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Der frühere CDU-Arbeitsminister Norbert Blüm im Jahr 2011 nach mehreren Reisen in den Gazastreifen und ins Westjordanland. © ard

«Tägliche Willkür und Drangsalierung erträgt kein Mensch»

Red. /  Nach einem Besuch bei Palästinensern im Westjordanland hatte sich der frühere CDU-Arbeitsminister Norbert Blüm betroffen gezeigt.

upg. Der schwere Terroranschlag der Hamas in Israel, der etwa 1200 Opfer forderte, darf die Diskussion über die israelische Siedlungspolitik im Westjordanland nicht verstummen lassen. Stimmen wie diejenige von Norbert Blüm aus dem Jahr 2011 werden heute kaum mehr gehört. Seither haben die Regierungen unter Benjamin Netanjahu und die kurzzeitigen von Naftali Bennett und Jair Lapid die völkerrechtswidrige Siedlungspolitik weiter vorangetrieben. Netanjahu wollte damit eine Zweistaatenlösung verhindern, was ihm wahrscheinlich auch gelang.

Dass die israelische Siedlungspolitik eine Lösung mit zwei Staaten obsolet machen und einen Frieden erschweren wird, war längst abzusehen. Das zeigt folgender Ausschnitt aus einer ARD-Sendung «Hart aber Fair» aus dem Jahr 2011. Ein Teilnehmer war der im Jahr 2020 verstorbene Norbert Blüm, dem wegen seiner Kritik an Israels Politik Antisemitismus vorgeworfen wurde:


Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors

Keine
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3 Meinungen

  • am 1.12.2023 um 12:25 Uhr
    Permalink

    Norbert Blüm war sicher kein Antisemit, sondern ein mitfühlender Sozialpolitiker, der sich immer wieder für unbequeme Ansichten ins Kreuzfeuer seiner CDU stellte und letztlich nicht mehrheitsfähig war – er vertrat den heute nicht mehr sichtbaren sozialen Flügel der Christlichsozialen und der christlichen Arbeiterschaft. Es bleibt zu überlegen, ob eine Regierung Kohl Israel so rückhalt- und rückgratlos Unterstützung und Propagandagetrommel gewährt hätte wie es die jetzige Regierung Scholz tut. Kohl stand dem Einfluss des Mossad in Deutschland kritisch gegenüber und sah Israels Einmischung und verdeckte Waffendeals in der BRD nicht gerne.

  • am 1.12.2023 um 14:10 Uhr
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    Verbockt hat man es am Schreibtisch, damals, als man mit dem Lineal Grenzen gezogen hat: die Einen hier, die Anderen da, und Basta. Funktioniert hat die Methode auch in Afrika nicht, und ganz im Süden des Kontinents, in Südafrika, hat man das fiese «Du dort, Ich hier»-Mikromanagement ja aufgegeben. Beispiele, wie man es besser machen könnte, die gibt es.

  • am 1.12.2023 um 21:32 Uhr
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    Gut dass Sie daran erinnern! Vieles, was ich dazu höre oder lese, deckt sich mit den Schilderungen Norbert Blüms.

    Der ungarischstämmige Arzt Gabor Mate ist Sohn einer Holocaustüberlebenden und als jüdisches Kind zunächst in Ungarn aufgewachsen, später nach Kanada geflohen, wo er als Arzt und Therapeut tätig war. Mehrere seiner Angehörigen wurden im KZ ermordet.

    Heute engagiert sich Gabor Mate im Ruhestand als Traumatherapeut und Autor bei der Heilung individueller und kollektiver Traumata.

    Der Jude Gabor Mate, der nach eigenem Bekunden als junger Mensch selbst vom Gedanken einen eigenen israelischen Staat begeistert war, erzählt in klaren und bewegenden Worten vom Verhältnis zwischen Israel und dem palästinensischen Volk. Er sei nach einem früheren Besuch in Gaza tief erschüttert gewesen über die Repression gegenüber den Menschen in Palästina und habe 2 Wochen lang nur geweint.

    Ein Antisemit?

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