240414 Baerbock zu Iran

Die deutsche Aussenministerin Annalena Baerbock rief dazu auf, eine Eskalation zu vermeiden. Sie hätte dazu beitragen können, wenn sie auch den Angriff und die Zerstörung der iranischen Botschaft in Damaskus scharf kritisiert hätte. © ARD

So einseitig und scheinheilig sind Baerbock, Macron und Medien

Urs P. Gasche /  Die Drohnen- und Raketenangriffe Irans gegen Israel hatten einen Anlass, so wie auch das Besetzen des Gazastreifens durch Israel.

Wer das unfassbare Töten und Zerstören Israels im Gazastreifen als unverhältnismässig kritisiert, ohne gleichzeitig das Massaker der Hamas in Israel zu verurteilen, wird mit Recht als unglaubwürdig und einseitig hingestellt.

Doch die gleichen Politiker und Medien haben über das Wochenende die Drohnenangriffe Irans gegen Israel kritisiert, ohne gleichzeitig die Bombardierung und Zerstörung des Konsulargebäudes auf dem Gelände der iranischen Botschaft in Damaskus zu verurteilen.

Damit zeigten Aussenministerin Annalena Baerbock, Präsident Macron und andere westliche Exponenten sowie auch die meisten Medien, dass sie mit zwei Ellen messen. 

Das militärische Angreifen und Zerstören einer diplomatischen Botschaft ist eine schwere Verletzung des Völkerrechts. Alle Staaten haben die Pflicht, das Gelände von Botschaften auch feindlicher Staaten vor Attentaten und fremden Eindringlingen zu schützen. Selbst wenn klar wäre, dass sich in einer Botschaft ein Waffenlager befindet, gilt der Ort als ausländisches Territorium. Ein Land kann lediglich den Botschafter und sein Personal ausser Landes weisen. Der Schutz der Botschaften ist im Wiener Abkommen über diplomatische Beziehungen von 1962 geregelt[1].

Ein völkerrechtswidrig angegriffenes Land hat ein Recht, sich zu wehren. So wie Israel argumentiert, die Hamas dürfe nie mehr in der Lage sein, eine Rakete auf Israel abzufeuern, könnte Iran argumentieren, es müsse dafür sorgen, dass Israel nie mehr in der Lage sei, eine seiner Botschaften anzugreifen.

Doch wäre der Iran nicht in der Lage, dieses Ziel mit militärischen Mitteln zu erreichen.

Eine weitere Verluderung der internationalen Rechtsordnung und eine selektive Anwendung des Völkerrechts erhöhen die Gefahr eines Weltkriegs. Von einem neutralen Land wie der Schweiz könnte man erwarten, dass es den Angriff und die Zerstörung einer Botschaft ebenso scharf verurteilt wie einen Terrorakt der Hamas. Es geht um die Glaubwürdigkeit, bei internationalen Konflikten vermitteln zu können.

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NACHTRAG
Nahostexperte Erich Gysling erklärte gegenüber Blick:
«Israel hat den Vergeltungsschlag eindeutig provoziert»

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[1] Das Wiener Abkommen über diplomatische Beziehungen enthält Folgendes:

Exterritorialität: Die Botschaften werden als Territorium des sendenden Landes betrachtet, was bedeutet, dass sie nicht unter die Gerichtsbarkeit des Gastlandes fallen.
Unverletzlichkeit: Die Botschaftsgebäude und das Eigentum sind unverletzlich und dürfen nicht durch das Gastland durchsucht werden.
Sicherheit: Das Gastland ist verpflichtet, die Sicherheit der diplomatischen Vertreter und Einrichtungen zu gewährleisten.
Freie Kommunikation: Die Botschaften haben das Recht, frei mit ihrem Heimatland zu kommunizieren, ohne Einschränkungen oder Überwachung durch das Gastland.
Immunität der Diplomaten: Diplomatische Vertreter geniessen Immunität vor strafrechtlicher Verfolgung und sind in der Regel nicht der Rechtsprechung des Gastlandes unterworfen, mit Ausnahmen für schwerwiegende Verbrechen.

