US-Politik radikalisierte ISIS-Führer Baghdadi
Der heute brutale ISIS-Führer und selbst ernannte Kalife Bakr al-Baghdadi stammt aus einer armen Bauernfamilie in der Nähe von Samarra. Die Familie gehörte den Sufis an, einer asketischen schiitischen Strömung, die für ihre Toleranz bekannt ist. «Die New York Times» NYT zitiert u.a. Hisham al-Hashimi, einen irakischen Wissenschaftler, der das Leben von Bakr al-Baghdadi erforscht hat.
Nicht im Visier des US-Geheimdienstes
Die erste Begegnung machte die US-Armee mit dem heutigen ISIS-Führer im Jahr 2004, als sie ihn in der Nähe von Falluja zusammen mit sunnitischen Aufständischen verhafteten. Sie betrachteten ihn als einen untergeordneten Gefolgsmann, von dem der US-Geheimdienst noch nie etwas gehört hatte. Sein Name war damals Ibrahim Awad Ibrahim al-Abdry.
Die Karriere des heutigen extremistischen «Kalifen» wurde «geformt von der Politik der USA im Irak», schreibt die NYT: «Die meisten Änderungen seiner politischen Haltung, die ihn zum radikalen Kämpfer und Führer machten, entstanden direkt als Folge von amerikanischen Handlungen». Die NYT erwähnt konkret das brutale Massakrieren von Minderheiten und gezielte Bombardierungen.
Nach Recherchen von Hisham al-Hashimi soll Bakr al-Baghdadi einige Zeit in einer Haftanstalt der USA im Irak verbracht haben, wo er noch stärker radikalisiert worden sei. «Bakr al Bagdhadis extremistische Ideologie wurde durch Grausamkeiten der US-Invasion geformt und verfeinert», kommt die NYT zum Schluss. Die Invasion der USA habe Baghdadi und seinen sunnitischen Alliierten einen Feind, ein Feindbild geschaffen und die Rekrutierung von Gefolgsleuten erleichtert. Bagdhdadi habe sich mit einer Clique von Geheimdienstleuten und früheren Militärs des Baath-Regimes Saddam Husseins umgeben, die das Kämpfen verstehen.
Die ISIS sei heute finanziell unabhängig, indem sie sich mit dem Ertrag eroberter Ölquellen und mit Zwangsabgaben finanziere, die sie in den eroberten Gebieten erhebt. Heute würde Bagdhadi nicht mehr nur einer terroristische Organisation vorstehen , sondern einer regelrechten Armee.
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Siehe
- «Des Isis-Kalifen erster öffentlicher Auftritt» vom 8.7.2014
- «Erich Gysling: Seit dem US-Krieg eine Verhängnisspirale» vom 14.6.2014
Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors
Keine
guten tag
waere es moeglich, dass zitierte artikel verlinkt werden und wenn dies nicht moeglich ist, wenigsten der titel des artikels geposted wird.
» «Die New York Times» NYT zitiert» das ist schlicht und einfach zuwenig transparent.
sorry folks!
@Bosshart. Den Link haben wir von Anfang an unter «Weiterführende Informationen» angegeben. Viele Artikel der NYT sind allerdings zahlungspflichtig, mindestens für einige Zeit. Das scheint auch bei diesem der Fall zu sein.
@gasche
danke fuer die info herr gasche
habe den link nicht gesehen.
wenn man den titel: «U.S. Actions in Iraq Fueled Rise of a Rebel» in google eingibt
kommt man ohne weiteres rein.
funktioniert bei praktisch alle zeitungen, ausser bei «The New Yorker“ bei den
neusten artikeln.