US-Muslim-Hasser: John R. Bolton ist «grossartig für Amerika!»
Infosperber hat im Oktober 2017 ausführlich über das US-amerikanische «Gatestone Institute» berichtet, das fast täglich und in 16 Sprachen Hassartikel gegen die muslimische Welt verbreitet und von der jüdischen Milliardärin Nina Rosenwald finanziert wird – einer sogenannten Philanthropin (zum Nachlesen hier anklicken). Jetzt, genauer am 24. März 2018, verbreitet Gatestone ausnahmsweise eine andere Botschaft: Das Institut gratuliert seinem eigenen Chairman John R. Bolton zur Berufung zum US-amerikanischen Sicherheitsberater durch Präsident Donald Trump.
Grossartig für Amerika!
In der deutschsprachigen Ausgabe des Gatestone-Newsletters schreibt das Institut wörtlich:
«Das Gatestone Institute freut sich ausserordentlich und ist stolz darauf, dass sein Vorsitzender, Botschafter John R. Bolton, den Nationalen Sicherheitsrat der Vereinigten Staaten leiten wird. Wir gratulieren ihm und Präsident Donald J. Trump herzlich zu einer Berufung, die grossartig ist für Amerika, seine Verbündeten und die freie Welt.»
John R. Bolton hat vor Jahren – glücklicherweise vergeblich – versucht, Israel zu einem Bomben-Angriff auf den Iran zu bewegen, wie der ehemalige israelische Verteidigungsminister Shaoul Mofas gestern Sonntag, 25.3.2018, in Jerusalem bekannt gegeben hat. Das ist nur ein Beispiel für viele – aktenkundige – Aktivitäten des neuen Sicherheitsberaters der USA, der immer wieder als Befürworter von Präventiv-Schlägen der USA gegen Staaten auftrat, die nicht nach der Geige der USA tanzen.
John R. Bolton ist unter anderem:
- Senior Fellow beim neokonservativen American Enterprise Institute (AEI), das zu den zehn einflussreichsten Think Tanks der USA zählt. AEI ist innenpolitisch aktiv (eine der wichtigsten Lobby-Organisationen zur Bekämpfung der «Klima-Wandel-Lüge»), vor allem aber aussenpolitisch (hier vor allem zur Stärkung Israels und zur Vernichtung des Irans).
- Mitglied des Jewish Institute for National Security of America (JINSA), ein US-amerikanischer Think Tank, dem beste Beziehungen zum US-Verteidigungsministerium nachgesagt werden und das sich vor allem für die Stärkung Israels einsetzt. Es unterhält enge Kontakte zur israelischen Likud-Partei. Zu dieser Organisation gehört auch das «Committee for Peace and Security in the Gulf», das schon 1998 Clinton dazu aufforderte, im Irak militärisch einzugreifen und dort einen «Regime Change» zu bewirken.
- Mitglied des Institute of East-West Dynamics, einer Organisation, die darauf spezialisiert ist, in den Ländern des ehemaligen Warschau-Paktes die Freie Marktwirtschaft zu fördern.
- Mitglied der National Rifle Association, die sich dafür einsetzt, dass in den USA Schusswaffen jeder Art auf dem Markt frei erhältlich sind.
- Regelmässiger Gast auf Fox News.
- Senior Advisor beim Freedom Capital Investment Management, eines Unternehmens der Finanzindustrie.
Mit John R. Bolton als US-amerikanischem Sicherheitsberater gibt es für den Rest der Welt nur eine Empfehlung: sich so schnell wie möglich warm anzuziehen! Neue Kriege sind mit Bolton im Weissen Haus wahrscheinlicher denn je! Man höre hin:
Grossartig für Amerika!
«Das Gatestone Institute freut sich ausserordentlich und ist stolz darauf, dass sein Vorsitzender, Botschafter John R. Bolton, den Nationalen Sicherheitsrat der Vereinigten Staaten leiten wird. Wir gratulieren ihm und Präsident Donald J. Trump herzlich zu einer Berufung, die grossartig ist für Amerika, seine Verbündeten und die freie Welt.»
Ich verfolge die Beiträge des “Gatestone Institute“ seit einiger Zeit. Dass dieses Think-tank-ähnliche Online-Infoportal ein Teil der amerikanischen jüdischen Lobby ist, war mir nach dem Lesen einiger Artikel gleich klar. Auch ich stosse mich an deren politischen Verbindungen, wie gerade an dem zum neuen US-Sicherheitsberater berufenen John R. Bolton, der ganz offensichtlich nicht viel von Diplomatie hält. Ebenso verstehe ich nicht, dass jemandem wie Geert Wilders hier auch noch eine Plattform geboten wird.
Aber andererseits kann ich ihre Kritik, dass das “Gatestone Institute“ dauernd Islamhass verbreite, nicht nachvollziehen. Es gibt wenige derartige Info-Portale, die arabische Journalisten und Intellektuelle in ihren Reihen haben; d.h. Menschen, die in diesem Kulturkreis aufgewachsen sind und die dortige Mentalität bestens kennen. Mir fällt immer wieder auf, dass ich hier mit Sichtweisen zur muslimischen Kultur konfrontiert werde, die ich im westlichen Mainstream-Journalismus generell vermisse. Schlimmer, unter dem Vorwand der Islamophobie werden im Westen unsägliche Misstände unter den Teppich gekehrt. Wer behauptet, die Mehrheit der Gatestone-Beiträge seien islamfeindlich, hat entweder bei gleichdenkenden Berufskollegen abgeschrieben, oder muss sich den Vorwurf gefallen lassen, dem klassischen Gutmenschentum anzugehören, das keine Kritik an fremden Kulturen zulässt und dortige eklatante Misstände gleich als rassistisch abtut.