Pakistan Atombombe

Islamisten könnten in Pakistan Zugriff auf Atombomben erlangen. © dawn

Jagdbomber können «islamische Atombomben» abwerfen

Red. /  Pakistan verfügt über Hunderte Atombomben. Das Regime wehrt sich gegen eine US-Kontrolle, wie eine Episode von 2009 zeigt.

upg. Der US-Journalist Seymour Hersh recherchierte im ersten Jahr der Obama-Regierung, im Sommer und Herbst 2009, monatelang über das pakistanische Atomwaffenarsenal. Er sichtete Quellen in Washington, in der pakistanischen Hauptstadt Islamabad und in der indischen Hauptstadt Neu-Delhi. Obama behauptete, die USA hätten Pakistans Atomwaffen unter Kontrolle, was sich schon damals als falsch erwies. Die heutigen Machtkämpfe in Pakistan erinnern an damals.


Die «islamische Bombe» und Barak Obama

«Pakistan ist ein atomar bewaffnetes Land», stellt Hersh eingangs fest. Das Gleiche gelte für seinen Rivalen Indien, «einen mehr oder weniger engen Verbündeten sowohl Russlands als auch der USA. Pakistan redet nur selten, wenn überhaupt, über seine eigenen nuklearen Fähigkeiten».

Erst rund ein Jahrzehnt, nachdem Indien seine erste Atombombe getestet hatte, habe Pakistan Mitte der 1980er Jahre die Anreicherung von Roh-Uran auf das für waffenfähiges Uran – mehr als 90 Prozent – notwendige Niveau perfektioniert. Pakistan habe dann ohne amerikanische Einmischung mit der Produktion von Bomben begonnen, schreibt Hersh: «Heute verfügt das pakistanische Militär Schätzungen zufolge über Hunderte von Atombomben, von denen einige miniaturisiert wurden und von einem Jagdbomber eingesetzt werden können.» Die pakistanische Bombe wurde im besorgten Westen als die «islamische Bombe» bekannt.

Doch habe der Westen das pakistanische Atomprogramm ignoriert, während er andernorts ständig auf die Nichtverbreitung von Atomwaffen drängte. Journalisten hätten seit Jahren auf diese Heuchelei amerikanischer Präsidenten hingewiesen.

Der Bericht Seymour Hershs liest sich in der Folge wie ein schlechter Spionageroman: 

«Während die Vereinigten Staaten zu verschiedenen Zeiten mit indischen und israelischen Geheimdiensten zusammenarbeiteten, betrieben sie mit Pakistan ein ständiges Katz-und-Maus-Spiel um die Anzahl der Waffen. Viele waren in speziellen Behältern gelagert, die den US-Geheimdiensten als Iglus bekannt sind. Die Amerikaner befürchten, wie mir schon vor Jahrzehnten gesagt wurde, dass einige der pakistanischen Sprengköpfe im ‹hohen Gras entlang einer Landebahn› auf einem pakistanischen Militärflugplatz versteckt wurden.»

Wie üblich hatte Hersh den meisten Informanten in den USA, in Pakistan und Indien Anonymität versprochen. Der im Exil lebende und geschmähte General Musharraf, dessen achtjährige Amtszeit von Vorwürfen unnötiger Brutalität und Morde überschattet war, überraschte ihn, denn Hersh hatte kritisch über das pakistanische Atomprogramm geschrieben. Doch Musharraf war bereit, Hersh in seiner bescheidenen Londoner Wohnung zu treffen und habe sich überraschend offen gezeigt: «Er prahlte sogar damit, er habe als Präsident tief unter der Erde ein riesiges Tunnelsystem für die Lagerung von Atomwaffen und deren separate Auslösemechanismen bauen lassen.» 

Die Tunnel hätten den Vorteil, dass amerikanische Satelliten und Geheimdienste nicht überwachen könnten, was unter der Erde geschehe. Musharraf war während seiner Zeit in der pakistanischen Armee für die Gruppe der Sonderdienste verantwortlich, die unter anderem für die Sicherheit der vielen Atomwaffendepots zuständig war, die auf Militärbasen und anderswo im Land verstreut waren. 

