UN warnt: Wir rasen auf 3 Grad Erderhitzung zu
Bisherige Klimaschutzpläne werden nicht ausreichen, um den globalen Temperaturanstieg in diesem Jahrhundert auf 1,5 Grad zu begrenzen, warnen die Vereinten Nationen im Jahresbericht des UN-Umweltprogramms (UNEP).
Auch nicht auf 2 Grad. Selbst wenn alle zugesagten Klimaschutzmassnahmen umgesetzt würden, steuern wir auf 3 Grad Erderwärmung gegenüber vorindustrieller Zeit zu, analysiert der jüngste UN-Emissions Gap Report.
«Emission Gap» wie «Emissionslücke», also die Menge Treibhausgase, die uns von noch einigermassen verträglichen Erdtemperaturen bei 1,5 Grad Erhitzung trennt. Diese Marke hat die Erde laut dem Klimadienst Copernicus bereits kurzfristig erreicht, 2024 werden wir die Schwelle wohl erstmals dauerhaft überschreiten.
3,1 Grad mit «Weiter so», 2,6 Grad bei Pflichterfüllung
Bisher zugesagte Klimamassnahmen der Länder für 2030 werden nach derzeitigem Stand bis dahin nicht ausgeführt. Selbst wenn alle Zusagen doch noch einhalten würden, bewegen wir uns auf eine Erderhitzung von 2,6 bis 2,8 Grad bis zum Ende des Jahrhunderts zu.
Ein «Weiter so» würde einen globalen Temperaturanstieg von bis zu 3,1 Grad bedeuten, schlimmstenfalls von 3,6 Grad. Für Wirtschaft, Ökologie und Gesundheit wäre das eine einschneidende – um nicht zu sagen: katastrophale – Veränderung.
Wir wissen mittlerweile, was das bedeutet: schmelzende Gletscher, steigender Meeresspiegel, saure Ozeane, kaputte Böden, weniger Süsswasser, dafür mehr Wüsten, mehr und stärkere Unwetter und weniger Nahrung. Der Temperaturanstieg wird sehr wahrscheinlich auch mehrere Kipppunkte auslösen wie das Abschmelzen grosser Eiskappen, eine Veränderung der globalen Meeresströmungen, die Austrocknung des Amazonasregenwalds oder den Tod der meisten Korallen.
1,9 Grad bei zusätzlichen Klimamassnahmen
Würden die Länder der Erde zusätzliche Klimamassnahmen beschliessen und rasch umsetzen, könnte die Erwärmung auf 1,9 Grad begrenzt werden. Die Wahrscheinlichkeit sei jedoch gering, fasst das UN-Umweltprogramm in einer Pressemitteilung zusammen.
In der Pflicht stehen vor allem die G20-Staaten. Auf die 20 führenden Industrie- und Schwellenländer entfallen mehr als drei Viertel (77 Prozent) der weltweiten Treibhausgasemissionen.
1,5 Grad? Theoretisch noch erreichbar
Technisch sei es noch immer möglich, die Erderhitzung auf 1,5 Grad zu begrenzen. Und zwar dann, wenn alle G20-Staaten sofort handeln, beschreibt der Report mit dem bezeichnenden Untertitel «No more hot air … please!» (Keine heisse Luft mehr … bitte!).
Die globalen Treibhausgasemissionen müssten dafür bis 2030 um 42 Prozent und bis 2035 um 57 Prozent sinken. Sonst hätten wir die 1,5-Grad-Grenze des Pariser Abkommens in wenigen Jahren überschritten.
Die grössten Einsparmöglichkeiten sieht der Report bei der Energieerzeugung, gefolgt vom Agrarbereich, der Industrie sowie dem Transportwesen und dem Gebäudebestand.
«Ich finde es geradezu lächerlich, dass sich die Weltpolitik immer noch an dem 1,5-Grad-Ziel festhält. Das ist de facto doch längst gerissen.» Klimawissenschaftler Mojib Latif, (Spiegel Online)
Der Kieler Klimawissenschaftler Mojib Latif bezeichnet das Festhalten am 1,5-Grad-Ziel gegenüber dem «Spiegel» vor Kurzem als «lächerlich» und als «Realitätsverweigerung»: «Ich finde es geradezu lächerlich, dass sich die Weltpolitik immer noch an dem 1,5-Grad-Ziel festhält. Das ist de facto doch längst gerissen.» Auch andere Beobachter sparten nicht mit direkten Worten.
Erneut. «Bei der Klimakrise gibt es keine Pause-Taste», hatte etwa Inger Andersen, Leiterin des UN-Umweltprogramms UNEP, bereits vor einem Jahr zur deutschen «Tagesschau» gesagt. «Wir müssen wirklich etwas unternehmen», sagte sie dieses Jahr zu «Sky».
Guterres warnt vor «Monster-Hurrikans und biblischen Fluten»
Bei der COP28 in Dubai gelte der «Superlativ der Dringlichkeit», sagte Viviane Raddatz, Klimachefin von WWF Deutschland 2023. UN-Generalsekretär Guterres forderte ein «radikales Umsteuern». Dieses Jahr sagte er: «Wir balancieren auf einem Drahtseil» zum COP29.
Es bestehe ein direkter Zusammenhang zwischen steigenden Emissionen und häufigeren, intensiveren Katastrophen (Video). Die Zukunft halte «Monster-Hurricans, Rekordhitze und biblische Fluten» bereit, wenn die Menschheit nicht reagiere.
Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors
Keine
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Meinungen in Beiträgen auf Infosperber entsprechen jeweils den persönlichen Einschätzungen der Autorin oder des Autors.
Dieser Artikel wäre prädestiniert, von Info Sperber auseinandergenommen zu werden…
Wieder werden wir mit abstrakten Modellen in die Apokalypse gejagt.
Dass wir mit den Grundlagen unseres Lebens sorgsam umzugehen haben ist eine Binsenwahrheit und sich daran konkret zu orientieren das Gebot der Stunde.
So wenig es bei Corona um «unsere Gesundheit» ging, so wenig vertraue ich dem Co2-Tunnelblick, dass es um «die Rettung unserer Erde» geht.
Hörens/lesenswert dazu der Philosoph/Physiker Jochen Kirchhoff:: «Was die Erde will»
Ich empfehle der Autorin und allen sonst Interessierten an diesem Thema
das Buch
«Rockefeller – Das Spiel kontrollieren» von Jacob Nordangard.
Und wer sind die zwei allergrössten CO-2 Emittenten, die sich eh einen Dreck drum scheren?
Denke hier auf IS tummeln sich viele Menschen, denen die Leitmedien verleidet sind und hier eine Art Zuflucht gefunden haben. Jedenfalls auf mich trifft dies zu,ich konsumier die Inhalte hier seit der Pandemie. Deshalb habens solche Artikel schwer, welche auch im Tagi oder im Srf stehen könnten. Die Autorin würde wohl den Meisten einen Gefallen machen, wenn sie alternativ Theorien zum Klimawandel hier publizieren würde. Mich würde z.B. interessieren ob Vulkanausbrüche einen Einfluss aufs Klima haben. Wieso nimmt das Eis in einigen Teilen der Welt zu? Wieso schreiben Ärzte wegen des Klimawandels den Bundesrat an, aber nicht wenn der Bevölkerung eine experimentelle Gentherapie quasi aufgenötigt wird.Solche Sachen halt,der Rest liest man eh schon überall und hat wenig Mehrwert auf IS,in meinen Augen.