Sperberauge

SVP-Politiker verteidigt die Piusbrüder

Kurt Marti © Christian Schnur

Kurt Marti /  Der SVP-Kantonsrat Bruno Dudli lobt die «friedliche Lehre des Kreationismus» und schiesst gegen den Islam.

Vor Weihnachten ist auf Infosperber der Artikel «Piusbrüder: Doppelmoral der SVP und CVP» erschienen, der am 31. Dezember ebenfalls von der «Ostschweiz am Sonntag» publiziert wurde. Eine Phalanx von SVP und CVP hatte im St. Galler Kantonsrat eine Motion versenkt, die den Schulen der Piusbrüder Grenzen setzen wollte.

Nach der Publikation in der «Ostschweiz am Sonntag» griff der St. Galler SVP-Kantonsrat Bruno Dudli, der diesbezügliche Wortführer im Kantonsparlament, in die Tasten. Auf Facebook und auch per Leserbrief in der «Ostschweiz am Sonntag» gab das Mitglied der «Aktion für eine unabhängige und neutrale Schweiz» (Auns) mehrere, interessante Müsterchen für die Polit-Logik der SVP.

Zuerst verteidigte Dudli die «friedliche Lehre des Kreationismus» der Piusbrüder mit einem gewagten Vergleich:

«Mich erstaunt, dass unter dem Begriff der Meinungsäusserungsfreiheit linken Reitschulaktivisten jegliches Recht für gewalttätige Schindludereien gewährt, anderen aber ihre friedliche Lehre des Kreationismus mit allen Mitteln unterbunden werden soll. Doppelmoral? Verkehrte Welt!»

Dann lieferte Dudli sein Religionsbekenntnis:

«Ich setze mich weiterhin gegen den Islam und eben für das Christentum ein. Die SVP des Kantons St. Gallen ist gegen eine staatliche Anerkennung von islamischen Religionsgemeinschaften und duldet keine Parallelgesellschaften. Für mich ist nicht nachvollziehbar, wie man einen vor allem frauenverachtenden und allen anderen Religionen die Existenz verleugnenden Islam zu verteidigen gewillt sein kann. Es gibt im Koran 206 Jihad Verse, die Allahs Befehle an die Muslime enthalten, andere Menschen zu töten, weil sie keine Muslime sind. Nichtmuslime werden im Koran ‹Kuffar› genannt; korrekt übersetzt sind wir Christen in den Augen des Islam nicht nur ‹Ungläubige›, sondern gar ‹Lebensunwürdige›.»

Dudlis Kritik an der Existenzverleugnung anderer Religionen trifft auch auf die Piusbrüder zu, welche die Religionsfreiheit ablehnen und für die es nur die «eine wahre Religion» gibt. Laut den Piusbrüdern hat nur die wahre Religion «ein Recht darauf», «die Unterstützung des Staates zu geniessen». Davor verschliessen die SVP und die CVP im Kanton St. Gallen die Augen.


Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors

keine

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