Wo in schweren Zeiten auch noch Geld zu holen wäre
Hans-Henning von Winning, Professor für Verkehrswesen und Raumentwicklung an der Universität Kassel, hat sich den Spass geleistet, die echten Kosten des Auto-Besitzes und -Parkens in der Stadt einmal durchzurechnen. Und er ist fündig geworden. Da steckt eine ganze Menge Geld drin. Für das Parken auf öffentlicher Strasse in der Stadt kommt er auf einen Betrag von ca. 330 Euro pro Wagen und pro Monat!
»Und weitergedacht ist das Fahren auf der Strasse ähnlich parasitär: Denn Kfz- und Mineralölsteuer decken gerade mal den laufenden Neubau und Betrieb. Von der Allgemeinheit bezahlt (also subventioniert!) wird der riesige Kapitaldienst für die bestehenden Strassen: Für alle öffentlichen Strassen und Parkplätze liegen Zins und Abschreibung bei etwa 100 Milliarden Euro pro Jahr, wenn man eine ehrliche Rechnung aufmacht, bei der Zinsen und Grundstückspreise marktgerecht und Baukosten nachhaltig kalkuliert sind. () Das geht in die Grössenordnung des Schuldendienstes für die gesamten öffentlichen Schulden. Hinterlistig könnte man argumentieren: Wir haben öffentliche Schulden nur, weil wir das Autosystem aufgebaut haben.» So schreibt der Verkehrsfachmann wörtlich, wobei sich diese seine Zahlen auf die Bundesrepublik Deutschland beziehen.
Gesucht: unabhängiger Professor mit Rechenmaschine
Gibt es auch hierzulande einen Professor, der sich die Mühe nimmt, das Gleiche für die Schweiz ehrlich nachzurechnen? Um damit die amtlichen Zahlen in den Bereich der politischen Propagande zu verweisen?
Hans-Henning von Winnings Artikel ist nachzulesen in der neusten Ausgabe der deutschen Zeitschrift «Die Gazette», die oft Analysen und Ansichten bringt, die sonst kaum beachtet werden (siehe unten, kann hier als pdf eingesehen und/oder abgerufen werden).
Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors
Keine