Zuwanderung: die Europäer sehen es differenzierter
Ein Monat vor der Abstimmung über die Masseneinwanderungsinitiative der SVP wird, man konnte es erwarten, die Zuwanderung als unser Hauptproblem hingestellt. Von den überfüllten Zügen am Morgen über die steigenden Mietpreise für Wohnungen in den Zentren bis zur Arbeitslosigkeit: schuld sind vor allem die Zuwanderer. Das hat durchaus seine menschliche Logik, denn schuld sind, so will es unser Ego, immer die Anderen. Und wer sind hierzulande die Anderen? Die Ausländer halt.
Die Schweizerinnen und Schweizer dürfen sich damit rühmen, wieder einmal anders zu sein als die Deutschen, die Italiener, die Franzosen. Denn diese sehen ihr Land mehr von anderen Gefahren bedroht.
Der Eurobarometer gibt Auskunft
Die EU-weit im Halbjahresrhythmus erstellte Umfrage zur öffentlichen Meinung zeigt es in aller Deutlichkeit: Die Menschen in den EU-Ländern machen sich anderer Entwicklungen wegen Sorgen. Denn nach den beiden wichtigsten Problemen befragt, nennen sie an erster Stelle die Arbeitslosigkeit. Rund die Hälfte der Menschen in der EU bezeichnen die Arbeitslosigkeit als wichtigstes Problem (Letzte Umfrage im Herbst 2013: 49 Prozent). An zweiter Stelle rangiert die wirtschaftliche Situation (33 Prozent). Die Einwanderung kommt erst an sechster Stelle (12 Prozent).
Die vollumfänglich zugängliche Umfrage gibt aber auch Auskunft, wie die einzelnen Länder in der Bewertung der Probleme liegen. Und siehe da: Nur für die Malteser ist die Einwanderung das grösste Problem (63 Prozent) und nur für die Bürger des Vereinigten Königreichs (England/Schottland) ist die Einwanderung schon das zweitwichtigste Problem (33 Prozent). Kein Zufall wohl: beides sind Inselstaaten mit wenig Neigung, grenzüberschreitend zu denken.
Und was meinen die Luxemburger, die in ihrem kleinen Land 44 (!) Prozent Ausländer zu verzeichnen haben? Nur 11 Prozent nennen die Einwanderung als wichtigstes Problem, also sogar weniger als im EU-Durchschnitt.
Die Schweiz – mental eine Insel
Die öffentliche Meinung der Schweiz wird im Europabarometer nicht erhoben. Genaue Vergleiche sind deshalb nicht möglich. Aber die Stimmung vor der Abstimmung macht eines immerhin deutlich: mental ist die Schweiz näher an den Inselstaaten als an den offenen, wirtschaftlich erfolgreichen und auf hohem Standard lebenden Staaten wie etwa Luxemburg, Holland oder Dänemark, wo die reiche Schweiz eigentlich hingehörte.
Ob sich die Schweiz den Widerspruch zwischen geographischer und verkehrstechnischer Lage und politischem Denken noch lange leisten kann?
Die neusten Ergebnisse des Eurobarometers können unten als pdf eingesehen und/oder downgeloadet werden.
Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors
Keine
Ja, die Schweiz ist eine Insel der Glueckseligen, sie kann mit keinem Land in Europa verglichen werden, BIP ist im Vergleich wesentlich hoeher. Wir brauchen nicht die gleiche Arbeitslosigkeit wie in Europa, darum sind wir als Einwanderungsland zu attraktiv, wir vertragen uns mit den Auslaendern, aber es wird
langsam eng, es wird Zeit, dass Baden-Wuerttemberg der Schweiz
beitritt, aber ein Vergleich mit Luxemburg ist in allen Belangen fehl am Platz! Ein Vergleich mit Deutschland ist aufschlussreich, wenn die Zahlen, auch jene der Zuwanderung in Deuschland durch 10 geteilt werden!
n Belangen
Das sehe ich langsam auch so, das es eng wird wenn es ewig so weiter geht mit der Zuwanderung. Hinzu kommt noch, dass unsere Nachbarländer wesentlich mehr Land haben als wir, oder hat die SP etwa den Plan mal unsere gesamte Insel total zu überbauen um die gesamte Bevölkerung auf unserem Planet aufzunehmen?
Frankreich hat rund 60 Mio, und Deutschland rund 80 Mio Einwohner. Ich würde gerne hören, wie es aus diesen Ländern tönt wenn jährlich 6 resp. 8 Mio neu zuziehen würden. Wir haben ein Recht unsere Identität zu bewahren und zu verteidigen. Aber das sieht die Diktatur in Brüssel ganz anders, «die kleine Schweiz nehmen wir auf dem Rückweg ein» hat schon einer gesagt der in Berlin hockte. Der andere grosse Schlächter und Verbrecher mit seiner Europa-Vision ist im Invalidendom in Paris verlocht.
8 Millionen Zuzügern in Deutschland würden nach Adam Riese in der Schweiz 800’000 Zuzügern jährlich entsprechen. Auch haben Sie keine Ahnung, wie es sich in einer Diktatur lebt, sonst würden Sie dieses Wort für die EU in Brüssel nicht verwenden.
@Ulrich Gasser. Da liegt bei Herrn Hertig offensichtlich ein Kommafehler vor. Die Einwanderungsstatistik in Deutschland zeigt gemäss Deutschem Statistischen Bundesamt für die Jahre 2011 und 2012 einen Netto-Einwanderungsüberschuss von 279´000 resp. 369´000 Personen, für 2013 kann mit einer Zahl gegen 400´000 gerechnet werden. Teilt man diese Zahl durch 10, (Deutschland hat rund 10x soviele Einwohner wie die Schweiz), erhält man 40´000, diese Zahl entspricht weniger als 50 % unserer Einwanderung für 2013 von 84´000! Dazu kommen noch die jährlich rund 40´000 Eingebürgerten, so wird unser Land bald zur Grossmacht, die EU könnte bald einen Einwanderungs- und Einbürgerungsstopp für die Schweiz von sich aus verfügen…..Die EU Freund und Helfer der Schweiz!
ich bitte um Entschuldigung für den Schwachsinn den ich geschrieben habe. Bleibe bei Aspirin und Co. im Bett und halte mich ruhig bis klares Denken wieder möglich ist.