F-35 Kampfjet

Prototyp des F-35 Kampfjets © VBS

Musk: «Nur Idioten bauen den bemannten F-35-Kampfflieger»

upg. /  Trumps neuer Freund Elon Musk setzt auf Drohnen und will das F-35-Programm stoppen. Die Schweiz hat 36 der F-35-Kampfjets bestellt.

Auf X gab Musk noch einen drauf: «Das Design [des F-35] ist Scheisse» («It’s a shit design»). In den letzten Tagen hat Musk den F-35 sogar mehrmals kritisiert: «Lasst uns das schlechteste militärische Preis-Leistungs-Verhältnis in der Geschichte stoppen: das F-35-Programm.» Musk wird in der Regierung Trump für Regierungseffizienz zuständig sein.

Für über 6 Milliarden Franken hat die Schweiz – ohne Volksabstimmung – 36 F-35-Kampfflugzeuge der USA gekauft. Doch seit Juni 2023 kann der Hersteller Lockheed Martin keine F-35 mehr ausliefern. Das US-Verteidigungsministerium verweigerte die Abnahme, weil beim Einbau neuer Hard- und Softwarekomponenten diverse Probleme aufgetreten seien. Das meldete SRF am 25. Mai 2024.

Für Elon Musk scheint unterdessen sowieso klar zu sein: «Nur Idioten bauen den bemannten F-35-Kampfflieger.» Das jedenfalls verbreitete er auf X. In der «Sonntags-Zeitung» erklärt ETH-Robotik-Professor Roland Siegwart dazu: «In naher Zukunft werden Drohnen bemannte Kampfflugzeuge ablösen. Die Schweizer Armee hat die Entwicklung verschlafen.» In Zukünft würden Drohnen Kampfjets abschiessen: «Die Piloten werden keine Chance haben, da Drohnen in der Luft viel agiler sind.»

Es werde wohl Herbst 2025, bis die Jets voll kampfbereit sind, hatte der F-35-Programmleiter des Pentagons, Generalleutnant Michael Schmidt, am 16. April an einer Anhörung durch den US-Kongress gesagt.

Das Verteidigungsdepartement VBS erklärte gegenüber der «Rundschau», die ersten Flieger werde die Schweiz 2027 ausgeliefert bekommen. Die aktuellen Vorgänge seien für die Schweiz nicht relevant. Es existiere kein Risiko einer verspäteten Lieferung.

Falls die USA das F-35-Programm jedoch tatsächlich stoppen, wie Elon Musk es verlangt, stünde die Schweiz mit abgesägten Hosen da. Denn sie hat den Kaufvertrag unterschrieben, ohne dass bei Nicht-Lieferung eine Konventionalstrafe vorgesehen ist.

Einer der heftigsten Befürworter des Kaufs der 36 F-35-Kampfflugzeuge war Georg Häsler, seines Zeichens Oberst der Schweizer Armee und Aufrüstungsredaktor der NZZ.


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Keine
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23 Meinungen

  • am 1.12.2024 um 11:11 Uhr
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    Das nehme ich unseren Verantworlichen heute noch übel, dass sie den Kauf der Jets abgewickelt hatten, ohne das Referendum abzuwarten!

  • am 1.12.2024 um 11:42 Uhr
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    Das wäre ja sagenhaft, wenn die Schweiz so 6 Milliarden sparen könnte.

    • am 1.12.2024 um 22:09 Uhr
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      Kann sie aber nicht – Vertrag unterschrieben. Dumm glooffe :-). Man könnte sie im Verkehrsmuseum parkieren um den Schulklassen zu zeigen wie man 6 Mio in den Sand setzt.

      • am 2.12.2024 um 08:46 Uhr
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        6 Milliarden!! Nicht 6 Millionen, sondern 6’000 Millionen! 6.0e09 = 6 * 10^9

      • am 3.12.2024 um 10:53 Uhr
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        Bin sicher, es werden 30 Milliarden werden.

  • Portrait_Bernhard_Bonjour
    am 1.12.2024 um 11:55 Uhr
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    Danke für das Wort «Aufrüstungsredaktor» der NZZ!

    Es gibt in den anderen Medien leider noch viele davon.

