Das Doppelspiel der USA mit den Waffenlieferungen
Red. Der Sicherheitsexperte und SVP-Politiker Professor Albert Stahel war langjähriger Dozent für Strategische Studien an der Universität Zürich.
Der Hauptlieferant der Waffen an die Ukraine sind die USA. Bis jetzt wurden Mehrfachraketenwerfer HIMARS, Artilleriegeschütze, Panzerabwehrwaffen, Fliegerabwehrlenkwaffen und Schützenpanzer geliefert.
Das durch die USA verfolgte Motto war und ist: Der russische Präsident Wladimir Wladimirowitsch Putin darf den Krieg nicht gewinnen.
Die Lieferung weitreichender Waffen wie Kampfflugzeuge F-16 oder weitreichender Boden-Boden-Lenkwaffen ATACMS (Army TACtical Missile System) 300 km) wäre eine nicht ausgesprochene Eskalationsdrohung, die zur Veränderung des Kräfteverhältnisses auf dem Gefechtsfeld führen würde.
Die USA dürften auch ein zweites Motto verfolgen: Putin darf den Krieg nicht verlieren.
Nur schon wegen der Abschreckung mit den nuklear strategischen Waffen (Reichweite über 5’500 km) wollen die USA unter keinen Umständen einen Sturz des Regimes von Putin und damit den Zerfall Russlands provozieren.
Nach einem Kriegsende muss mit Russland über die Begrenzung der nuklear strategischen Waffen weiterverhandelt werden. Dies dürfte auch der wirkliche Grund sein, warum die USA Kampfflugzeuge F-16 und Boden-Bodenflugkörper ATACMS nicht liefern.
Erst mit der Unterstützung durch Kampfflugzeuge könnte der Kampfwert der Kampfpanzer Leopard 2 wirklich ausgenützt werden.
Mit F-16 und ATACMS könnte der Krieg mit einer Niederlage Russlands enden. Aus geopolitischen Gründen liefern die USA deshalb bewusst mit der Handbremse Waffen.
Gemäss US-Verteidigungsministers Lloyd Austin verfolgen die USA in diesem Krieg ein begrenztes Ziel. Die russische Militärmacht soll so weit abgenützt werden, dass Russland in der Zukunft seine Militärmacht nie mehr für Aggressionen wird einsetzen können.
Der Krieg dürfte aus den erwähnten Gründen am Ende in einen Vertrag zwischen der Ukraine und Russland münden, mit dem die Ukraine gewisse Gebiete an Russland wird abtreten müssen.
Der russische Präsident könnte sich zum Sieger deklarieren und damit einen Gesichtsverlust vermeiden.
Als Gegenleistung dürfte Kiew ein Sicherheitsabkommen mit den USA abschliessen können, mit dem die Ukraine zu einem eigentlichen Bündnispartner der USA würde.
Dank der erweiterten Abschreckung durch die USA würde die Ukraine gegenüber weiteren Aggressionen Russlands geschützt werden.
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Dieser Beitrag erschien am 10. April auf Inside Paradeplatz.
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Keine
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Es ist hier noch folgendes zu bedenken: hochentwickelte Waffensysteme wie F-16, Mirage 2000 o.ä. brauchen jahrelange Ausbildung von Bedienern und technischem Personal. Dazu kommt noch die technische Infrastruktur. Keiner kann gutausgebildete Soldaten und die nötige Peripherie aus dem Hut zaubern; kurzfristig brächten hier NATO-Legionäre und weitreichende Raketenartillerie wohl Vorteile für die Ukraine. Langfristig ist es schwierig zu prognostizieren, wem sich das Kriegsglück endgültig zuneigen wird: NATO und EU können ihre Ressourcen nicht in gleicher Weise wie Russland mobilisieren. Die EU-Bevölkerung wird zwar über Umwege in einen Krieg getrickst, aber Steuermittel und Staatsschulden können nicht unendlich in das bodenlose ukrainische Faß fließen. Ein Großteil der Menschen lehnt das Engagement in der Ukraine komplett ab; auch in den USA werden es immer mehr. Der Ukraine-Krieg könnte ähnlich unpopulär wie der Vietnam-Krieg werden. Darin liegt eine große Gefahr für den «Westen».
Man war gegen eine neutrale Lösung, stürzte 2014 die Regierung und setzte eine Marionettenregierung ein (F* the EU).
Man war auch gegen eine Trennung (Selbstbestimmungsrecht der Völker).
Die Völker werden gegen einander aufgehetzt, endlos Tote und ein völlig vernichtetes Land produziert. Man schreckt auch nicht vor Uranmunition zurück mit seinen verheerenden Folgen.
Es ist erschreckend, dass immer ausschliesslich eine kriegerische Lösung angestrebt wird, somit eine vietnamesische oder koreanische Lösung.
Man will einfach Tod und Elend
Und warum? Weil ein paar Superreiche daran verdienen.