Diese Massnahmen sollen sicherstellen, dass die diplomatischen Vertretungen effektiv arbeiten können, ohne in die internen Angelegenheiten des Gastlandes eingreifen zu müssen, und sie vor feindlichen Handlungen oder Bedrohungen schützen.


Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors

Keine
_____________________
Meinungen in Beiträgen auf Infosperber entsprechen jeweils den persönlichen Einschätzungen der Autorin oder des Autors.

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Es folgt morgen oder übermorgen der Beitrag:
Die USA halten sich nur ans Völkerrecht, wenn es ihnen passt

Zum Infosperber-Dossier:

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Atommacht Israel und ihre Feinde

Teufelskreis: Aggressive Politik auf allen Seiten festigt die Macht der Hardliner bei den jeweiligen Gegnern.

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32 Meinungen

  • am 15.04.2024 um 14:35 Uhr
    Permalink

    Die Logik des Artikels ist bestechend einfach.
    Das Problem dabei: Der Iran spielt Schach, während der Westen „Eile mit Weile“ (Mensch ärgere dich nicht) spielt.
    Israel befindet sich in der wenig beneidenswerten Situation, die Regeln beider Spiele gleichzeitig spielen zu müssen.

  • am 15.04.2024 um 15:43 Uhr
    Permalink

    Wir sind doch die Guten, wir dürfen Alles……

  • am 15.04.2024 um 17:41 Uhr
    Permalink

    Am 1. April hat offenbar Israel iranisches Territorium in Syrien (Iranische Botschaft in Damaskus) angegriffen. Dies in einem Moment, da sich Israel in Gaza in schwierigsten Auseinandersetzungen mit der Hamas befindet.
    Welche Überlegungen könnte Israel zu diesem Schritt in Damaskus bewogen haben, da damit zwingend eine Eskalation zu erwarten war und die Gefahr eines Mehrfrontenkriegs dadurch akut wurde.
    Warum wird die Frage der Gründe, die zu diesem unglaublichen Schritt geführt haben in unseren Medien nicht diskutiert?
    Welche Annahmen gibt es unter den Redaktoren und Leser/innen von Infosperber?
    Ich selber bin ratlos.

    • am 16.04.2024 um 11:38 Uhr
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      Warum wird die Frage der Gründe, die zu diesem unglaublichen Schritt geführt haben in unseren Medien nicht diskutiert?» Die Antwort auf Ihre Frage:
      «Die Wurzel allen Übels liegt in der Ursache» noch mal betonen DIE URSACHE:
      Die Medien – gleích wo – haben es bewußt vorsätzlich verlernt, Entwicklungen bei den URSACHEN zu packen, zu beurteilen und u´zu kommentieren. Die Medien sind dazu übergegannen die WIRKUNGEN zu bearbeiten und zu kommentieren.
      Das ist einfacher und kommt ihren «neuem » Geschäftsmodell, Einschalt- und Auflagenquoten ist das Maß aller Dinge, entgegen.Die Ursachen der weltweiten Konflikte zu erkennen erfordert gewissen Grundsätze: «Nur wer die Vergangenheit kennt, kann die Gegenwart verstehen und die Zukunft gestalte» A. Bebel «DENKEN – ORDNEN – GESTALTEN. dabei ist das DENKEN das WICHTIGSTE, aber auch das SCHWIERIGSTE
      Die Dummheit hat aufgehört sich zu schämen und ist auch noch stolz da drauf

    • am 16.04.2024 um 19:01 Uhr
      Permalink

      Man konnte in der Zeitung lesen, dass sich iranische Drahtzieher der Anschläge von 7.10.23 im Konsulat befanden.

      • Favorit Daumen X
        am 17.04.2024 um 11:16 Uhr
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        Das zerbombte iranische Konsulat in Damaskus befand sich innerhalb des Geländes der iranischen Botschaft. Das ganze Gelände ist exterritorial.
        Eine seltsame Interpretation geht dahin, dass nur dem Gastland (hier Syrien) verboten sei, ins Botschaftsgelände einzudringen, geschweige denn, es militärisch anzugreifen. Israel sei jedoch nicht das Gastland und dürfe das Gelände zu seiner Verteidigung völkerrechtlich bombardieren.
        Ausnahmsweise verlinke ich hier auf die New York Times.