Musharrafs Prahlerei über sein erfolgreiches Verstecken des Atomwaffenarsenals habe er in seinem fertigen Artikel prominent zitiert. Ebenso beschrieb er die harte Rüge eines hochrangigen Beraters in der pakistanischen Regierung an die Adresse der amerikanischen Regierung: 

«Die Amerikaner wollen die Kontrolle über unseren täglichen militärischen Einsatz. Aber warum sollten wir sie den USA überlassen? Selbst wenn es in Pakistan zu einem Militärputsch käme, wird niemand die vollständige Kontrolle über unsere Atomwaffen aufgeben. Niemals. Warum haben die USA keine Angst vor Indiens Atomwaffen? Weil Indien ihr Freund ist und die langjährige Politik Amerikas und Indiens übereinstimmt.»


«Wir waren noch nie näher bei einem Atomkrieg»

Urs Schöttli, langjähriger NZZ-Korrespondent in Asien, ortete die Gefahr eines Atomkrieges bereits vor sechs Jahren weniger bei den Raketen Nordkoreas, die abgefangen werden können, als in Pakistan. Pakistan verfüge über «hundert einsatzfähige islamische Atombomben». Falls nach einem Militärputsch IS-freundliche Militärs an die Macht kämen, würden diese «die Atombomben mit Sicherheit einsetzen». Siehe den damaligen Bericht auf Infosperber hier.

Amerikanische Ängste vor pakistanischen Aufständen

Zwei Tage vor dem Freitag um Mitternacht, an dem die Zeitschrift ausgeliefert werden sollte, war die Story fertig. Am Donnerstagmorgen erhielt Seymour Hersh einen Anruf: Man mache sich im Weissen Haus «auf höchster Ebene Sorgen» über die Geschichte in der redigierten Form mit all den harten Worten darin. Man befürchte Aufstände und Proteste in ganz Pakistan, sollte der Artikel so veröffentlicht werden. «Mir wurde gesagt, dass das Weisse Haus die Schliessung von US-Konsulaten in ganz Pakistan in Erwägung ziehe und den vorübergehenden Abzug aller amerikanischen Angehörigen aus der Botschaft in Islamabad anordne.» 

Das war für Hersh unverständlich, denn die Sorge um das pakistanische Waffenarsenal war eine Konstante, und sein Artikel zeige lediglich, dass der amerikanische Geheimdienst an der Sache dran war.

Nichtsdestotrotz änderte Hersh wegen dieser Bedenken in aller Eile seinen Artikel, der Anfang November 2009 erschien, ohne grosses Aufsehen zu erregen und ohne irgendwelche Demonstrationen in Pakistan auszulösen. 

Obamas Klartext weichgespült

Wer die aktuellen Nachrichten aus Pakistan über die Verhaftung Imran Khans verfolgt, des im April 2022 gestürzten Premierministers, fühlt sich bei Hersh’s Rückblick unweigerlich ins Jahr 2009 zurückversetzt.

«Kürzlich, als ich in einem neuen Büro Akten räumte, fand ich meinen ursprünglichen Entwurf der Geschichte und verglich ihn mit dem veröffentlichten Text. Keines der knallharten Details, die ich ursprünglich aufgenommen hatte, wurde gestrichen, und der Ton des Artikels blieb düster. 

Was sich geändert hatte, war nur der Anfang des Textes. Der ursprüngliche Entwurf begann mit einem langen Zitat aus einer Pressekonferenz mit Obama im April 2009. Auf die Frage, ob er dem amerikanischen Volk versichern könne, dass das pakistanische Waffenarsenal von Al-Qaida ferngehalten werden könne, sprach er unverblümt über die amerikanischen Sorgen. Die grösste Bedrohung für das pakistanische Waffenarsenal sehe er in der Fragilität der pakistanischen Zivilregierung und in internen Unstimmigkeiten. Er sei davon überzeugt, dass die Vereinigten Staaten «sicherstellen» könnten, dass das pakistanische Arsenal sicher sei. 

