Bildschirmfoto20110701um15_48_58

Gähnende Leere in einem spanischen Hochgeschwindigkeitszug AVE © ss

Hochgeschwindigkeitszug aus Verkehr genommen

/  Spanien hat Milliarden in eine Hochgeschwindigkeitsstrecke investiert, die heute nach nur sechs Monaten wieder stillgelegt wurde.

Während in China die Eröffnung des Super-Hochgeschwindigkeitszugs gefeiert wird, der die 1300 Kilometer zwischen Shanghai und Beijing in knapp fünf Stunden zurücklegt, hat Spanien die Hochgeschwindigkeitszüge zwischen Toledo und Albacete am 1. Juli unbefristet aus dem Verkehr genommen. Die Strecke erwies sich bereits ein halbes Jahr nach ihrer Eröffnung als hoffnungslos unrentabel.
Die spanische Zeitung «La Vanguardia» spottet über die unsinnige Geldverschwendung: «Dieser Geisterzug mit leeren Waggons und mehr Angestellten als Passagieren ist die Fabel über ein Land, das sich reich schlafen legte und arm wieder aufwachte; und am Tag danach nicht mit dem Träumen aufhörte.»
La Vanguardia mutmasst, dass Bundeskanzlerin Angela Merkel, als sie die Nachricht gestern auf den Frühstückstisch bekam, das viele Geld sicher verflucht hat, das aus den deutschen Kassen in dieses lächerliche Unterfangen geflossen ist. Wahrscheinlich habe sie gedacht, dass es billiger gewesen wäre, jedem der durchschnittlich neun täglichen Passagiere einen Mercedes zu schenken, statt dieses millionenteure, sinnlose Projekt in das Land von Don Quijote zu setzen.
So komme es heraus, wenn die Regierung beim Planen den Lobbys aller Regionen einfach nachgebe.
Spanien gehört zu den überschuldetsten Länder Europas.

Weiterführende Informationen


Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors

keine

Zum Infosperber-Dossier:

Flagge_China

Chinas Innenpolitik

Hohe Wachstumszahlen; riesige Devisenreserven; sozialer Konfliktstoff; Umweltzerstörung; Herrschaft einer Partei

War dieser Artikel nützlich?
Ja:
Nein:


Infosperber gibt es nur dank unbezahlter Arbeit und Spenden.
Spenden kann man bei den Steuern in Abzug bringen.

Direkt mit Twint oder Bank-App



Spenden


Die Redaktion schliesst den Meinungsaustausch automatisch nach drei Tagen oder hat ihn für diesen Artikel gar nicht ermöglicht.