    • am 16.04.2024 um 19:02 Uhr
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      Medien sollten nicht spekulieren sondern recherchieren und berichten.
      Es läge doch eher an Israel diese unverständliche Eskalation zu erklären?
      Dann braucht auch niemand zu spekulieren. Aber jeder darf sich dann seine Meinung über die Argumente der einzelnen Parteien bilden.

      Ich selber kann nicht nachvollziehen wie die sich die Welt blind einer Gewaltspirale ergibt. Die einzige Erklärung die ich dafür habe ist, dass sich der Militärisch Industrielle Komplex global komplett verselbstständigt hat. Das und die damit verbundenen Geldsummen könnten auch eine Erklärung für die teilweise doch arg einseitige (scheinheilige) Berichterstattung vieler Medien sein. Die Interessenlage scheint zumindest in diesem Punkt klar.

      • am 17.04.2024 um 10:35 Uhr
        Permalink

        Die Waffenlobby in den US Eine übermächtige Waffenlobby sorgt für Aufrüstung der Bevölkerung und baut Feindbilder im Ausland auf.
        Die USA benötigt für die Wahlkämpfe – alle 2 Jahre – + 4,0 Milliarden Dollar
        Bereits Präsident Dwight D. Eisenhower am 17. Januar 1961 über die Gefahr des militärisch-industriellen Komplexes.
        Wie die Rüstungslobby in den USA die Gesellschaft durchdringt und wie Rheinmetall den Ukraine-Überfall mit vorbereitete war auf Infosperber zu lesen.

      • am 18.04.2024 um 01:50 Uhr
        Permalink

        Waffenlobby: «Geld» (bloss willkommener Nebeneffekt) sehe ich nicht, wie oft behauptet, als Selbstzweck, sondern nur als Mittel zum Zweck, der einzig im Territorium besteht (Ziel). Letztlich ist «Geld» nichts (wie schon die Indianer erkannten), und Ressourcen (Trinkwasser. Land etc.) alles. Seit der «Eroberung» Nordamerikas ist im Visier nichts weniger als der ganze Planet als «logische» Fortsetzung, so erkenne ich es.

    • am 18.04.2024 um 14:27 Uhr
      Permalink

      Die einfachste Antwort: Israel hat einen Regierungschef, der nur ü’berleben kann, wenn Krieg, Notstand ist. Er wird deshalb alles tun, um den Konflikt am Leben zu halten – auch mit dem Risiko einer Eskalation. Denn wenn derKrieg vorbei sit, wird er höchstwahrscheinlich abgewählt und steht vor Gericht.

  • am 15.04.2024 um 18:08 Uhr
    Permalink

    Baerbock, wie Sanna Marin, WEF-USA-Schülerin.
    Joschka Fischer, Promotor des deutschen Angriffskriegs 1999 ist als Multimillionär Geschäftspartner von Madeleine Albright, die (auch) wegen ihrer Aussage 1996 zu den (etwa 500’000) gestorbenen Kindern (US-Blockade des Irak), dass es das «wert war».
    Zitat Wiki:
    2016 sollte Albright die Rede zur Abschlussfeier des Scripps College halten. 28 Professoren unterzeichneten ein Protestschreiben, und zahlreiche Studenten kündigten an, der Feier fernzubleiben, wenn Albright die Rede hielte. Begründet wurde diese Reaktion mit Albrights politisch kontroversem Image; laut den Studenten war sie eine Kriegsverbrecherin. Trotz anhaltender Proteste hielt Albright ihre Rede.

  • am 15.04.2024 um 20:29 Uhr
    Permalink

    Syrien hatte nicht vor, iranische Generäle aus dem iranischen Konsulat auszuweisen, die sehr wahrscheinlich dabei waren, vor Ort die Führungskräfte der Hisbollah über strategische Ziele des Iran zu unterrichten. Israel muss solche diplomatischen Aktivitäten, bei denen Tod und Zerstörung vorbereitet wird, nicht tolerieren. Israel hat nur das imitiert, was die USA 2 Jahre vorher im Irak ausprobiert haben, als sie den Top-Mann Suleimani mit einer Rakete töteten. Die Revolutionsgarden des Iran sind durch Beschluss des US-Kongress als Terrororganisation gelistet, auf die jederzeit ein tödlicher Angriff ausgeführt werden kann.