Der überarbeitete Artikel begann mit einem blutigen Angriff von zehn Bewaffneten auf das Hauptquartier der pakistanischen Armee in einem Vorort von Islamabad. Dreiundzwanzig Menschen seien dabei gestorben. Hersh zitierte die damalige Aussenministerin Hillary Clinton, wonach die US-Regierung nach wie vor «Vertrauen in die pakistanische Regierung und die Kontrolle des Militärs über die Atomwaffen habe».

Es folgte die frühere zuversichtliche Erklärung Obamas. Hersh fand diese Änderung des Textes in Ordnung. 

Doch heute im Rückblick wunderte sich Hersh sehr über die Änderung seines ursprünglichen Textes. Er fragte einen ehemaligen Geheimdienstmitarbeiter, der sich mit der Atompolitik bestens auskannte, worum es damals beim unverständlichen Beharren des Weissen Hauses auf Textänderungen und der Begründung ging, dass die ursprüngliche Geschichte zu potenzieller Gewalt in Pakistan führen würde: «Er sagte mir, ich hätte nicht verstanden, was die Botschaft Musharrafs beim Treffen mit mir wirklich war. Musharraf habe mir und dem Weissen Haus sagen wollen, dass das von ihm gebaute tiefe Tunnelsystem bedeute, dass Obama und das Weisse Haus eben gerade keine Kontrolle darüber hätten, wozu Pakistan fähig wäre, wenn sich das Land von Indien nuklear bedroht fühlte. Pakistans Atomwaffen seien, so sein Gewährsmann aus dem US-Geheimdienst, so tief eingegraben, dass das pakistanische Atomwaffenarsenal einem indischen Erstschlag standhalten könne. Pakistan, so die Botschaft Musharrafs, sei in der Lage, entsprechend zu reagieren.

Das widersprach den Beteuerungen des Weissen Hauses, Pakistans Atomwaffenarsenal sei «unter Kontrolle». Deshalb wollte Obama David Remnick, dem damaligen und heutigen Chefredaktor des New Yorker klarmachen, er solle sich zurückhalten. Musharrafs Aussagen seien für ihn unerwünscht, weil er der Welt gerade gesagt habe, dass das pakistanische Arsenal sicher sei. Doch Obama oder seine Helfer, die den Kontakt zum New Yorker herstellten, hätten dem Chefredaktor jedoch nicht offen erklären können, weshalb er nicht alle Musharraf-Zitate veröffentlichen solle. Sie mussten eine Ausrede haben. Daher die Warnung vor Unruhen innerhalb Pakistans, falls die Geschichte in der ursprünglichen Fassung veröffentlicht würde.

Pakistan – ein Problemfall für die USA

Zur Zeit des Artikels im New Yorker im Jahr 2009 war Pakistan die einzige erklärte Atommacht, die sich nicht auf ein No-First-Use-Abkommen einliess, wie Hersh weiter schreibt:

«Wir wussten, dass das pakistanische SIOP [das amerikanische Akronym für sein nukleares Planungssystem] eine Erstschlagskapazität vorsah. Er fügte hinzu, dass Musharraf wütend darüber war, dass Washington ihn nicht unterstützte, als er aufgrund von Korruptionsvorwürfen aus dem Amt gedrängt wurde und Morde genehmigte.» 

Laut dem ehemaligen Geheimdienstmitarbeiter sei Musharraf ins Londoner Exil geflohen, um einer Strafverfolgung zu entgehen. Er sei immer noch verbittert darüber, dass seine langjährigen Verbündeten im US-Militär nichts unternommen hätten, um ihn zu schützen. Musharraf habe Washington den Stinkefinger zeigen wollen und dazu Hersh benutzt, weil dieser in der Vergangenheit über das pakistanische Atomwaffenarsenal kritisch geschrieben habe. 

