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Eine der ersten Verkaufsstellen in Myanmar © sp

Coca-Cola nach 60 Jahren wieder in Myanmar (Burma)

/  Ultimativer Beweis der Öffnung: Coca-Cola darf seit einer Woche Cola und Sprite verkaufen. Der Konzern wird Abfüllanlagen bauen.

Wenn man, wie viele US-Amerikaner, die Freiheit fremder Staaten danach beurteilt, ob US-Güter freien Zugang ins Land haben, hat die Freiheit in Myanmar einen Quantensprung gemacht. Denn jetzt darf Coca-Cola seine Süssgetränke zum ersten Mal seit sechzig Jahren in diesem Land wieder verkaufen.

«Ab dem Moment, wo Coca-Cola anfängt zu liefern, kann man von einer echten Veränderung im Land sprechen», erklärte der Historiker und Buchautor Tom Standage im Nachrichtensender BBC. Auch der Konkurrent Pepsi beabsichtigt, seine Produkte in Myanmar zu verkaufen.
Nur noch Kuba und Nordkorea sind frei von Coca-Cola. Das haben nicht die dortigen Regimes durchgesetzt, sondern die USA belegen diese Länder mit einem Handelsboykott.

Zusammen mit dem lokalen Getränkehersteller Pinya Manufacturing Co Ltd. («Pinya») will Coca-Cola in Myanmar «möglichst bald» eine Abfüllanlage bauen.
Um Goodwill zu schaffen, spendete Coca-Cola im Juni drei Millionen Dollar einer wohltätigen, von der Regierung unabhängigen Stiftung, die sich für Frauenrechte und Arbeitspätze in Myanmar einsetzt.
Nach Angaben auf der präsidialen Webseite des Reform-Präsidenten U Thein Sein will Coca-Cola in den nächsten drei Jahren 100 Millionen Dollar im Land investieren und 2000 Arbeitsplätze schaffen. Noch ist allerdings ein Gesetz nicht verabschiedet, das ausländischen Investoren den Gewinntransfer in ihre Heimatländer erlaubt und weitere Sicherheiten bietet.

Die meisten Einwohner des äusserst armen Myanmar werden sich allerdings noch viele Jahre lang kein Coca-Cola leisten können.


Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors

keine

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