    Der 7. Oktober ist durch den Terror der Hamas das Datum für eine bisher nie dagewesene Eskalation. Und so wie es aussieht, ist diese nur sehr schwer zu stoppen. Überall laufen die Propagandamaschinen. Auch die Spitzen von Außenministerien agieren als solche Maschinen, als wären sie programmiert.

    • am 16.04.2024 um 12:27 Uhr
      Permalink

      @Uwe Mannke: Kriegstreiberei? Sie schreiben: «sehr wahrscheinlich» und «Israel muss solche diplomatischen Aktivitäten, bei denen Tod und Zerstörung vorbereitet wird, nicht tolerieren.» 1) Müsste gemäss Ihrer «Logik» Russland Deutschland bombardieren, weil Deutschland «die deutschen Generäle nicht ausweist», die via Taurus gegen Russland «Tod und Zerstörung» besprechend «vorbereiteten»? «Sehr wahrscheinlich»? 2) Generalleutnant Qassim Soleimani war im Irak für FRIEDENSgespräche. List und Terror sehe ich in der «USAchse des Bösen»; die bereits betreffend Genozid (Oberinspektor Derrick würde es Raubmord nennen) gegen die Indianer das Kunststück fertigbrachte, die Opfer als Täter zu dämonisieren. wsws.org titelte: US-Propaganda-Maschine rechtfertigt Mord an Qassim Soleimani. «(…) Rolle (…), die alle US-Regierungen seit über 70 Jahren im Iran und im gesamten Nahen Osten spielen: Sie untergraben systematisch die Interessen der Menschen in der Region.»

    • am 16.04.2024 um 16:30 Uhr
      Permalink

      @Uwe Mannke: Sie schreiben: «sehr wahrscheinlich» und «Israel muss solche diplomatischen Aktivitäten, bei denen Tod und Zerstörung vorbereitet wird, nicht tolerieren.» 1) Gemäss Ihrer «Logik», gilt betreffend die abgehörten Gespräche deutscher Generäle über Taurus: «Russland muss solche diplomatischen Aktivitäten, bei denen Tod und Zerstörung vorbereitet wird, nicht tolerieren.»? 2) Generalleutnant Qassim Soleimani war im Irak für Friedens-Gespräche. wsws.org titelte: US-Propaganda-Maschine rechtfertigt Mord an Qassim Soleimani. «(…) Rolle (…), die alle US-Regierungen seit über 70 Jahren im Iran und im gesamten Nahen Osten spielen: Sie untergraben systematisch die Interessen der Menschen in der Region.»

    • am 17.04.2024 um 09:09 Uhr
      Permalink

      @Reuss
      Das Problem, das der Iran und Israel miteinander haben ist zweierlei:
      – Beide konkurrieren miteinander um die Stellung als Großmacht im Nahen Osten bzw. persischen Golf.
      – Beide haben ein inniges Verhältnis zu den USA mit verschiedenen Vorzeichen

      Gemeinsam ist ihnen auch ein inniges Verhältnis zu ihrer Religion.
      Uns Europäern obliegt es, darauf dämpfend Einfluss zu nehmen. Dazu müsste Europa eine eigenständige Außenpolitik betreiben können oder es zumindest versuchen. Das wäre schon viel.

  • cropped-CHRISTOPH_MG_9177-bearb.png
    am 15.04.2024 um 22:53 Uhr
    Permalink

    Besten Dank für diesen Artikel. Entspricht genau meiner Sichtweise. Die Bombardierung der iranischen Botschaft durch Israel war eine Provokation. Die aktuelle israelische Regierung scheint an einer weiteren Destabilisierung und damit weiterem Töten interessiert zu sein.

  • am 16.04.2024 um 01:38 Uhr
    Permalink

    Apropos Verluderung: die ecuadorianische Polizei hat erst vor kurzem die mexikanische Botschaft in Quito gestürmt, um den ehemaligen Vizepräsidenten zu verhaften. Das hätte zuvordest(!) in die Schlagzeilen gehört und von allen Regierungen aufs Schärfste verurteilt werden müssen, inkl. Sanktionen etc. Der jetzt unter miserablen Bedingungen inhaftierte Jorge Glas ist Doppelbürger mit deutschem Pass. Da könnte sich die Baerbock doch mal drum kümmern.

