Die Tragödie in Gaza verschwindet langsam aus den Schlagzeilen
Kriegführende Staaten versuchen stets, mit Zensur und mit «Einbettung» von Journalisten möglichst zu verhindern, dass Medien Bilder und Berichte über das angerichtete menschliche Leid verbreiten. Bilder von zerstörten Wohnhäusern, Rauchwolken und von Raketen am Himmel sollen genügen. Dagegen sollen die Schreie, die Hilferufe und die Not von verletzten oder obdachlosen Opfern möglichst wenig an die Öffentlichkeit gelangen.
Vor Ort im Gazastreifen können sich Mitarbeiter des katarischen TV-Senders Al-Jazeera noch einigermassen frei bewegen und aus Sicht der betroffenen Bevölkerung berichten.
Anhand der Berichte von Al-Jazeera kann man nicht beurteilen, ob die israelischen Bombardierungen zur Vernichtung der Hamas-Führung – unter Berücksichtigung der vielen zivilen Opfer und der zivilen Infrastruktur – bisher verhältnismässig waren oder nicht.
Doch Stimmen und Schicksal der betroffenen Bevölkerung gehören an die Öffentlichkeit. Wie auch in der Ukraine und an anderen Kriegsorten sollte das Schicksal der betroffenen Zivilbevölkerung zuoberst in die Schlagzeilen gehören.
Auch die entführten und in Gaza immer noch gefangengehaltenen israelischen Zivilpersonen müssen in den Schlagzeilen bleiben. In Israel fordern viele Protestierende immer wieder Verhandlungen zu deren Freilassung.
Vorwiegend zivile Opfer
In Gaza seit dem 7.10.2023:
– Insgesamt 38’000 getötete Menschen, davon 16’000 Kinder und Minderjährige und über 10’000 Frauen (Quelle: Gesundheitsbehörde in Gaza);
– Insgesamt 87’000 Verwundete (Quelle: Gesundheitsbehörde in Gaza);
– 195 getötete Angestellte der Uno (Quelle: Uno);
– Mindestens 108 getötete Journalisten und Medienangestellte (Quelle: CPJ)
Im Westjordanland seit dem 7.10.2023:
– Über 500 Palästinenserinnen und Palästinenser getötet (Quelle: Al Jazeera).
Neun Monate nach dem Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 übernehmen wir von Al-Jazeera zwei aktuelle Berichte.
Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors
Keine
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