Sperberauge

Tunnel-Archiv für Walliser A9-Akten

Kurt Marti © Christian Schnur

Kurt Marti /  Der Riedberg hat Autobahn-Geschichte geschrieben. Jetzt will die SP Oberwallis den Tunnel als Archiv nutzen.

Fast ein halbes Jahrhundert dauert der Bau der Autobahn A9 im Oberwallis schon. Sinnbild für die Walliser A9-Malaise ist der Riedberg-Tunnel, der trotz aller Warnungen in den rutschenden Riedberg-Hang vorgetrieben wurde und der nach 14-jähriger Bauzeit nur zu einem Bruchteil ausgebrochen ist.

Nationale Berühmtheit erlangte der Riedberg-Tunnel im Jahr 2006 durch den Vorauszahlungs-Skandal: Aufgrund von falschen Rechnungen wurden rund 40 Millionen Franken an ein Baukonsortium ausbezahlt, ohne dass dafür konkrete Leistungen erbracht wurden.

Jetzt fordert die SP Oberwallis in einem Leserbrief im heutigen «Walliser Boten» den Abbruch der «Übung» und eine «offene Linienführung», nicht ohne einen konstruktiven Vorschlag für die zukünftige Verwendung der Tunnel-Ruine einzubringen: «Der realisierte Tunnelausbruch kann für die Archivierung aller A9-Akten verwendet werden – von denen gibt es ja nicht zu wenige.»


Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors

Kurt Marti war von 2000 bis 2010 Redaktor der «Roten Anneliese» und hat darüber das Buch «Tal des Schweigens: Walliser Geschichten über Parteifilz, Kirche, Medien und Justiz» geschrieben. Das Kapitel «Der fehlgeleitete Autobahn-Skandal» gibt einen Einblick in die Walliser Miss- und Vetternwirtschaft beim Bau der Oberwalliser Autobahn.

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