  • am 16.04.2024 um 01:39 Uhr
    Permalink

    Ganz genau, Herr Gasche, ich teile voll Ihre Meinung. Es fällt immer mehr auf, wie der Westen nicht nur einseitig informiert, sondern auch eine einseitige politische Position einnimmt, sei es im Ukraine-Konflikt, sei es im Israel Krieg. Israel wird sich immer als Opfer aufstellen, obwohl es der Aggressor ist. Und wenn die USA Israël schützen und grobe Waffen liefern, so übernehmen die Europäer dieses ungerechte Verhalten kritiklos.Die iranische Antwort wird als gravierende Intervention dargestellt, aber niemand gibt zu, dass die Iraner alle Verbündeten Israels und Israel benachrichtigt haben, wann und wie dieser Pseudoangriff erfolgen werde. Es war klar, dass diese Geschütze abgefangen werden würden. Umgekommen ist dabei niemand im Gegensatz zur israelischen Bombardierung des iranischen Konsulats in Damaskus.

  • am 16.04.2024 um 09:48 Uhr
    Permalink

    „Verluderung der internationalen Rechtsordnung“ ist leider kein zu starkes Wort.
    Dazu passt der Übergriff auf die mexikanische Botschaft in Ecuador.
    Hat die Schweiz das scharf verurteilt? Ich hörte nichts…

    Und dann gibts noch Kashogi, der in einer Botschaft zerstückelt wurde.

  • am 16.04.2024 um 14:21 Uhr
    Permalink

    Ich dachte, ich sei im falschen Film, als ich las, dass nach einem israelischen Gegenschlag gegen Iran gerufen werde. (NZZ: „Bereits ertönen Rufe nach einem Gegenschlag“, „Iran spielt mit dem Feuer“). Der iranische Angriff WAR doch bereits der Gegenschlag als Antwort auf den israelischen Luftangriff auf das iranische Konsulat in Damaskus bei dem hochrangige Offiziere der iranischen Revolutionswächter getötet wurden.
    Genauso wie das Massaker der Hamas am 7. Oktober beim Namen genannt werden muss, müssen auch der brutale Krieg Israels in Gaza und die fortdauernde Landnahme im Westjordanland beim Namen genannt werden.
    Mir ist westliche Propaganda je länger je mehr schleierhaft. Russischer und chinesischer ist man hierzulande immerhin nicht ausgesetzt. Haben westliche Politikmacher keinen Verstand im Kopf? Sind sie immer nur darauf aus, die Welt zu erobern (britisches Kolonialreich, amerikanische Vorherrschaft, usw. usf.) und das Gegenüber über den Tisch zu ziehen? Zu lügen, zu verdrehen?

    • am 18.04.2024 um 05:25 Uhr
      Permalink

      Genau!
      Falls dies jemand anspricht wird dies dann als „Täter-Opfer Umkehr“ abgetan. Genau das gleiche, was bereits umgekehrt ebenso gemacht wurde.

      Einige Medienhäuser werden nach meinem Verständnis seit Jahren bewusst in diese Rolle der Propaganda getrieben um bestimmte Ziele zu erreichen, wie z.b. diejenigen des Militärisch Industriellen Komplexes. Auf die meisten Politiker trifft dies leider spätestens seit 2020 ebenfalls zu, wobei es hier wohl mehr um einen Pharmazeutisch Industriellen Komplex geht.

      Ich bin baff, wie wenig Widerstand es gegen diese Entwicklungen gab.

      Irgendwann im Mittelalter haben wir erkannt, dass Kirche und Staat getrennt werden sollte, da die Verflechtungen sonst zu ungünstigen Systemen führen. Es hat einige Zeit gedauert, wir haben dies aber zu einem bestimmten Grad umgesetzt und es funktioniert einigermassen.
      Im gleichen Sinne sollten bzw werden wir hoffentlich die Erkenntnis gewinnen, dass wir auch Wirtschaft und Staat gleichermassen entflechten sollten.

