Über Nord-Stream-Anschlag sei Biden vorher informiert gewesen
upg. Alle Regierungen, die an der Aufklärung des Sabotage-Akts beteiligt sind, halten sich bedeckt. Um Verwirrung zu stiften, werden via Medien auch falsche Fährten verbreitet. Auch die neuen «Enthüllungen» der Washington Post beruhen auf Geheimdienstinformationen und sind nicht nachzuprüfen. Wir übernehmen eine Auswertung der Scheerpost.
Die Biden-Regierung wurde schon drei Monate vor dem Anschlag über die geplante Sabotage der Nord-Stream-Pipeline informiert. Das berichtete die Washington Post am 6. Juni. Ein europäischer Geheimdienst habe die entsprechenden Informationen bereits im Juni 2022 an den US-Geheimdienst CIA weitergegeben. Am 26. September wurde die Pipeline durch Explosionen zerstört.
CIA habe die deutsche Regierung informiert
Der Report besagt, dass der ranghöchste Militäroffizier der Ukraine, General Valery Zaluzhny, ein Team von sechs Tauchern zusammenstellte, um die Erdgaspipeline zu zerstören. «Die CIA gab den Bericht im selben Monat an Deutschland und andere europäische Länder weiter», heisst es: «Deutsche Geheimdienstmitarbeiter informierten die Regierung in Berlin, bevor diese in die Sommerpause ging… ».
Die Washington Post erhielt den Geheimdienstbericht von einem Freund des inzwischen wegen Geheimnisverrats angeklagten Nationalgardisten Jack Teixeira. Der ehemalige Mitarbeiter des US-Militärs zeichnet mutmasslich verantwortlich für die Pentagon-Leaks und habe das Nord-Stream-Dokument auf der Chat-Plattform Discord weitergegeben.
Die Unterlagen wurden laut Post von offiziellen Stellen in mehreren Ländern überprüft.
Auch der europäische Geheimdienst EU-INTCEN sei von einer weiteren Person, deren Namen die Post nicht nennen wollte, über wichtige Details der Aktion zum Voraus unterrichtet worden, wie zum Beispiel über «die Anzahl der Agenten und die Art des Angriffs…».
Selensky wusste angeblich nichts
Die Washington Post fuhr fort: «Offizielle Stellen teilten mehreren europäischen Ländern vorsichtig mit, dass die Ukraine hinter dem Angriff stecke, haben aber nicht gewagt, dies öffentlich zu sagen. Sie befürchteten, dass eine Beschuldigung gegen Kiew das Bündnis gegen Russland spalten könnte.»
Laut Bericht hätten die Saboteure Präsident Selensky absichtlich übergangen, um die Unterstützung des Westens nicht zu gefährden: So hätte Selensky die Beteiligung an dem Angriff auf die zivile Infrastruktur leugnen können, falls die Urheberschaft aufgedeckt würde. Speziell Deutschland, so hätten die Attentäter befürchtet, hätte seine Unterstützung für die Ukraine hinterfragen können. Immerhin bezog das Land die Hälfte seines Gases aus Russland und hatte das Nord-Stream-Projekt gegen den Widerstand anderer europäischer Verbündeter (und der USA) lange Zeit gefördert.
Deutsche Regierung bleibt untätig
Obwohl die deutsche Regierung von der CIA über das Komplott informiert worden sei, unternahm sie nichts, um das Land auf einen Winter ohne günstiges russisches Gas vorzubereiten. Journalist Seymour Hersh, der schon vorher geleakte Informationen über die Nord-Stream-Sabotage veröffentlichte, sprach zu diesem Thema mit der Energieexpertin Sarah Miller. Sie erklärte, was das Ende von Nord-Stream für Deutschland bedeutet: «Nord Stream wurde Ende September in die Luft gesprengt. Die deutschen Gasimporte erreichten einen Monat später, im Oktober, das Zehnfache des Vorkrisenniveaus. Die Strompreise wurden in ganz Europa in die Höhe getrieben. Schätzungen zufolge gaben mehrere Regierungen bis zu 800 Milliarden Euro aus, um Haushalte und Unternehmen vor den Auswirkungen der Energiekrise zu schützen.»