Obamas Versprechen

Die ersten Tage Obamas seien vielversprechend gewesen, fährt Hersh in seinen Erinnerungen fort. Am 20. Januar 2009, zwei Tage nach seinem Amtsantritt, unterzeichnete Obama eine Vollzugsverordnung, in der er die Schliessung des Gefängnisses in Guantánamo Bay forderte, wo nach dem 11. September 2001 mutmassliche Terroristen ohne Gerichtsverfahren festgehalten waren. 

Er sprach darüber, einen Ausweg aus dem laufenden Krieg in Afghanistan zu finden, und widersprach den Armeeoffizieren, die mehr Truppen und mehr Geld für diesen Krieg forderten. In einem Interview mit einem arabischen Medienunternehmen sagte Obama, er wolle der muslimischen Welt klarmachen, dass «die Amerikaner nicht eure Feinde sind». Er sprach über seine Unterstützung für die Schaffung eines palästinensischen Staates im Nahen Osten und sagte, er sei gegen die Fortsetzung der israelischen Siedlungen. Er sagte, er sei bereit, mit dem Iran zu verhandeln. Einige Monate später reiste er nach Kairo und hielt eine Rede mit dem Titel «Ein neuer Anfang», in der er zu mehr gegenseitigem Verständnis und besseren Beziehungen zwischen der arabischen Welt und dem Westen aufrief. Er verblüffte viele, indem er den palästinensischen Wunsch nach Eigenstaatlichkeit mit dem israelischen Wunsch nach einem jüdischen Heimatland gleichsetzte.

Natürlich wurde nur wenig von Obamas frühen Versprechen umgesetzt. Seine Regierung hat zwar mit dem Iran verhandelt, aber Guantánamo bleibt weiterhin offen; die arabische Welt ist Amerika gegenüber entfremdeter denn je; jede Vorstellung von Friedensgesprächen zwischen Israel und den Palästinensern ist längst passé. Der Krieg in Afghanistan ging mörderisch, nutzlos und erfolglos weiter, bis Obamas Vizepräsident ihn, nunmehr als Präsident, im Spätsommer 2021 beendete. Obamas aussenpolitische Misserfolge, so dramatisch sie auch waren, blieben von den grossen Medien im Wesentlichen unkommentiert, zumal die Angst der Demokraten vor einer Trump-Präsidentschaft gegen Ende seiner zweiten Amtszeit wuchs.

Trump treibt Biden vor sich her

«Letzte Woche», schliesst Seymour Hersh seine aktuelle Bestandesaufnahme der US-amerikanischen Innen- und Aussenpolitik, «war ich Besucher und kleiner Teilnehmer einer privaten Konferenz zur Energiepolitik. Alles unter den Regeln von Chatham House, was bedeutet, dass nichts in den Akten steht. Es nahmen einige Dutzend führende amerikanische und internationale Experten aus der Öl- und Gaswirtschaft daran teil. Ich hörte nur Verurteilungen und manchmal noch Schlimmeres über die verfehlte Energie-, Wirtschafts- und Aussenpolitik der USA unter Biden.»

Biden habe zu Beginn seiner Präsidentschaft in innenpolitischen Fragen viel erreicht, aber weitere Erfolge hätten es schwer, seitdem die Republikaner das Repräsentantenhaus übernahmen. 

Und aus Angst eines kommenden Sieges von Trump oder eines Trump-ähnlichen Republikaners würden die Misserfolge der Biden-Administration möglichst wenig thematisiert: «In den Zeitungen und Fernsehsendern, die ich verfolge, wird kaum über Bidens aussenpolitische Misserfolge gesprochen. Die Angst vor einem Trump oder einem Trump-ähnlichen republikanischen Präsidentschaftskandidaten im nächsten Jahr schirmt den Präsidenten, wie es schon 2009 bei Obama der Fall war, von jeglicher ernsthafter Kritik der Mainstream-Medien an Amerikas falscher Aussenpolitik ab. Seine Aussenpolitik hat dazu geführt, dass sich ein grosser Teil der Welt wenn nicht von Amerika abwendet, dann doch fragt, was hier eigentlich los ist.»

