, zeigte er sich erschüttert über die vielen Hungernden und unterernährten Kleinkinder.
- Mehr als 2100 Schulen sind zerstört. Wegen der täglichen Gewalt blieben im letzten Jahr 350’000 Schulkinder ohne Unterricht (Quelle: UNICEFs Jemen-Vertreter Julien Harneis).
- Über 2,4 Millionen Jemeniten mussten aus ihren Häusern an andere Orte im Land flüchten. 120’000 sind ins Ausland geflohen, namentlich nach Dschibuti und Somalia. (Quelle: UNHCR).
In rot Spitäler, in denen die «Ärzte ohne Grenzen» tätig sind
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Infosperber-Bericht: «Streubomben gegen Zivilisten im Jemen»
Bericht der «Ärzte ohne Grenzen» über die Bombardierung eines Spitals im August 2016
BBC: «Yemen war: Saudi coalition ‹causing most civilian casualties›», 18.3.2016
Zusammenfassung des Konflikts auf Wikipedia in englisch
Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors
Keine
Danke für den Beitrag und für’s Hinschauen und Hertragen!