EUR 1.99 gegen den Hass
»Der Westen muss die muslimische Welt genauso fair und grosszügig behandeln, wie er Israel behandelt. Muslime sind genauso viel wert wie Juden und Christen.» Ein Zitat aus der neusten Publikation von Jürgen Todenhöfer. Eigentlich eine Selbstverständlichkeit, könnte man meinen. Der Deutschland-weite Aufschrei gegen Günter Grass seiner Israel-Kritik wegen zeigt allerdings, dass es nicht so ist.
Zehn Thesen – in Erwartung von Widerspruch
Der Deutsche Jürgen Todenhöfer, geboren 1940, promovierte 1969 in Rechts- und Staatswissenschaften, war von 1972 bis 1990 Abgeordneter im Deutschen Bundestag für die CDU, von 1987 bis 2008 in der Unternehmensleitung der Medien-Gruppe Burda und ist seither vor allem journalistisch tätig. Er stellt folgende zehn Thesen auf:
These 1
Der Westen ist viel gewalttätiger als die muslimische Welt. Millionen arabische Zivilisten wurden seit Beginn der Kolonialisierung getötet.
These 2
Nichts fördert den Terrorismus mehr als die «Antiterror-Kriege» des Westens. Sie sind ein Terrorzuchtprogramm.
These 3
Terrorismus ist kein typisch muslimisches, sondern ein weltweites Problem.
These 4
Islamisch getarnte Terroristen sind Mörder. Christlich getarnte Anführer völkerrechtswidriger Angriffskriege auch.
These 5
Muslime waren und sind mindestens so tolerant wie Juden und Christen. Sie haben die westliche Kultur entscheidend mitgeprägt.
These 6
Nicht nur in der Bibel, auch im Koran sind die Liebe zu Gott und Nächstenliebe die zentralen Gebote.
These 7
Die westliche Politik gegenüber der muslimischen Welt leidet unter einer erschreckenden Ignoranz einfachster Fakten.
These 8
Der Westen muss die muslimische Welt genauso fair und grosszügig behandeln, wie er Israel behandelt. Muslime sind genauso viel wert wie Juden und Christen.
These 9
Die Muslime müssen sich wie ihr Prophet Mohammed für einen Islam des Fortschritts und der Toleranz einsetzen. Sie müssen dem «muslimischen Terrorismus» die religiöse Maske vom Gesicht reissen.
These 10
Das Gebot der Stunde heisst Staatskunst, nicht Kriegskunst – in Afghanistan, in Pakistan, im Irak, im Iran und in Palästina.
»Die Thesen werden Kritik hervorrufen», schreibt der Autor. «Das akzeptiere ich. Aber vielleicht öffnen sie auch die Fenster zu einer anderen Sicht der muslimischen Welt – oder wenigstens zu einer fairen Diskussion.» Kritik hat es denn auch bereits gegeben, etwa, dass Todenhöfer den Westen in seinen Thesen immer generalisierend als «den Westen» bezeichne, obwohl da von Land zu Land doch erhebliche Differenzen bestünden.
Die erste These als Beispiel
Aus Copyright-Gründen bringt infosperber hier nur die erste These im vollen Wortlaut. Das ganze Büchlein umfasst 62 Seiten und ist in Deutschland für EUR 1.99 zu haben (in der Schweiz kostet es ca. CHF 8.-). Eine gute Investition gegen den (Fremden-)Hass!
Für die erste These: klicken Sie unten auf das pdf.
Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors
Keine
gute «Thesen", eigentlich sind es Tatsachen. Eine weitere möchte ich anfügen:
Angst ist die Mutter des Hasses.
Mit Angst lässt sich viel Geld verdienen, weshalb sie systematisch geschürt wird.
Gemäss Wikipedia war Jürgen Todenhöfer nicht für die SPD, sondern für die CDU im Bundestag.
Danke für den Hinweis. Wir haben den Fehler korrigiert.
cm