Sperberauge
Kriege sind schlimmer als jede Diktatur
Waad al-Kateab studierte im syrischen Aleppo Wirtschaftswissenschaften, als die Menschen auf die Strasse gingen und Freiheit einforderten. Während den Demonstrationen lernte sie den Arzt Hamza kennen. Die beiden heirateten und bekamen eine Tochter: Sama. Ihr widmet Waad al-Kateab diesen filmischen Brief. Mit ihrer Kamera dokumentierte sie in den Jahren seit dem Aufstand gegen den Diktator Assad das Leben und Sterben in Aleppo.
Ob in Aleppo, wo die syrische Armee und die russische Luftwaffe grosse Teile der Stadt zerstörten, um sie von den IS-Terroristen zu befreien, oder ob im irakischen Mossul, wo die irakische Armee und die von den USA geführten Luftangriffe den Westteil der Stadt komplett zerstörten, um ihn von IS-Terroristen zu befreien: Die Folgen des Krieges – auch an den vielen andern Orten – sind für den Grossteil der Zivilbevölkerung, der Frauen und Kinder noch weit schlimmer als das Leben in einer Diktatur.
Gut zweiminütiger Trailer des Films «For Sama», der demnächst in die Kinos kommt:
Über die sehr zahlreichen Toten und Verletzten in all den Kriegen berichten grosse Medien ungleich zurückhaltender als über die wenigen Opfer von Attentaten. Siehe Infosperber vom 24.5.2017: «Anschlagsopfer! Und die Kriegsopfer?».
Auch über das unermessliche Leid, das der von den USA unterstützte Krieg der saudischen Koalition im Jemen anrichtet, informieren grosse Medien viel zu wenig. Siehe Infosperber vom 15.6.2017: «Tagesschau verschweigt den Terror-Krieg in Jemen».
Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors
Keine
Ich schliesse mich der Meinung von Urs P. Gasche an.
Wir in der Schweiz haben zum Glück keine Ahnung, was Krieg wirklich bedeutet.
Aber wir können verstehen, dass Krieg jede Ungerechtigkeit nur schlimmer macht und eine Gewaltspirale erzeugt, die kaum mehr zu beenden ist.
Es gibt dabei nur eine Handvoll Gewinner: Diejenigen, die am Krieg verdienen oder meinen, sie müssten anderen Menschen ihren Willen aufzwingen.
Auch die relativ weit verbreitete Ansicht, Krieg könne man mit Aufrüstung und Armeen verhindern, ist ein kolossaler Irrtum. Er dient nur dem Machterhalt.
Es gibt tatsächlich keine Alternative zur Gewaltlosigkeit, falls wir in Frieden leben wollen – das ist das Vermächtnis von M. Gandhi.
Menschen, die das verstehen, treffen sich nächstes Jahr ab 5.9.2020 am JAI JAGAT 2020 – Marsch durch die Schweiz. Für Gerechtigkeit und Frieden.
https://www.jaijagat2020.org/
Noch schlimmer ist ein Embargo in einer sehr unwirtschlichen Gegend wie Irak oder Syrien.
https://www.welt.de/debatte/kommentare/article9783521/Der-vergessene-Krieg-gegen-Iraks-Zivilbevoelkerung.html
"Der vergessene Krieg gegen Iraks Zivilbevölkerung
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Zu noch erschreckenderen Zahlen kam Tim Dyson, Professor für Bevölkerungswissenschaften an der London School of Economics, in einer Studie von 2006. Er schätzt, dass zwischen 1990 und 2003 etwa 660.000 bis 880.000 irakische Kinder unter fünf Jahren aufgrund des Zusammenbruchs der irakischen Ökonomie gestorben sind. Wie viele Iraker anderer Altersstufen umkamen, ist nicht bekannt. Sicher ist, dass deutlich mehr Mütter im Kindbett starben."
Dazu die US Außenministerin
https://www.youtube.com/watch?v=xYXK7uh93Uo
"1/2 Million tote Kinder durch Irak-Sanktionen – M.Albright: «Wir denken, der Preis ist es wert.“"
Damit sind die westliche «Werte» klar !
1. Profit
2. Kostenfaktoren, wobei nicht zwischen Mensch und Vieh unterschieden wird
3. Störfaktoren
Nicht von ungefähr nannte Zbigniew Brzezinski sein Buch «The Grand Chess Board».
Die deutsche Version heißt «Die einzige Weltmacht» !
https://de.wikipedia.org/wiki/Die_einzige_Weltmacht:_Amerikas_Strategie_der_Vorherrschaft
siehe auch
https://www.youtube.com/watch?v=syygOaRlwNE&t=89s
Wer den Wind sät… Was westliche Politik im Orient anrichtet | Michael Lüders
Übrigens auch die US Army sind Opfer. Die Uran Munition hat auch bei ihnen verheerende Auswirkungen.
@ Dieter Gabriel: Lust bei friedenskraft.ch mitzumachen?
Wir treffen uns am 3.11. in Bern:
https://www.friedenskraft.ch/aktivitäten1