Corona: US-Militärs entwickeln schnellen Covid-19-Test
Es wäre eine grosse Hilfe im Kampf gegen die Verbreitung des Corona-Virus: Ein Bluttest, der die Ansteckung bereits nach 24 Stunden erkennt, also bevor die Krankheit infektiös wird. Bisherige Tests entdecken den Virusbefall erst Tage nach der Ansteckung, wenn die Virenlast bereits hoch ist – die Infizierten das Virus also bereits weitergeben.
Wie die britische Zeitung «The Guardian» berichtet, hat eine spezialisierte Abteilung der US-Defense Advanced Research Project Agency (Darpa) den Test entwickelt. «Das Konzept füllt eine Lücke in der Diagnostik», wird Brad Ringeisen zitiert. Ringeisen ist der Chef der Darpa-Abteilung für biologische Technologien. Noch in dieser Woche lege man den Test der US-Heilmittelbehörde FDA vor und erbitte eine rasche Notfallbewilligung (emergency use approval).
Forschungsgrundlagen der Wissenschaft offenlegen
«Unser Test wäre ein absoluter Durchbruch», so Ringeisen. Es würde die Diagnose von Infizierten massiv verbessern und ermöglichen, dass sie rasch in Quarantäne gehen könnten und so nicht weitere Menschen anstecken.» Der Test soll so schnell wie möglich eingeführt werden. Als Zeitpunkt gibt er Mitte Mai an. «Wir sind alle sehr aufgeregt und wollen die Grundlagen mit der Wissenschaftswelt teilen, damit andere Länder ebenfalls Tests herstellen können», erklärt Eric Van Gieson, der Leiter der Abteilung für epigenetische Bestimmung und Beobachtung der Darpa. Die Chinesen hätten das Genom des Virus ebenfalls öffentlich gemacht, was zu einer raschen und effizienten Entwicklung von Tests geführt habe. Die Gruppe von Van Gieson kümmert sich im Normalfall um die Diagnose von biologischen Kampfstoffen, hat aber die Forschung beim Ausbruch von Covid-19 die Forschung sofort auf das neue Coronavirus umgestellt.
Test läuft auf bisherigen Testmaschinen
Bereits arbeiten auch Spezialisten des Mount Sinai-Spitals in New York, der Duke University und der Princeton University am Programm. Ebenfalls involviert ist das kalifornische Life-Science-Unternehmen Fluidigm. «Wenn die Bewilligung da ist und der Beweis der Wirksamkeit erbracht ist, könnte die Nachfrage riesig sein», so Chris Linthwait, CEO von Fluidigm.
Der Bluttest läuft auf Testmaschinen von bisherigen Covid-19-Tests, das würde bei der Einführung eine grosse Erleichterung bedeuten. Wie die bisherigen Tests, sucht auch der neue Bluttest nach dem Molekültyp RNA. In diesem Fall wird aber der Bote des RNA-Moleküls – der mRNA für Messenger RNA – gesucht. «Der mRNA ist Teil der Immunabwehr», erläutert Stuart Sealfon vom Forschungsteam am Mount Sinai-Spital. Diese Botenstoffe würden sofort nach einer Infektion gebildet. Sie seien auch entscheidend, um die Immunabwehr zu verstehen. «Das ist der Schlüssel, um Covid-19 zu bekämpfen.»
Die Forscher sind sich bewusst, dass ein Bluttest aufwendiger sei, als die bisherigen Abstriche im Rachenraum. Aber: «Ich bin sehr besorgt, dass die Tests mit den Abstrichen im Rachenraum nicht sehr zuverlässig sind. Die Bilder von Drive-In-Teststellen sahen nicht sehr vertrauensvoll aus», wird Lawrence Young von der Medical School der Warwick University vom «Guardian» zitiert. Die Gefahr für falsche Resultate sei sehr hoch. «Ein Bluttest wäre exakter.»
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Infosperber-DOSSIER:Coronavirus: Information statt Panik
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Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors
Keine
Sollte es nicht heissen: Spezialisten für biologische und chemische KriegsFÜHRUNG?…Hatten die USA je einen Krieg abzuwehren?
Beim Militär bin ich immer sehr skeptisch – da gibt es nämlich Hierarchien – bezüglich wer wie was weitergeben darf – rsp was auf keinen Fall an die Oeffentlichkeit kommen soll. Blast den Scheiss wieder ab. Macht lieber Bluttest zu, wer schon bereits Immunität zu Covid 19 hat.
Ein solcher Test wäre höchst nützlich.
Allerdings sind die bisher veröffentlichten Details noch sehr mager. mRNA ist ein gewöhnlicher Bestandteil von lebenden Zellen, egal ob sie gesund oder krank sind.
Wir werden ja sehen, ob da greifbare Resultate folgen.
Danke für den Beitrag. Wenn das Militär etwas sinnvolles macht, sollte man es nicht kritisieren. Ein Tropfen Blut vom Finger, und dann weiss man sehr schnell ob man den Infekt hat, bevor der Infekt eskaliert, das wäre eine grosse Hilfe. Man könnte die Virenlast reduzieren bevor dieser sich richtig etablieren kann. Ab einer bestimmten Virenlast kommen oft Virostatika zu spät, die Expansion des Virus geht so schnell, das Virostatika dann nicht mehr greifen können. Ich hoffe der Test wird in der Schweiz ebenfalls zugelassen, obwohl er nicht aus der eigenen Pharmaindustrie kommt, welche sich bisher kläglich blamiert hat. Als es los ging in der Schweiz, hatte das reichste Pharmaland trotz zahlreicher Vorwarnungen durch das Biozentrum Basel, das dieser Tag kommen würde, von allem zu wenig. Zu wenig Masken, Desinfektionsmittel, Schutzmaterial, zuwenig erfahrene Virologen, keine funktionierenden Kommunikationskanäle für erfahrene Aerzte von der Front mit 40 Jahren Berufserfahrung, es gab nur eine Kommunikation von Oben nach Unten welche als PR-Kampagne daher kam. Fragende Bürger wurden den Youtube-Quacksalbern überlassen. Die Hotline war und ist heute noch überlastet. Würde einer der nur «Hausarzt» um ein ultimatives Heilmittel wissen, würde auf der anderen Seite keiner den Höhrer abnehmen oder die Email lesen. Ein teilweises Systemversagen verbirgt sich hinter der PR-Kampagne, welches eingestanden werden muss, sonst wiederholt es sich.