______________________
Übersetzung und Produktion: Stefan Frey


Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors

Keine
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Meinungen in Beiträgen auf Infosperber entsprechen jeweils den persönlichen Einschätzungen der Autorin oder des Autors.

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4 Meinungen

  • am 13.05.2023 um 12:10 Uhr
    Permalink

    wer kontrolliert die usa in sachen atombomben?

  • Portrait_Josef_Hunkeler
    am 13.05.2023 um 20:31 Uhr
    Permalink

    Es ist wichtig, Pakistan nicht ganz aus dem Blick zu verlieren. Die «old-boys» clubs der Militärakademien dürften hier eine entscheidende Rolle spielen. Dass aber auch diese Leute auf der Palette der westlichen Naivität zu spielen vermögen, dürfte sich in der Zwischenzeit herumgesprochen haben. Wir geben Ihnen Bin-Laden, Sie lassen uns den lokalen Markt absahnen. Dass China längerfristig denkt und agiert, wird dabei — möglicherweise bewusst — ignoriert.

    China spielt wohl eher Go als Schach. Westliche Politiker scheinen davon noch nicht Kenntnis genommen zu haben. Ein koreanischer Freund, den ich beim Schach regelmässig schlug, attestierte mir, dass ich von Go nichts verstünde. Ich musste ihm recht geben, obwohl ich mir Mühe gab auch hier nachhaltigere Strategiezüge verstehen zu können.

  • am 14.05.2023 um 00:15 Uhr
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    Was soll «Amerikas falscher Aussenpolitik» unter Biden denn bedeuten? Er rettet die Ukraine quasi im Alleingang. Ohne Biden wäre Selenski verloren und die Ukraine zu einem riesigen Gefängnis geworden. Nur dank den gigantischen Waffenlieferungen der Amerikaner können sich die Ukrainer grösstenteils verteidigen und noch viel mehr Schaden verhindern. England Deutschland und Polen sind auch wichtig aber die Dimensionen sind da viel kleiner. Die wichtigsten Waffensysteme kommen alle aus den USA. Im Artikel wird nicht erklärt wieso sich ein Grossteil der Welt von den USA abwendet aufgrund der Biden Aussenpolitik….das ist seltsam, weil Biden genauso gut hätte sagen können die Ukraine ist weit weg und ihm egal. Er hat ja eigentlich nichts davon von all den Milliarden an Waffenlieferungen…

  • am 14.05.2023 um 12:05 Uhr
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    Pakistan besteht nicht nur aus Atomwaffen, es ist recht komplex. Zur Zeit liegt das Hauptproblem darin, dass Imran Khan’s Partei (PTI) sehr stark geworden ist und sich die alten – korrupten – Seilschaften der Sharifs, Zardaris, Bhuttos, etc (mit den Parteien PMLN, PPP) bedroht fühlen. Im Punjab, wo ca. 50% der Bevölkerung lebt, gibt es seit 2022, als Khan gestürzt wurde, kein gewählte Regierung und Parlament mehr. Wahlen hätten am 14. Mai stattfinden sollen – Favorit, wie 2018, ist die PTI, deshalb will die Elite entweder keine Wahlen oder muss zuerst Khan und die PTI ausschalten. Da macht die Verhaftung plötzlich Sinn. Das Land könnte allerdings in einen Bürgerkrieg abgleiten und da wird der Islamismus (gerne von Eliten in Regierung und Militär unterstützt und gefördert) natürlich auch ein Faktor sein. In Zusammenhang mit den Nuklearwaffen müsste man auch die Rolle von Saudi Arabien durchleuchten, von welchem gemunkelt wird, es habe die Entwicklung der Pakistanische Bombe finanziert.

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