  • am 1.12.2024 um 13:27 Uhr
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    Die Basler Fasnacht wird daraus ein tolles Sujet basteln. Frau Amherd‘s Experten, Lobbyisten von NATO und EU, werden weiterhin erfolgreich einflüstern, was zu kaufen ist. Der Bürger, die Bürgerin zahlt gezwungenermassen. Ich rufe zu grosszügigster Steueroptimierung auf. Diese Regierung verjubelt unser Geld.

  • am 1.12.2024 um 18:32 Uhr
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    Fakt ist: Von 19 Nationen in Auftrag gegeben, mehr als 1060 F-35 aller Versionen produziert, 569’000 Einsätze geflogen, dabei mehr als 940’000 Flugstunden akkumuliert und im Kampfeinsatz bewährt. Dass in der Zukunft die Robotik auch in der Luftkriegsführung eine bedeutende, ja sogar eine dominierende Rolle spielen wird, ist unbestritten. Bis es allerdings so weit ist, werden doch noch einige Jahre «ins Land ziehen». Im Lichte der aktuellen Bedrohungslage, des ungenügenden Ausrüstungsstandes der US-Luftstreitkräfte sowie der ungeklärten Zukunft eines fliegenden USAF-Waffensystems der 6. Generation darf im Übrigen angenommen werden, dass sich auch eine Administration Trump eine Sistierung des Stealth-Fighters F-35 nicht erlauben kann und wird. Verantwortlich, dass auf dem «Wunschzettel» der Schweizer Armee bis 2031keine Beschaffung von grösseren Drohnen eingeplant ist, ist primär die nach wie vor fehlende Vollausrüstung unserer Armee und die ungesicherte VBS-Budgetsituation.
    NACHTRAG DER REDAKTION
    Wir geben zur Transparenz stets mögliche Interessenkonflikte an: Konrad Alder war im Militär Hauptmann und schreibt regelmässig die «Militärpolitischen Nachrichten Schweiz». Er engagiert sich nach eigenen Angaben für eine «glaubwürdige und verteidigungsfähige Armee» und ist Mitglied des Forum Flugplatz Dübendorf, dessen Mitglieder sich zu einer effizienten Luftwaffe bekennen.
    Die Redaktion

    • am 2.12.2024 um 13:24 Uhr
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      Der neue Kampfjet wurde als Ersatz der FA 18 für die Luftpoizei propagiert. Armeekreise jubeln heute dass er als Abwehrkampfjet in einem Krieg wertvoll sei. Die damalige Propaganda entpuppt sich heute als Lüge. 2021 kritisierten 2 US Kongressabgeordnete den F 35 A : Keine Missionserfüllung. Hingegen : 2015 wurden 30 einsatzfähigen F 5 Tiger zu Schleuderpreisen an die USA verschachert. 2021 sollten nochmals 22 F 5 Tiger an die USA verkauft werden. Ob dies stattfand weiss ich nicht. Militärs behaupten, dass diese Kampfjet’s keine luftpolizeilichen Aufgaben erfüllen könnten. Tatsache ist: Der F 5 Tiger der Schweizer Luftwaffe ist bis heute bestens gewartet und deshalb einsatzfähig. Bericht Acamar: „30 Stück Leonardo M 346 FA plus 30 topgewartete FA-18 Hornet reichen bis 2040 für den Luftpolizeidienst.“ Einige Länder haben für wenige Millionen ihre F 5 Tiger nachgerüstet und damit die Nutzung um 10 Jahre verlängert. Schweizer Militärführungen wollten das einfach nicht.

    • am 2.12.2024 um 22:27 Uhr
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      In welcher Art von Kampfeinsätzen haben sich die F-35 bewährt, Herr Adler?
      Können Sie bitte dazu konkrete Angaben machen?
      Besten Dank

  • am 1.12.2024 um 19:13 Uhr
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    Danke Elon wir können das Steuergeld hier wirklich besser gebrauchen als es den Amis zu schicken.

  • am 1.12.2024 um 19:27 Uhr
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    Die Amherd hat die Schweiz verschachert: Die F35 fliegt im Kriegsfall nur, wann und wo es die USA das wollen. Die Schweiz hat keine echte Verfügungsgewalt (Software) über das Flugzeug.