  • Portrait_Daniel_Goldstein_2016
    am 16.04.2024 um 14:33 Uhr
    Permalink

    Ergänzung betr. Wiener Abkommen:
    Art 41/3: Die Räumlichkeiten der Mission dürfen nicht in einer Weise benutzt werden, die unvereinbar ist mit den Aufgaben der Mission, wie sie in diesem Übereinkommen, in anderen Regeln des allgemeinen Völkerrechts oder in besonderen, zwischen dem Entsendestaat und dem Empfangsstaat in Kraft befindlichen Übereinkünften niedergelegt sind.

    • Favorit Daumen X
      am 16.04.2024 um 14:45 Uhr
      Permalink

      Das ist korrekt. Deshalb können beispielsweise Spione, die illegale Methoden benutzen, des Landes verwiesen werden. Das ganze Botschaftspersonal kann ausgewiesen werden. Aber niemals darf die Exterritorialität des Botschaftsgeländes verletzt und eine Botschaft schon gar nicht bombardiert werden.

      • Portrait_Daniel_Goldstein_2016
        am 16.04.2024 um 18:22 Uhr
        Permalink

        So ist es – aber kritisieren wird man den Missbrauch der Botschaft als Kommandoposten der Revolutionsgarden schon dürfen. Im Artikel ging es ja darum, welches B man auch noch kritisieren müsse, um mit der Kritik an A nicht «scheinheilig» zu sein.

      • am 16.04.2024 um 22:10 Uhr
        Permalink

        Haben Sie sich mit Art. 51 der UNO Konvention seriös auseinandergesetzt. Das müssen sie noch bisschen üben. Sonst wird es schwierig Leute zu überzeugen, welche ihre Informationen bei dem «Msinstream Medien Einheitsbrei» holen. Für die Kommentarfunktion beim «Heimspiel» wirds wohl reichen.

    • am 16.04.2024 um 18:14 Uhr
      Permalink

      Sehe ich genauso. Es ist nicht einzusehen, wieso ein Land, das sich offensichtlich nicht ans Völkerrecht hält und alles daran setzt, ein anderes anzugreifen und zu zerstören, sich dann hinter dem Völkerrecht verstecken können sollte. Man kann wohl von niemanden verlangen, dass er sich ans Völkerrechte halte, egal was die Umstände sind und auch wenn dies zur eignen Vernichtung führen wird, dafür ist das Völkerrecht auch nicht da. In der Schweiz war man wohl zu lange ohne ernsthafte Feinde, die einem den Garaus machen wollten und lebt nun als Folger in einer heilen Scheinwelt in der man sich in rechtspuristische theoretische Erwägungen zurückziehen kann, die keinen Bezug zur realen Welt haben. Leider ist uns der Selbstbehauptungswille weitgehend abhandengekommen.

    • am 18.04.2024 um 16:23 Uhr
      Permalink

      Sehr geehrter Herr Goldstein, nach dieser Logik dürften wohl fast alle israelischen und amerikanischen Botschaften in die Luft gesprengt werden (CIA und Mossad-Zentralen). Dem ist aber natürlich nicht so. Im übrigen hat Israel ja auch keinerlei Belege vorgelegt bzgl. der Aktivitäten im Konsulat. Militärisches Personal darf sich selbstverständlich in Botschaften aufhalten.

      • Portrait_Daniel_Goldstein_2016
        am 19.04.2024 um 08:22 Uhr
        Permalink

        Mein Kommentar war keine Rechtfertigung des Angriffs auf die Botschaft in Damaskus. Es ging nur um Vollständigkeit bei der Aufzählung der dort begangenen Verletzungen der Wiener Konvention. Spätestens nach meiner Replik an Herrn Gasche sollte das klar geworden sein.