Russland wider besseres Wissen beschuldigt
Obwohl die Biden-Regierung es besser gewusst habe, beschuldigte sie nach dem Anschlag zusammen mit Mainstream-Medien sofort Russland. Matt Orfalea von Racket News erstellte ein siebenminütiges Youtube-Video, in dem westliche Medienexperten und US-Politiker Russland beschuldigen. Obwohl sogar Beamte der Biden-Regierung privat zugeben, dass es keine Beweise gibt, die darauf hindeuten, dass Russland für den Bombenanschlag verantwortlich ist.
Die USA haben der Ukraine bisher fast 40 Milliarden Dollar an Hilfen zur Verfügung gestellt – legen aber nicht offen, wie dieses Geld verwendet wird, beispielsweise für eine Armee, die Terroranschläge verübt und wichtige zivile Infrastruktur zerstört.
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Übersetzung und Bearbeitung von Thomas Hübner
Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors
Keine. Diego Ramos ist Chefredakteur der ScheerPost und Leiter des New Yorker Büros. Er schloss sein Studium an der University of Southern California im Jahr 2022 mit einem Bachelor in Journalismus ab. Zuvor arbeitete er bei Buzz Feed News und war leitender Redaktor der Annenberg News an der University of Southern California.
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Meinungen in Beiträgen auf Infosperber entsprechen jeweils den persönlichen Einschätzungen der Autorin oder des Autors.
Joe Biden hatte eine Zerstörung der Nord-Stream-Pipeline angekündigt
upg. Am 7. Februar 2022, knapp drei Wochen vor der russischen Invasion in der Ukraine, traf Biden in seinem Büro im Weissen Haus mit Bundeskanzler Olaf Scholz zusammen. Bei der anschliessenden Pressekonferenz sagte Biden wörtlich:
«Wenn Russland einmarschiert, wird es kein Nord Stream 2 mehr geben, wir werden dem Projekt ein Ende setzen.» Und als eine Reporterin fragte, wie genau er das zu tun gedenke, da das Projekt vor allem unter deutscher Kontrolle stehe, sagte Biden nur: «Ich verspreche, dass wir in der Lage sein werden, es zu tun.»
Bundeskanzler Olaf Scholz reagierte nicht darauf.
Es ging um Sanktionen:
„Olaf Scholz stimmte dieser Aussage zu, indem er direkt im Anschluss sagte:
«Wir haben uns intensiv vorbereitet, darauf, dass wir die Sanktionen konkret ergreifen können, falls es zu einer militärischen Aggression gegen die Ukraine kommt.»
Olaf Scholz, Bundeskanzler
So kam es dann. Am 22.02.2022, dem Tag der Anerkennung der selbsternannten Volksrepubliken Luhansk und Donetsk durch die russische Staats-Duma, stoppte Deutschland die Genehmigung für Nord Stream 2. Damit war die Ankündigung von Biden und Scholz schon zwei Tage vor dem russischen Angriffskrieg umgesetzt: Nord Stream 2 war Geschichte. Für die US-Regierung bestand kein Grund, eine bereits gestoppte Pipeline zu zerstören.“
https://www.zdf.de/nachrichten/politik/nord-stream-pipeline-anschlag-ermittlungen-100.html
Zur neuen Story selbst: ohne Worte …
Aber alleine diese Zahlen wenn man betrachtet (wenn ich sie richtig verstehe), die ja beileibe nicht das schlimmste an diesem immer weiter eskalierenden West-Ost-Konflikt sind:
Die USA haben bisher fast 40 Milliarden Dollar für diesen Krieg zur Verfügung gestellt, mutmaßlich als Kredite, sie werden sich also später an dem Verbliebenen in der Ukraine zurückholen was geht. Und aktuell schon holen sie viel zurück u.a. in Form von überteuertem dreckigem Frackinggas, das nach Europa und bes. D geht.
Die Europäischen Regierungen haben «bis zu 800 Milliarden Euro aus(gegeben), um Haushalte und Unternehmen vor den Auswirkungen der Energiekrise zu schützen». Dennoch wurden Haushalte und Wirtschaft exorbitant belastet und angeschlagen. Die direkte Kriegsunterstützung ist dabei noch unberücksichtigt.
Und die Menschen werden weiter im Krieg zerfetzt und die Welt leidet weiter – noch mehr, wenn jetzt wieder das Getreideabkommen ausgesetzt werden sollte.