    • am 2.12.2024 um 13:26 Uhr
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      Vor allem unterzeichnete sie schnell die Kaufverträge für den F 35 A und schaffte damit ein fait acclompi gegen die Initiative Nein Kampfjet. Damit unterlief Amherd die Demokratie.

  • am 1.12.2024 um 23:22 Uhr
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    Es ist auffällig, wie das VBS eigenmächtig, ohne Parlamentsentscheide, ohne Volksentscheide, ihre Kriegspolitik abwickelt. Man munkelt, ist unzufrieden, aber Konsequenzen hat es keine! Dass die F-35, falls sie der Schweiz geliefert werden, viel teurer sein werden, das verschweigt man uns!

    • am 2.12.2024 um 13:27 Uhr
      Permalink

      Aramasuisse, VBS und die Armeeführung setzen in den vergangenen Jahren Millionnen in den Sand. Konsequenzen ergab es nie, für niemanden.

  • am 2.12.2024 um 08:35 Uhr
    Permalink

    Der eigentliche Wahnsinn ist ja, dass der Staat und seine Vertreter diesen F-35-Entscheid undemokratisch getroffen haben und dass sie damit auch das Monopol zum Gelddrucken und Kriege führen (nicht zum ersten Mal) missbrauchen.
    Auch die Patriot-Batterien sind untauglich. Sie werden im Ukrainekrieg eine um die andere vernichtet.

    Der übergeordnete Wahnsinn und Irrtum ist der, dass wir Menschen nach tausendjähriger Eskalation der Gewaltspirale immer noch nicht den Wahnsinn dahinter erkennen, dass diese Spirale unseren Untergang bedeutet.
    Es gibt keine Alternative zur Gewaltlosigkeit und alleiniger Diplomatie und einem gewaltfreien Geld- und Wirtschaftssystem.

  • am 2.12.2024 um 09:42 Uhr
    Permalink

    Damals waren meine Kommentare und Posts in den Medien, dass die Schweiz eigene Drohnen bauen sollte. Und das mit Material, das in der Schweiz jederzeit zur Verfügung steht. Kaum hat Biden Putin in Genf getroffen, wurde der Entscheid für die F-35 gefällt. Was für ein Zufall.

  • am 2.12.2024 um 09:44 Uhr
    Permalink

    PS: Und es sollte in Cybertechnologie und entsprechendes Personal investiert werden.

  • am 2.12.2024 um 13:29 Uhr
    Permalink

    Das beste könnte passieren wenn der F 35 gar nicht ausgeliefert wird. Dann wird die Finanzfrage spannend.

  • am 2.12.2024 um 14:29 Uhr
    Permalink

    Dumm ist, wer sich ausschließlich auf automatisierte und autonome Systeme verlässt. Das macht keine Armee der Welt, weil es hochgradig fahrlässig ist. Die rasende Evolution der Drohnen und der dazugehörigen Taktiken und Einsatzrichtlinien zeigt, dass ein militärischer Vorteil nie lange von Bestand ist. Drohnen können verwirrt, gehackt, blockiert usw. werden. Kleine Fehler oder Mängel in Programmierung und Fertigung können sich gigantisch auswirken. Ein menschlicher Militärpilot ist im allgemeinen sehr loyal. Wird er bei Abschuss gerettet, fliegt er auf einer anderen Maschine weiter. Seine fortschreitenden Fähigkeiten und sein großes stetig wachsendes Fachwissen machen ihn auch ohne Fluggerät wertvoll. Er kann sein Wissen weitergeben und ausbilden, das geht sogar ohne Computer und Netzwerkverbindung und bis ins hohe Alter.

  • am 2.12.2024 um 15:37 Uhr
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    Ausnahmsweise bin ich mit Musk einverstanden! Eine Fehlplanung des VBS.

  • am 3.12.2024 um 10:05 Uhr
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    Achtung: das romantische Video der Drohnen von Musk täuscht. Realistische Bilder findet man unter google > kampfdrohnen > bilder.

  • am 4.12.2024 um 09:59 Uhr
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    Keine Klausel bei Budgetüberschreitung, und keine Klausel bei Nichtlieferung?!!! Wie kann man einen solchen Vertrag jemals unterschreiben? Das ist ja einfach ein Blankocheck zur Selbstbedienung.

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