  • am 16.04.2024 um 17:59 Uhr
    Permalink

    Irgendwo hat alles Gründe, schon seit 5 000 Jahren. Wer z.B. den Angriff Israels auf die Iranische Botschaft kritisiert, der müsste eigentlich auch kritisieren, dass von dort aus Angriffe auf und die Zerstörung von Israel geplant und vorbereitet wurden. Sowohl arabische Quellen aus Gaza wie IRGC Quellen liessen verlauten, dass «Genera. Mohammad Zahedi in der Planung und Ausführung des Hamas Angriffes auf Israel vom 7. Oktober beteiligt war». Auch diese Verwendung von Botschaften lässt sich mit dem Völkerrecht vereinbaren. Nun könnte man natürlich auch hiefür Gründe suchen.
    Aber am Ende realisiert man, dass es dabei nicht um Grundsätze, Menschenrechte oder Völkerrecht geht, sondern einfach um die (meist wirtschaftlichen) Interessen der nationalen Eliten der beteiligten Länder. Demnach spart man sich am besten jegliches Moralisieren mit dem erhobenen Zeigefinger.

  • am 17.04.2024 um 01:36 Uhr
    Permalink

    @Ueli Ganz: Es ist offensichtlich, dass Israel mit dem Gaza Krieg alle Palästinenser, sowohl in Gaza wie auf der Westbank, loswerden will. Israel nennt dies ein Krieg gegen die Hamas. Aber mehrere Mitglieder der Regierung haben sich menschenverachtend über die Palästinenser geäussert («es sind keine Menschen, sondern Tiere», «Es wird kein Essen, kein Wasser für Gaza mehr geben» etc.). Das Ziel dieser Regierung ist es, endlich ein Grossisrael zu bilden. Aber es gelingt Netanyahu nicht so, wie geplant, Israel wurde auf der Weltbühne isoliert. Deshalb die Bombardierung der iranischen Botschaft in Damaskus. Netanyahu wusste, dass die Iraner reagieren würden und die Verbündeten Israel verteidigen würden. Er hoffte, dass die USA eingreifen würden, um die Region nach seinen Vorstellungen zu bilden: im Iran eine neue Regierung errichten, einen Teil des Libanon (den Israel bereits besetzt) übernehmen und auch in Syrien die Regierung stürzen. Deshalb eine neueVergeltung gegen den Iran!

  • am 17.04.2024 um 16:06 Uhr
    Permalink

    Wenn man nach Gründen sucht, muss man auf das Britische Empire zurückgehen, wo der britische Aussenminister Balfour fremdes Land, das die Engländer gerade besetzt hatten, einem fremden Volk, versprach. Das Land war nicht leer, wie suggeriert, sondern von Arabern bewohnt. Juden waren neben anderen Völkern immer auch in Nahost ansässig. Aber NEBEN andern. Und ein ‹von Gott verheissenes Land› – ja, welche Götter versprechen Länder?
    Und was den Iran angeht, da gibt’s auch Gründe zuhauf. Die Perser sind längst dort ansässig, und sie werden von einer Atommacht in der Nachbarschaft bedroht. Lange wurden ihre Ressourcen von den Briten ausgebeutet.
    Also Gründe gibt es zuhauf. Man kann die Geschichten so und anders erzählen. Man kann auch Wahrheiten zurecht biegen und sie mit der Justiz absegnen. Diese lässt sich mit genügend Macht nach allen Seiten biegen.

    • am 18.04.2024 um 10:40 Uhr
      Permalink

      Die Besiedlung Amerikas wird im Allgemeinen die Geschichte der Besiedlung des amerikanischen Kontinentes verstanden. Nur Besiedelung eines Landes oder Kontinent heißt ja im Sinne des Wortes, dass dort keine Menschenseele gelebt hat. Das war in Nordamerika und auch in Australien ja nicht der Fall. Beide Kontinente waren besiedelt. Dennoch sprach man von besiedeln, ob wohl das eine Vertreibung bzw. Kolonialisierung war. Man hat die Urbevölkerung nahezu ausgerottet. Mit anderen Worten ein Genozid, Heute wird die Urbevölkerung in Reservaten gehalten
      Die USA hat die Besiedelung noch gesetzlich mit dem Homestead Act (1862) untermauert.
      Der am 20. Mai 1862 verabschiedete Homestead Act beschleunigte die Besiedlung des Westterritoriums, indem er erwachsenen Familienoberhäuptern gegen eine geringe Anmeldegebühr und fünf Jahre ununterbrochenen Wohnsitzes auf dem Land 160 Acres vermessenes öffentliches Land gewährte. Erst 1994 getilgt worden

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